Glühbirnen-Aus beflügelt Aixtron

Mittwoch, 10. Dezember 2008 um 12:43

Mit der Übernahme der britischen Nanoinstruments in 2007 erweiterte Aixtron das Produktportfolio im Bereich Nanotechnologie. Aixtron-Nanoinstruments bietet seither CVD - (Gasphasenabscheidung) und plasmagestützte CVD-Anlagen zur Abscheidung von Carbon Nanotubes, Nanowires und Nanotubes an.

Zahlen


So kletterte der Umsatz bei Aixtron von 51,7 Mio. Euro im dritten Quartal 2007 um 24 Prozent auf 63,9 Mio. Euro im dritten Quartal 2008. Brutto verdiente Aixtron mit 26,9 Mio. Euro 35 Prozent mehr als noch vor einem Jahr. Die Bruttomarge konnte damit um drei Prozentpunkte von 39 auf 42 Prozent ausgebaut werden. Auf 7,5 Mio. Euro bezifferte sich das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT), welches damit 50 Prozent über dem Vorjahresniveau lag.

Die EBIT-Marge betrug im dritten Quartal 2008 zwölf Prozent (plus zwei Prozentpunkte). Abzüglich Steuern erwirtschaftete Aixtron ein Nettoergebnis von 5,5 Mio. Euro. Nach 3,4 Mio. Euro im dritten Quartal 2007 ein Plus von 65 Prozent. Die Nettomarge stieg folglich um drei Prozentpunkte auf neun Prozent. Pro Aktie verdiente Aixtron damit 0,06 Euro (verwässert) nach 0,04 Euro (verwässert) im Vorjahr.

Auf Neun-Monatssicht ergibt sich nach einem schlechten ersten Quartal ein ähnliches Bild. Die Umsatzerlöse legten um 20 Prozent auf 192,1 Mio. Euro zu. Das Bruttoergebnis verbesserte sich um 24 Prozent auf 77,3 Mio. Euro. Die Bruttomarge lag damit einen Prozentpunkt über Vorjahresniveau und damit bei 40 Prozent. Auf 25 Mio. Euro summierte sich das EBIT in den ersten neun Monaten 2008, es lag damit 53 Prozent über Vorjahresniveau. Auf 13 Prozent bezifferte sich damit die EBIT-Marge. Netto verdiente Aixtron in den ersten drei Quartalen 2008 18,9 Mio. Euro oder 28 Prozent mehr als im Vorjahr.

Markt und Wettbewerb


Aixtron ist in vielen Technologiemärkten zu Hause. Das heißt zum einen, dass es immer Teilsegmente im Unternehmensportfolio gibt, die mit aktuellen Marktproblemen umzugehen haben. Das heißt zum anderen aber auch, dass diese Probleme durch andere Segmente kompensiert werden können.

In der Fertigung von Anlagen zum Bau von Verbindungshalbleitern sieht sich Aixtron als Weltmarktführer. Dabei konkurriert Aixtron unter anderem mit dem US-Halbleiterausrüster Veeco Instruments. Veeco hat sich insbesondere auf die Herstellung von Präzisionsinstrumente für die Halbleiterindustrie spezialisiert.

Die japanische Nippon Sanso steht mit seinem Produktangebot im Bereich oxygene Gase, Nitrogenen und Argon ebenfalls im direkten Wettbewerb mit Aixtron. Als ein weiterer Wettbewerber ist daneben auch der weltweit führende Halbleiterausrüster Applied Materials zu nennen, der die mit seinem Produktangebot die gesamte Halbleiterausrüsterlinie abdeckt.

Allerdings ist zu beachten, dass Zielmärkte wie die Speicherchipbranche mit einem hohen Preisverfall bei den Endprodukten umgehen müssen. Das wiederum geben die Hersteller an Lieferanten weiter oder aber verschieben Investitionen in die Zukunft. Davon sind Unternehmen wie Aixtron dann unmittelbar betroffen.

Ausblick


Bestätigt hat der Aixtron-Vorstand zuletzt nochmal die Prognose für das Gesamtjahr 2008, welche einen Umsatz von 270 Mio. Euro und eine EBIT-Marge von zwölf Prozent vorsieht. Analsyten erwarten für das laufende Gesamtjahr 2008 einen Umsatz von 284 Mio. Euro sowie einen Nettogewinn von 0,30 Euro je Aktie.

Im nachfolgenden Geschäftsjahr 2009 wird mit einem weiteren Umsatzanstieg auf 308 Mio. Euro sowie mit einem Nettogewinn von 0,35 Euro je Aktie gerechnet.

Bewertung


Aixtron-Aktien wurden zuletzt in Frankfurt weiter freundlich bei 3,80 Euro gehandelt, womit sich damit ein Börsenwert von rund 345 Mio. Euro für den führenden Hersteller von Depositionsanlagen ergibt. Auf Basis aktueller Gewinnschätzungen für das anstehende Jahr 2009 ergibt sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von elf. Gleichzeitig wird Aixtron mit dem 1,1-fachen der zu erwartenden Umsätze für das anstehende Jahr bewertet.

Die Analysten der Commerzbank Corporates & Markets raten Anlegern im Rahmen ihrer Ersteinschätzung Aixtron-Aktien weiter zu „reduzieren“. Die Analysten glauben dabei an einen Kursrückgang der Papiere auf 3,10 Euro. Die Analysten begründen ihre Ansicht mit dem Abbau von Überkapazitäten bei MOVCD-Anlagen, der durch die Rezession doppelt solange dauern dürfte. Die Commerzbank-Investmentbanker sehen die Möglichkeit gegeben, dass Aixtron seine Ziele für das laufende Jahr verfehlen werde. Für das nächste Jahr halten die Analysten sogar einen Umsatzrückgang für möglich. Wachstum sei hingegen erst im Jahr 2010 zu erwarten, glauben die Commerzbanker.

UniCredit-Analyst Günther Hollfelder bewertet Aixtron-Aktien weiterhin mit „halten“, sieht aber ein Kursziel von 4,0 Euro für den Wert. Der Analyst bewertet die Nachricht zum Aus für die Glühlampen grundsätzlich positiv, Aixtron werde aber nicht direkt vom Glühlampenverbot profitieren, glaubt der Analyst.

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Meldung gespeichert unter: Aixtron, Hintergrundberichte, Halbleiter, Hardware

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