Gibt Infineon Qimonda nun an Micron Technology ab?
Nach den Angaben aus Branchenkreisen ist es am wahrscheinlichsten, dass Micron zunächst die Qimonda-Anteile an dem taiwanesischen Chiphersteller Inotera erwirbt, deren Wert von Unicredit auf 350 Mio. US-Dollar geschätzt wird. Diese Finanzspritze würde es Qimonda ermöglichen, die unter Umständen monatelange Überprüfung durch die Kartellbehörden zu überstehen, die bei einer kompletten Übernahme von Qimonda durch Micron notwendig würde. Micron ist nach Angaben des Handelsblattes derzeit der viertgrößte DRAM-Chip-Hersteller weltweit, Qimonda folgt auf Rang Fünf. Zusammen kämen die beiden Unternehmen auf einen weltweiten Marktanteil von rund 20 Prozent.
Qimonda ist dringend auf frische Finanzmittel angewiesen, da das Unternehmen im zweiten Quartal 2008 bei einem Umsatz von 384 Mio. Euro einen Nettoverlust in Höhe von 401 Mio. Euro erwirtschaftet hatte. Der Free Cash-Flow lag im gleichen Zeitraum bei minus 179 Mio. Euro. Dem Unternehmen gehen langsam die liquiden Mittel aus. Die Zeit wird also knapp für Qimonda und die Infineon AG, die derzeit noch 77 Prozent der Anteile an ihrer ehemaligen Speicherchipsparte hält, und dementsprechend die Verluste der Tochtergesellschaft weitgehend allein schultern muss. (haz/rem)
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Meldung gespeichert unter: Infineon Technologies, Halbleiter
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