Garmin: Preiskampf hinterlässt erste Bremsspuren

Donnerstag, 21. Februar 2008 um 12:59

Ausgenommen außergewöhnlicher Sonderfaktoren konnte Garmin im jüngsten Quartal einen Nettogewinn von 1,31 Dollar je Aktie realisieren, nach einem Plus von 87 US-Cent je Aktie im Jahr vorher. Mit den vorgelegten Zahlen übertraf Garmin die Markterwartungen. Analysten hatten im Vorfeld nur mit Einnahmen von 1,05 Mrd. Dollar sowie mit einem Nettogewinn von 1,11 Dollar je Aktie kalkuliert.

In Nordamerika, wo Garmin nach wie vor Marktführer bei portablen GPS-Systemen ist, konnte Garmin 836 Mio. Dollar umsetzen. Wachstumsstärkste Region war der asiatische Raum - hier konnte Garmin seine Erlöse um 79 Prozent auf 43 Mio. Dollar steigern. Insgesamt konnte Garmin im jüngsten Quartal 5,5 Mio. GPS-Systeme absetzen.

Für das somit abgeschlossene Gesamtjahr 2007 meldete Garmin einen Umsatzanstieg auf 3,18 Mrd. Dollar, nach Einnahmen von 1,77 Mrd. Dollar im Jahr vorher. Der Gewinn kletterte auf Jahressicht auf 855 Mio. Dollar oder 3,89 Dollar je Aktie, nach einem Plus von 514,1 Mio. Dollar oder 2,35 Dollar je Aktie im Vorjahr. Insgesamt konnte Garmin in 2007 mehr als 12 Mio. GPS-Geräte absetzen, womit weltweit nunmehr 31 Mio. Garmin-Systeme verkauft wurden.

Markt und Wettbewerb

Garmin gilt im Markt für GPS-basierte Navigationssysteme für Flugzeuge, Boote, Automobile, Handheld-Geräte als einer der marktführenden Anbieter. Vor allem in den USA genießt Garmin eine dominante Marktposition. Marktforscher des Hauses Strategy Analystics gehen davon aus, dass die Zahl der verkauften GPS-Geräte von 18 Mio. verkauften Einheiten in 2005, auf 88 Mio. verkaufte Geräte in 2010 steigen wird.

Zu den wichtigsten Wettbewerbern des Unternehmens zählen der Sonar-Spezialist Lowrance Electronics, Orbital Sciences, sowie die französische Thale Navigation (Magellan), die niederländische TomTom und die taiwansche Mitac (Mio).

Lowrance Electronics hat sich insbesondere auf die Entwicklung von Sonar-Geräten für Sportfischer konzentriert. Daneben entwickelt Lowrance aber auch GPS-basierte Navigationssysteme für die Bootsindustrie. Orbital Sciences setzt auf Satelliten-basierte Kommunikations- und Navigationssysteme und will damit nicht nur die Wissenschaft, sondern auch Logistikunternehmen mit verschiedenen Lösungen versorgen. Die in Paris ansässige Thales Navigation (Magellan GPS) entwickelt nicht nur Navigationssysteme für den militärischen Bereich, sondern auch für die Luftfahrtindustrie.

Der nach Marktanteilen stärkste Wettbewerber kommt aus Holland. TomTom bietet ebenfalls GPS-basierte Navigationsgeräte an, die im direkten Wettbewerb zu den von Garmin angebotenen Produkten stehen. TomTom gilt vor allem in Europa als Marktführer, während die Niederländer in den USA die Nummer zwei sind.

Ausblick

Auch für das laufende Jahr 2008 gibt sich Garmin zuversichtlich. Das Unternehmen geht davon aus, die Umsatz- und Gewinnerwartungen im laufenden Jahr übertreffen zu können. So erwartet Garmin einen Umsatz von bis zu 4,5 Mrd. Dollar sowie einen Nettogewinn von 4,40 Dollar je Aktie. Darüber hinaus kündigte Garmin an, am offenen Markt bis zu fünf Mio. eigene Aktien zurückkaufen zu wollen. Das Aktienrückkaufprogramm soll bis Ende 2009 abgeschlossen sein.

Analysten hatten für das laufende Jahr bislang mit einem Umsatz von 4,26 Mrd. Dollar sowie mit einem Nettogewinn von 4,40 Dollar je Aktie kalkuliert.

Bewertung

Nach den jüngsten Zahlen wurden Garmin-Anteile deutlich leichter bei rund 64,5 Dollar gehandelt, womit sich damit ein Börsenwert von rund 14 Mrd. US-Dollar für den weltweit führenden Navi-Hersteller ergibt. Auf Basis aktueller Gewinnschätzungen für das laufende Jahr 2008 ergibt sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 15. Gleichzeitig wird Garmin mit dem 3,2-fachen des zu erwartenden Umsatzes für das laufende Jahr bewertet.

Die US-Investmentbanker des Hauses DA Davidson äußerten sich Mitte Februar noch optimistisch über den Wert und stuften Garmin-Papiere von „neutral“ auf „kaufen“ nach oben. Allerdings nahmen die Analysten ihr Kursziel für den Wert von 107 auf 81 Dollar zurück. Die Analysten begründeten ihre Kaufempfehlung damit, dass der Garmin-Aktienkurs seit Oktober 2007 deutlich eingebrochen sei. Jedoch verwiesen die Analysten darauf, dass Garmin im wichtigen US-Weihnachtsgeschäft dank des intensiven Preiskampfes Marktanteile verloren hat. Für das Jahr 2009 gehen die Analysten daher von einer deutlichen Verlangsamung der Wachstumsraten aus und rechnen für 2009 nur mit einem Nettogewinn von 4,90 Dollar je Aktie.

Die Analysten des Hauses Morgan Stanley meldeten sich Anfang Februar ebenfalls zu Wort. Die Morgan Stanley-Banker rechnen kurzfristig mit einer Kurserholung im Bereich von 80 bis 85 Dollar, nachdem Garmin-Anteile zuletzt unter Druck geraten waren. Auch die Analysten bei Needham & Co sind zuversichtlich für Garmin und stuften den Wert Anfang Februar von „hold“ auf „kaufen“ nach oben. Als Kursziel nannten die Needham-Experten ein Niveau von 85 Dollar.

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