Garmin navigiert sich aus der Krise

Freitag, 7. August 2009 um 12:43

Der Gewinn brach dabei um 37 Prozent auf 161,9 Mio. US-Dollar ein, nachdem im Jahr vorher noch ein Profit von 256,1 Mio. Dollar oder 1,19 Dollar je Aktie zu Buche stand. Ausgenommen außergewöhnlicher Sonderbelastungen ergibt sich für das jüngste Quartal ein Nettogewinn von 83 US-Cent je Aktie, womit Garmin die Markterwartungen der Analysten spürbar übertreffen konnte. Analysten hatten im Vorfeld nur mit Einnahmen von 657 Mio. Dollar sowie mit einem Nettogewinn von 51 US-Cent je Aktie gerechnet.

Daneben verbesserten sich die Gewinnmargen wieder deutlich im Vergleich zum Vorjahr. So zogen die Bruttomargen auf 52,6 Prozent vom Umsatz an, nach 45,8 Prozent im zweiten Quartal 2008. Die operative Marge erholte sich auf 29,8 Prozent, nach 13,3 Prozent im ersten Quartal und 26,2 Prozent im Jahr vorher. Daneben generierte Garmin im jüngsten Quartal einen freien Cashflow von 246 Mio. Dollar, wodurch die Barreserven zum Quartalsende auf 1,5 Mrd. Dollar stiegen.

Markt und Wettbewerb

Garmin gilt im Markt für GPS-basierte Navigationssysteme für Flugzeuge, Boote, Automobile, Handheld-Geräte als einer der marktführenden Anbieter. Vor allem in den USA genießt Garmin eine dominante Marktposition und kommt in Nordamerika auf einen Marktanteil von etwa 50 Prozent. Die Marktforscher aus dem Hause Berg Insigh rechnen damit, dass der Navi-Absatz im Jahr 2012 ein Volumen von 56 Mio. Einheiten erreichen wird.

Zu den wichtigsten Wettbewerbern des Unternehmens zählen der Sonar-Spezialist Lowrance Electronics, Orbital Sciences, sowie die französische Thale Navigation (Magellan) und insbesondere die niederländische TomTom und die taiwansche Mitac (Mio).

Lowrance Electronics hat sich insbesondere auf die Entwicklung von Sonar-Geräten für Sportfischer konzentriert. Daneben entwickelt Lowrance aber auch GPS-basierte Navigationssysteme für die Bootsindustrie. Orbital Sciences setzt auf Satelliten-basierte Kommunikations- und Navigationssysteme und will damit nicht nur die Wissenschaft, sondern auch Logistikunternehmen mit verschiedenen Lösungen versorgen. Die in Paris ansässige Thales Navigation (Magellan GPS) entwickelt nicht nur Navigationssysteme für den militärischen Bereich, sondern auch für die Luftfahrtindustrie. Zuletzt sicherte sich die taiwansche Mitac die Markenrechte an Magellan.

Der nach Marktanteilen stärkste Wettbewerber kommt aus Holland. TomTom bietet ebenfalls GPS-basierte Navigationsgeräte an, die im direkten Wettbewerb zu den von Garmin angebotenen Produkten stehen. TomTom gilt vor allem in Europa als Marktführer, während die Niederländer in den USA die Nummer zwei sind.

Ausblick

Für das laufende Septemberquartal rechnen Analysten nunmehr mit einem Umsatz von rund 678 Mio. Dollar sowie mit einem Nettogewinn von 51 US-Cent je Aktie. Für das laufende Gesamtjahr 2009 wird mit Einnahmen von 2,67 Mrd. Dollar sowie mit einem Nettogewinn von 1,98 Dollar je Aktie gerechnet.

Im nachfolgenden Geschäftsjahr 2010 erwarten Analysten einen Jahresumsatz von 2,66 Mrd. Dollar sowie mit einem Nettogewinn von 1,97 Dollar je Aktie.

Bewertung

Garmin-Aktien präsentierten sich nachdem jüngsten Kurssprung nachgebend bei 31,6 Dollar, womit sich damit ein Börsenwert von rund 6,3 Mrd. Dollar für den weltweit führenden Navi-Hersteller ergibt. Auf Basis aktueller Gewinnschätzungen für das laufende Jahr 2009 ergibt sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 16. Gleichzeitig wird Garmin mit dem 2,4-fachen des zu erwartenden Umsatzes für das laufende Jahr bewertet.

Die jüngsten Zahlen nahm JP Morgan Analyst Paul Coster zum Anlass, zum Garmin-Papiere von „neutral“ auf „untergewichten“ zurückzustufen. Coster verwies insbesondere auf den Rückgang der durchschnittlichen Verkaufspreise, die auf ein neues Rekordtief fielen. Damit scheint sich die Preisspirale weiter nach unten zu drehen, glaubt der Analyst. Aufgrund des Kursanstiegs und der übertroffenen Gewinnerwartungen hebt der Analyst sein Kursziel für das Papier von 22 auf 28 Dollar an und rechnet gleichzeitig mit einem Nettogewinn von 2,63 Dollar je Aktie für das laufende Gesamtjahr.

Auch Oppenheimer & Co Analyst Yair Reiner zeigt sich skeptisch, ob sich der Aufwärtstrend bei Garmin weiter fortsetzt. Der Analyst verweist auf Einmalfaktoren wie Währungsverschiebungen und niedrigere Kosten, die zu höheren Gewinnmargen im jüngsten Quartal geführt hätten. Zudem hätten Händler in der Vergangenheit hohe Short-Positionen aufgebaut, die nunmehr aufgelöst würden. Insgesamt bewert der Oppenheimer-Experte Garmin-Aktien weiterhin nur mit „market perform“.

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Meldung gespeichert unter: Garmin, Hintergrundberichte, Telekommunikation, Hardware

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