Garmin gibt im Smartphone-Markt auf - Navi-Geschäft weiter rückläufig

Freitag, 5. November 2010 um 13:16

Garmin gilt im Markt für GPS-basierte Navigationssysteme für Flugzeuge, Boote, Automobile, Handheld-Geräte als einer der marktführenden Anbieter. Vor allem in den USA genießt Garmin eine dominante Marktposition und kommt in Nordamerika auf einen Marktanteil von etwa 50 Prozent. Die Marktforscher aus dem Hause Berg Insigh rechnen damit, dass der Navi-Absatz im Jahr 2012 ein Volumen von 56 Mio. Einheiten erreichen wird.

Zu den wichtigsten Wettbewerbern des Unternehmens zählen der Sonar-Spezialist Lowrance Electronics, Orbital Sciences, sowie die französische Thale Navigation (Magellan) und insbesondere die niederländische TomTom und die taiwansche Mitac (Mio).

Lowrance Electronics hat sich insbesondere auf die Entwicklung von Sonar-Geräten für Sportfischer konzentriert. Daneben entwickelt Lowrance aber auch GPS-basierte Navigationssysteme für die Bootsindustrie. Orbital Sciences setzt auf Satelliten-basierte Kommunikations- und Navigationssysteme und will damit nicht nur die Wissenschaft, sondern auch Logistikunternehmen mit verschiedenen Lösungen versorgen. Die in Paris ansässige Thales Navigation (Magellan GPS) entwickelt nicht nur Navigationssysteme für den militärischen Bereich, sondern auch für die Luftfahrtindustrie. Zuletzt sicherte sich die taiwansche Mitac die Markenrechte an Magellan.

Der nach Marktanteilen stärkste Wettbewerber kommt aus Holland. TomTom bietet ebenfalls GPS-basierte Navigationsgeräte an, die im direkten Wettbewerb zu den von Garmin angebotenen Produkten stehen. TomTom gilt vor allem in Europa als Marktführer, während die Niederländer in den USA die Nummer zwei sind.

Zunehmend steht Garmin immer mehr im Wettbewerb mit Smartphone-Herstellern wie Nokia und Google. Insbesondere Nokia hat sich nach der Übernahme von Navteq mit einem kostenlosen Kartenangebot im Markt vorgewagt. Auch Google bietet inzwischen entsprechende Kartenservices kostenlos an.

Ausblick

Für das laufende Gesamtjahr 2010 stellt Garmin nunmehr einen Umsatz zwischen 2,65 und 2,75 Mrd. Dollar in Aussicht, während das Unternehmen im Vorfeld noch mit Erlösen von 2,8 bis 3,0 Mrd. Dollar gerechnet hatte. Den Nettogewinn sieht Garmin auf Jahressicht bei 2,70 bis 2,90 Dollar je Aktie, nachdem der GPS-Spezialist bislang einen Nettogewinn von 2,75 bis 3,15 Dollar je Anteil prognostizierte.

Analysten rechneten bei Garmin bislang mit einem Jahresumsatz von 2,88 Mrd. US-Dollar sowie mit einem Nettogewinn von 2,98 Dollar je Aktie. Im nachfolgenden Jahr 2011 sollen die Erlöse dann auf 2,77 Mrd. Dollar und der Nettogewinn auf 2,74 Dollar je Aktie klettern, wenn es nach den Prognosen der Analysten geht.

Für das laufende Dezemberquartal erwarten Analysten bei Garmin einen Umsatz von 1,01 Mrd. Dollar sowie einen Nettogewinn von 1,00 Dollar je Aktie.

Bewertung

Garmin-Aktien präsentierten sich nachdem jüngsten Kursrückgang wieder erholt bei 31,86 US-Dollar, womit sich damit ein Börsenwert von rund 6,1 Mrd. US-Dollar für Amerikas führenden Hersteller von portablen Navigationssystemen ergibt. Auf Basis aktueller Gewinnschätzungen für das anstehende Jahr 2011 ergibt sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 12. Gleichzeitig wird Garmin mit dem 2,2-fachen des zu erwartenden Umsatzes für das anstehende Jahr 2011 bewertet.

Die Analysten aus dem Hause Pacific Crest stufen Garmin-Aktien trotz der enttäuschenden Zahlen im jüngsten Quartal von „sector perform“ auf „outperform“ nach oben. Pacific Crest Analyst James Faucette sieht dabei ein Kursziel von 36 US-Dollar für Garmin-Papiere. Faucette begründet die Heraufstufung unter anderem mit dem Wachstum im Outdoor- und Fitness-Segment. Hier erwirtschaftet Garmin Margen über den Branchenschnitt, so der Investmentexperte. Der Bereich könnte den Rückgang im Kerngeschäft mit portablen Navigationssystemen mit Fahrzeugen neutralisieren, glaubt der Analyst. Zudem habe Garmin Marktanteile im Luftfahrt- und Marine-Bereich gewonnen, heißt es. Neue Wachstumsimpulse könnten aus dem Bereich In-Dash-Navigation kommen, meint der Wertpapierspezialist.

Im Hause Banc of America Merill Lynch überwiegt hingegen die Zurückhaltung. Die Analysten bewerten Garmin-Aktien weiter mit „underperform“.

Im Hause Canaccord Genuity bewertet man Garmin-Aktien weiterhin mit „halten“, wobei die Analysten ein Kursziel von 35 Dollar für die Papiere sehen. Die Analysten begründen ihre Zurückhaltung unter anderem damit, dass Garmin weiter Marktanteile im amerikanischen PND-Markt verloren hat. Zudem dürften die durchschnittlichen Verkaufspreise für PND-Geräte weiter fallen.

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