Führungskrise erschüttert VMware

Donnerstag, 10. Juli 2008 um 12:49

Im Zuge des Wachstums stiegen auch die Verwaltungs-, Vermarktungs- und Forschungskosten kräftig an. Während die Sales- und Marketingkosten um 72 Prozent auf 149,3 Mio. Dollar zulegten, zogen die administrativen Kosten um 66 Prozent auf 44,1 Mio. Dollar an. Die Forschungs- und Entwicklungskosten legten um 117 Prozent auf 119,3 Mio. Dollar zu.

Markt und Wettbewerb

Dem Markt für Virtualisierungssoftware und Support-Services wird in den nächsten Jahren ein rasantes Wachstum bescheinigt. Die Marktforscher aus dem Hause IDC gehen davon aus, dass dieser Markt von 6,5 Mrd. US-Dollar in 2007 auf 15 Mrd. Dollar im Jahr 2011 wachsen wird. Dabei wird erwartet, dass Firmen weitere Milliardensummen für Hardware und Ausrüstung ausgeben werden, die mit Virtualisierungslösungen kompatibel sind.

VMware gilt im Markt für Virtualisierungslösungen als Marktführer. Doch sieht sich das Unternehmen hier zahlreichen größeren und kleineren Wettbewerbern gegenüber. So gilt der US-Softwarekonzern Microsoft (System Center Virtual Machine Manager 2007) ebenfalls als Konkurrent in diesem Bereich, wobei das Redmonder Softwarehaus in diesem Markt unter anderem mit dem Virtualisierungsspezialisten XenSource zusammenarbeitet. XenSource wiederum wurde jüngst vom US-Softwarespezialisten Citrix Systems übernommen, so dass nunmehr Citrix direkt mit VMware konkurriert.

Als weitere Wettbewerber gilt der US-Softwarespezialist SWsoft. Das Unternehmen, welches auch Server- und Data Center-Automatisierungssoftware anbietet, verstärkte sich in den letzten Jahren durch zahlreiche Übernahmen (Plesk, Parallels etc.). Im Hardwarebereich sieht sich VMware der Konkurrenz des Startups Xsigo gegenüber, welches von Sun Microsystems unterstützt wird. Als viel versprechend in diesem Bereich gilt auch das Startup-Unternehmen Pano Logic. Pano hat ein System entwickelt, das ganze PCs durch ein virtuelles System ersetzen soll.

Ausblick

Für das laufende Jahr 2008 musste VMware seine Umsatzerwartungen deutlich nach unten korrigieren. Bisher war man von einem Wachstum um 50 Prozent gegenüber 2007 ausgegangen - dies werde man nicht erreichen können, heißt es. Konkrete Prognosen wollte VMware zunächst nicht abgeben.

Detaillierte Zahlen für das vergangene zweite Quartal 2008 will VMware am 22. Juli präsentieren. Analysten erwarten hierbei bislang einen Umsatz von 462 Mio. Dollar sowie einen Nettogewinn von 23 US-Cent je Aktie.

Auf Jahressicht wurde bislang mit Einnahmen von 2,0 Mrd. Dollar sowie mit einem Nettogewinn von 1,04 Dollar je Aktie gerechnet. Im nachfolgenden Jahr 2009 soll der Umsatz dann auf 2,74 Mrd. Dollar und der Nettogewinn auf 1,47 Dollar je Aktie klettern, wenn es nach den letzten Prognosen der Analysten geht.

Bewertung

Unmittelbar nach der jüngsten Umsatzwarnung und der Demission der bisherigen VMWare-Chefin und Mitgründerin, brach der VMware-Aktienkurs deutlich ein und schloss zuletzt bei 37,7 Dollar, womit sich für den Marktführer in Sachen Virtualisierungssoftware ein Börsenwert von 14,5 Mrd. Dollar ergibt. Auf Basis aktueller Gewinnschätzungen für das laufende Jahr 2008 ergibt sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 36. Gleichzeitig wird VMware mit dem 7,2-fachen des zu erwartenden Umsatzes für das laufende Jahr bewertet.

Die Mehrheit im Analysten revidiert nach den jüngsten Entwicklungen ihre Kursziele für VMware-Aktien deutlich nach unten. So auch die Experten des Hauses UBS, die dem Papier weiterhin „neutral“ gegenüber stehen, ihr Kursziel für den Wert aber von 70 auf 42 Dollar radikal senken.

Ebenfalls deutlich nach unten korrigieren die Analysten Caris & Company ihr Kursziel für den Wert. Die Analysten bewerten VMware-Papiere weiterhin mit „durchschnittlich“, sehen aber nur bedingtes Erholungspotential. Das neue Kursziel lautet 45 Dollar.

Etwas zuversichtlicher ist man im Hause Robert W Baird. Die US-Investmentbanker bewerten die VMware-Aktien weiterhin mit „neutral“, reduzieren aber das Kursziel für den Wert von 63 auf 50 Dollar.

Auch im Hause der Deutsche Bank Securities glaubt man nicht an eine schnelle Erholung. Die Deutsch Banker empfehlen Anlegern, VMware-Papiere weiterhin zu „halten“, sehen jedoch nur ein Kursziel von 42 Dollar für das Papier.

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Meldung gespeichert unter: VMware, Hintergrundberichte, Software

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