Freenet/Mobilcom: Im Kriechgang zur Fusion
Schon in den vergangenen Wochen war Bewegung in den stockenden Fusionsprozess gekommen. Mit 15 von 24 der klagenden Aktionäre ist man sich auf Mobilcom-Seite offenbar einig. Letzte Woche gab das zuständige Gericht in Kiel bekannt, dass die Entscheidung über einen Prozess bis zum 22. September 2006 aufgeschoben wird, um den beteiligten Parteien mehr Zeit für eine gütliche Einigung zu geben. Erst vorletzten Freitag hatte das Gericht den Parteien einen Aufschub bis zum heutigen Tage gewährt.
Unterdessen wird die Luft besonders für Freenet dünn. Als das Gros der Internetnutzer noch schmalbandige Dial-Up-Modems nutzte, lag das Unternehmen auf Platz zwei in Deutschland. Mit dem Aufkommen von DSL büßte und büßt man derzeit Marktanteile ein, da die Wettbewerber mit eigener Infrastruktur attraktivere Angebote stellen. Deswegen will Spoerr auch gerne um das zum Verkauf stehende, deutsche ISP-Geschäft von AOL mitbieten. Doch nur ein fusioniertes Unternehmen wird bei einer solchen Transaktion den Rückhalt der Banken bekommen. Deswegen hat Spoerr, der Freenet mit aufbaute, auch schon Plan B im Gepäck und diesen vor einigen Wochen an die Presse lanciert. Falls es nicht zu einer Fusion komme, könne man Freenet ja verkaufen. Aber das wird - so kristallisiert sich allmählich heraus - wohl nicht mehr nötig sein. (ndi/rem)
- Zurück
- Weiter
Meldung gespeichert unter: IT-News
© IT-Times 2024. Alle Rechte vorbehalten.