First Solar verliert Marktanteile - Konkurrenz aus China nimmt zu

Donnerstag, 11. November 2010 um 12:39

Der Umsatzsprung erklärt sich zum Teil durch ein 60-Megawatt Großprojekt in Kanada. Für das laufende Gesamtjahr 2010 erwartet First Solar Kapitalausgaben zwischen 550 und 600 Mio. US-Dollar, nachdem das Unternehmen im Jahr 2009 bereits 290 Mio. Dollar investiert hatte. Den operativen Cashflow erwartet First Solar auf Jahressicht bei 595 bis 620 Mio. Dollar.

Markt und Wettbewerb

Bereits im Jahr 2017 wird nach Schätzungen der Weltbank ein Marktvolumen für Solar-Energiesysteme von 100 Mrd. überschritten. Bis 2010 erwartet die Bank Sarasin jährliche Wachstumsraten von 50 Prozent weltweit in der Photovoltaik-Branche.

Marktbeobachter gehen davon aus, dass insbesondere die Dünnschichttechnologie einen höheren Anteil an den produzierten Solarmodulen einnehmen wird. Die Dünnschichtsolarproduktion soll sich bis Ende 2010 verachtfachen und ein Volumen von 4,18 Gigawatt erreichen, so eine Studie des Prometheus Institute. First Solar kam Ende 2009 eigenen Angaben zufolge auf einen Marktanteil von 18 bis 19 Prozent am weltweiten Solarmarkt. Mitte 2010 wurde First Solar allerdings von der Spitzenposition als weltgrößter Solarkonzern von Suntech verdrängt, so die Marktforscher aus dem Hause IMS Research.

First Solar steht als Solarmodulehersteller zunächst im Wettbewerb mit den weltweit führenden Solarmoduleherstellern Suntech Power, Yingli Green und JA Solar aus China und Sharp aus Japan. Während die chinesische Suntech Power im Jahr 2007 die Führung als weltweit größter Hersteller von Solarmodulen übernommen hat, galt die japanische Sharp in den vergangenen Jahren als die Nummer zwei im Markt.

Ferner konkurriert First Solar mit weiteren Solarmoduleherstellern wie mit Kycera Solar oder der deutschen SolarWorld, SunPower, Q-Cells, General Electric, JinkoSolar, Trina Solar und weitere kleinere Solar- und Dünnschichtspezialisten.

Ausblick

Insgesamt stellt der Dünnschichtspezialist im Bezug auf das laufende Gesamtjahr 2010 einen Umsatz von 2,58 bis 2,61 Mrd. Dollar in Aussicht, nachdem das Unternehmen Einnahmen zwischen 2,5 bis 2,6 Mrd. Dollar prognostiziert hatte. Den Gewinn sieht das Unternehmen auf Jahressicht zwischen 7,50 und 7,65 Dollar je Aktie.

Analysten rechnen auf Jahressicht bei First Solar mit einem Jahresumsatz von 2,60 Mrd. US-Dollar sowie mit einem Nettogewinn von 7,61 Dollar je Aktie. Im nachfolgenden Jahr 2011 sollen die Erlöse dann auf 3,63 Mrd. Dollar und der Nettogewinn auf 8,55 Dollar je Aktie klettern, wenn es nach den Prognosen der Analysten geht.

Bewertung

First Solar-Aktien präsentierten sich zuletzt weiter freundlich bei 140 US-Dollar an der New Yorker Nasdaq, womit sich damit ein Börsenwert von rund 12 Mrd. US-Dollar für den weltweit führenden Dünnschichtsolarspezialisten ergibt. Auf Basis aktueller Gewinnschätzungen für das nachfolgende Jahr 2011 ergibt sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 16. Gleichzeitig wird First Solar mit dem 3,3-fachen des zu erwartenden Umsatzes für das laufende Jahr bewertet.

Die US-Investmentbanker aus dem Hause Auriga bekräftigten zuletzt nochmals ihre Kaufempfehlung für den Wert und sehen ein Kursziel von 175 US-Dollar für First Solar-Aktien. Die Analysten verweisen auf „solide“ Zahlen im vergangenen dritten Quartal. Der Nettogewinn lag mit 2,21 Dollar je Aktie deutlich über den Markterwartungen der Analysten. Negativ bewerten die Analysten den leichten Kostenanstieg pro Watt, der jedoch auf Anpassungen bei der Herstellung zurückzuführen ist. Dies sei jedoch ein Einmal-Event, glauben die Analysten.

Bei der Citigroup glaubt man ebenfalls an weiter steigende Kurse und erhöht das Kursziel für First Solar-Papiere von 145 auf 150 US-Dollar. Insgesamt bleiben die Citibanker aber zurückhaltend und bewerten das Papier weiterhin mit „halten“.

Die Analysten der Deutschen Bank stufen First Solar-Aktien zuletzt auf „halten“ zurück und sehen lediglich ein Kursziel von 125 US-Dollar für den Wert. Die Deutsch Banker erwarten für das Unternehmen Gegenwind im Jahr 2011, der das Wachstum des Unternehmens im nächsten Jahr hemmen könnte.

Die Analysten der Londoner Barclays revidieren ihre Gewinnschätzungen für 2011von 8,55 Dollar auf 7,55 Dollar je Aktie nach unten. Die Barclays-Experten zeigen sich von den guten Quartalszahlen wenig beeindruckt und bleiben bei ihrer Empfehlung „gleichgewichten“ und sehen nach wie vor ein Kursziel von 140 Dollar für den Wert.

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