First Solar untermauert Kostenführerschaft

Im jüngsten Quartal profitierte First Solar zum einen von einer stärkeren Nachfrage und zum anderen durch sinkende Kosten. So gelang es dem Unternehmen die Herstellungskosten um weitere sechs Cent auf 87 Cent per Watt zu senken. Gleichzeitig konnte First Solar seine Produktion erhöhen, nachdem die neue Produktionsanlage in Malaysia fertig gestellt wurde. Bedingt durch Fortschritte in der Produktion und Kostensenkungen kletterte die Bruttogewinnmarge im jüngsten Quartal um 0,4 Prozentpunkte auf 56,7 Prozent. Nachdem das Unternehmen im jüngsten Quartal einen negativen Cashflow von 37 Mio. Dollar erwirtschaftete, sanken die Barreserven im jüngsten Quartal um 35 Mio. Dollar auf 777 Mio. Dollar.

Bereits im Jahr 2017 wird nach Schätzungen der Weltbank ein Marktvolumen für Solar-Energiesysteme von 100 Mrd. überschritten. Bis 2010 erwartet die Bank Sarasin jährliche Wachstumsraten von 50 Prozent weltweit in der Photovoltaik-Branche. Marktbeobachter gehen davon aus, dass insbesondere die Dünnschichttechnologie einen höheren Anteil an den produzierten Solarmodulen stellen wird. Die Dünnschichtsolarproduktion soll sich bis zum Jahr 2010 verachtfachen und ein Volumen von 4,18 Gigawatt erreichen, so eine Studie des Prometheus Institute.

First Solar steht als Solarmodulehersteller zunächst im Wettbewerb mit den weltweit führenden Solarmoduleherstellern Suntech Power aus China und Sharp aus Japan. Während die chinesische Suntech Power im Jahr 2007 die Führung als weltweit größter Hersteller von Solarmodulen übernommen hat, gilt die japanische Sharp als die Nummer zwei im Markt.

Ferner konkurriert First Solar mit weiteren Solarmoduleherstellern wie Kycera Solar oder der deutschen SolarWorld, Sharp und SunPower.

Für das laufende zweite Halbjahr 2009 kündigte First Solar Preissenkungen und ein Rabattprogramm speziell für den deutschen Markt an. Das Rabattprogramm dürfte nach Schätzungen von First Solar zwischen 40 und 60 Mio. Dollar im zweiten Halbjahr kosten und die Ergebnisse belasten.

Für das laufende Septemberquartal rechnen Analysten bei First Solar mit einem weiteren Umsatzanstieg auf 510 Mio. Dollar sowie mit einem Nettogewinn von 1,68 Dollar je Aktie. Für das laufende Gesamtjahr 2009 First Solar nochmals seine Umsatzprognose, wobei am Jahresende ein Umsatz von 1,9 bis 2,0 Mrd. Dollar zu Buche stehen soll. Analysten rechnen diesbezüglich mit einem Jahresumsatz von 1,91 Mrd. Dollar sowie mit einem Nettogewinn von 7,06 Dollar je Aktie.

Im nachfolgenden Jahr 2010 sollen die Erlöse dann auf 2,54 Mrd. Dollar und der Nettogewinn auf 8,38 Dollar je Aktie steigen.

First Solar-Aktien gingen zuletzt fester bei 173,55 US-Dollar aus dem Handel, gaben aber nachbörslich deutlich auf 166 Dollar nach. Damit ergibt sich derzeit ein Börsenwert von rund 14,5 Mrd. US-Dollar, wodurch First Solar derzeit nach Marktkapitalisierung das wertvollste Solar-Unternehmen ist. Auf Basis aktueller Gewinnschätzungen für das laufende Jahr 2009 ergibt sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 24. Gleichzeitig wird First Solar mit dem 7,6-fachen des zu erwartenden Umsatzes für das laufende Jahr bewertet.

Die Analysten aus dem Hause Broadpoint bekräftigten in der Vorwoche nochmals ihre Kaufempfehlung für First Solar-Aktien. Dabei halten die Analysten einen weiteren Kursanstieg auf 250 Dollar für erreichbar. Positiv bewerten die Analysten die Zusammenarbeit mit Energies Nouvelles SA, wodurch eine neue Solarfabrik mit einer Kapazität von 100 Megawatt entstehen soll. Daneben verweisen die Analysten auf die Kostenvorteile, die First Solar gegenüber Wettbewerbern genieße.

Eine gegenteilige Meinung vertreten die Analysten des Hauses FBR Capital Markets, die First Solar-Aktien weiterhin mit „underperform“ einstufen und lediglich ein Kursziel von 110 US-Dollar für die Papiere sehen. Positiv heben die Analysten die Subventionsankündigungen in China hervor, welche den Sektor Auftrieb geben könnte. Die Analysten rechnen damit, dass allein im laufenden Jahr 2009 in China Solarprodukte mit einer Leistung von 300 Megawatt installiert werden dürften. Im Jahr 2010 soll dieser Wert dann auf 750 Megawatt steigen, schätzen die FBR-Experten.

Zwar stuften die Analysten von Canaccord Adams First Solar Aktien Ende Juni von „kaufen“ auf „halten“ zurück, Canaccord-Analyst Jed Dorsheimer zeigte sich aber überrascht über das Abschneiden von First Solar im jüngsten Quartal. Dorsheimer verwies darauf, dass First Solar die Markterwartungen deutlich geschlagen habe. Zudem signalisierten die Zahlen eine gewisse Stärke im deutschen Solarmarkt. Laut Dorsheimer habe First Solar klar Marktanteile in Deutschland gewonnen.