First Solar unter Druck - Europa dreht den Subventionshahn zu

Donnerstag, 5. Mai 2011 um 13:02

Marktbeobachter gehen davon aus, dass insbesondere die Dünnschichttechnologie einen höheren Anteil an den produzierten Solarmodulen einnehmen wird. Mitte 2010 wurde First Solar allerdings von der Spitzenposition als weltgrößter Solarkonzern von Suntech verdrängt, so die Marktforscher aus dem Hause IMS Research. Suntech brachte im Jahr 2010 PV-Produkte mit einer Leistung von 1,57 Gigawatt zur Auslieferung, First Solar lieferte 1,4GW aus.

First Solar steht als Solarmodulehersteller zunächst im Wettbewerb mit den weltweit führenden Solarmoduleherstellern Suntech Power, Yingli Green und JA Solar aus China und Sharp aus Japan. Während die chinesische Suntech Power im Jahr 2007 die Führung als weltweit größter Hersteller von Solarmodulen übernommen hat, galt die japanische Sharp in den vergangenen Jahren als die Nummer zwei im Markt.

Ferner konkurriert First Solar mit weiteren Solarmoduleherstellern wie mit Kycera Solar oder der deutschen SolarWorld, SunPower, Q-Cells, General Electric, JinkoSolar, Trina Solar und weitere kleinere Solar- und Dünnschichtspezialisten.

Ausblick

Insgesamt bekräftigte First Solar nochmals seinen Ausblick für das laufende Jahr 2011, wonach das Unternehmen einen Jahresumsatz von 3,7 bis 3,8 Mrd. Dollar sowie einen Nettogewinn von 9,25 bis 9,75 Dollar je Aktie erwartet. Der operative Cashflow soll sich dabei zwischen 0,8 und 1,0 Mrd. US-Dollar bewegen, die Kapitalausgaben sieht das Unternehmen bei 1,0 bis 1,1 Mrd. Dollar.

Analysten rechnen bei First Solar im laufenden Jahr 2011 mit einem Jahresumsatz von 3,79 Mrd. Dollar sowie mit einem Nettogewinn von 9,52 Dollar je Aktie. Im nachfolgenden Jahr 2012 sollen die Erlöse dann auf 4,79 Mrd. Dollar und der Nettogewinn auf 10,91 Dollar je Aktie klettern, wenn es nach den Prognosen der Analysten geht.

Für das laufende Juniquartal erwarten Analysten bei First Solar einen Quartalsumsatz von 803,9 Mio. Dollar sowie einen Nettogewinn von 2,00 Dollar je Aktie.

Bewertung

First Solar-Aktien präsentierten sich unmittelbar nach den jüngsten Zahlen deutlich leichter bei 126,3 US-Dollar, womit sich damit ein Börsenwert von rund 10,8 Mrd. US-Dollar für den weltweit führenden Dünnschichtspezialisten ergibt. Auf Basis aktueller Gewinnschätzungen für das laufende Jahr 2011 ergibt sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 13.

Im Analystenlager bewertet man die jüngsten Zahlen unterschiedlich. Goldman Sachs Analyst Mark Wienkes bekräftigte nochmals seine Kaufempfehlung für First Solar, wobei die Analysten ein Kursziel von 190 Dollar für das Papier sehen. Wienkes verweist insbesondere auf das gestiegene Interesse an Solarfirmen von Seiten großer Industriekonzerne wie Total, GE und Hanwha. Mit den anvisierten Kostenkürzungen sei First Solar im Plan. Die Auftragspipeline dürfte eine schwächere Nachfrage im zweiten Halbjahr 2012 und 2012 abfedern, glaubt der Analyst.

Im Hause Collins Stewart ist man nicht ganz so optimistisch. Collins Stewart-Experte Dan Ries senkt das Rating für den Wert von "kaufen" auf "neutral". Ein Teil der Umsätze und Gewinne werde in das zweite Quartal oder in die zweite Jahreshälfte getragen, glaubt Ries. Hintergrund seien Verzögerungen beim Aqua Caliente Solarprojekt in Yuma/Arizona. Insgesamt senkt Ries sein Kursziel für den Wert von 180 auf 144 Dollar. Die Senkung des Kursziels begründet der Analyst mit Wachstumsrisiken.

Caris & Co Experte Ben Pang stuft First Solar Aktien von "überdurchschnittlich" auf "durchschnittlich" nach unten und senkt auch gleich das Kursziel für den Wert von 172 auf 139 Dollar. Hintergrund seien wachsende Unsicherheiten im Zusammenhang mit der Umsetzung erneuerbarer Energie- und Förderprogramme in Europa. Die korrigierte Prognose bedeutet, dass 70 Prozent der Gewinne wohl im zweiten Halbjahr erzielt werden.

Macquarie Research Analyst Kelly Dougherty bleibt hingegen bei seiner "neutralen" Haltung gegenüber First Solar-Aktien und senkt sein Kursziel von 175 auf 141 Dollar. Trotz seiner starken Marktposition, sei First Solar nicht immun gegenüber Marktschwankungen im Solarmarkt, merken der Analyst an.

Im Hause Wunderlich Securities überwiegt dagegen der Pessimismus. Die Analysten raten Anlegern weiter zum Verkauf von First Solar Papiere und sehen ein Kursziel von 125 Dollar für den Wert. Hintergrund sei ein schwach angelaufenes zweites Quartal 2011, nachdem Subventionen in Deutschland, Frankreich und Italien weiter sinken dürften.

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