Expedia wird Opfer der Konjunkturkrise

Freitag, 31. Oktober 2008 um 13:00

Die Bruttobuchungen legten um sieben Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 5,41 Mrd. Dollar zu. Während die Buchungen in Nordamerika nur um ein Prozent stiegen, kletterten die Buchungen in Europa um 18 Prozent. Die weltweiten Hotel-Einnahmen legten ebenfalls um sieben Prozent zu, wobei das Unternehmen 15 Prozent mehr Übernachtungen vermitteln konnte. Die weltweiten Einnahmen aus dem Flugticket-Verkauf zogen um sieben Prozent an, obwohl Expedia fünf Prozent weniger Flugtickets verkaufen konnte.

Markt und Wettbewerb

Expedia mit seinen Sparten Expedia, TripAdvisor und Hotels.com als Marktführer im Online-Touristikbereich. In diesem Marktsegment steht das Unternehmen insbesondere im Wettbewerb mit Internetspezialisten wie Priceline.com, Orbitz, Travelocity.com, aber auch Travelzoo.com.

Während sich Priceline.com zuvor auf den Vertrieb von Flugtickets und Schifffahrtsreisen konzentriert hat, spricht Orbitz überwiegend die gleiche Kundschaft wie Expedia an. Nach der Übernahme von Bookings hat Priceline.com aber insbesondere in Europa stark aufgeholt und macht hier Expedia Marktanteile streitig. Aber auch traditionelle Reisegesellschaften, wie TUI haben inzwischen den Weg ins Internet gefunden und bieten vergleichbare Angebote und Services an.

Daneben steht Expedia auch im Wettbewerb mit Kreditkartenanbietern wie American Express, der inzwischen ebenfalls das Potential des Tourismus erkannt haben. Ferner bieten auch traditionelle Internet-Portale wie Yahoo inzwischen entsprechende Reise-Services an.

Im lukrativen chinesischen Markt steht die Expedia-Tochter eLong im direkten Wettbewerb mit dem Marktführer cTrip.com, während Expedia in Europa vornehmlich mit eBookers und Booking.com konkurriert.

Ausblick

Für das laufende vierte Quartal will das Unternehmen seine Investitionspläne zurückfahren, um sich für die niedrigere Nachfrage nach Reisen zu rüsten. Analysten rechnen für das laufende Dezemberquartal bislang mit Einnahme von 712,76 Mio. Dollar sowie mit einem Nettogewinn von 32 US-Cent je Aktie.

Für das laufende Gesamtjahr 2008 wird mit einem Umsatz von 3,03 Mrd. Dollar sowie mit einem Nettogewinn von 1,35 Dollar je Aktie kalkuliert. Im nachfolgenden Jahr 2009 sollen die Erlöse dann auf 3,24 Mrd. Dollar und der Nettogewinn auf 1,50 Dollar je Aktie klettern, wenn es nach den Prognosen der Analysten geht.

Bewertung

Expedia-Aktien präsentierten sich nach den jüngsten Zahlen deutlich leichter und brachen um mehr als 15 Prozent auf 10,15 Dollar ein. Damit ergibt sich derzeit ein Börsenwert von rund 2,9 Mrd. Dollar für den Online-Reisespezialisten. Auf Basis aktueller Gewinnschätzungen für das anstehende Fiskaljahr 2009 ergibt sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von sieben. Gleichzeitig wird Expedia mit einem Kurs-Umsatz-Verhältnis (KUV) von 1:1 gehandelt.

Thomas Weisel Analyst Jake Fuller äußerte sich nach den enttäuschenden Zahlen trotzdem positiv über den Wert. Expedia sei weiterhin eine lukrative Möglichkeit für Investoren, meint Fuller. Es sei zwar klar, dass sich das Geschäft verlangsamt habe, Expedia werde dennoch weiter ein gesundes Wachstum generieren, so der Analyst. Die rückläufigen Investitionsausgaben dürften sich zudem positiv auf die Gewinnmargen auswirken, glaubt Fuller.

Zuvor meldeten sich bereits die Analysten bei Piper Jaffray zu Wort. Die Analysten bewerten Expedia-Anteile weiterhin mit „neutral“, revidieren aber das Kursziel für den Wert deutlich von 22 auf 13,5 Dollar nach unten.

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