Expedia nach Google-Deal unter Druck - Übernahme von Kayak?

Freitag, 2. Juli 2010 um 13:10

Expedia gilt mit seinen Seiten Expedia.com, TripAdvisor und Hotels.com als Marktführer im Online-Touristikbereich. In diesem Marktsegment steht das Unternehmen insbesondere im Wettbewerb mit Internetspezialisten wie Priceline.com, Orbitz, Travelocity.com, aber auch mit Travelzoo.com.

Während sich Priceline.com zuvor auf den Vertrieb von Flugtickets und Schifffahrtsreisen konzentriert hat, spricht Orbitz überwiegend die gleiche Kundschaft wie Expedia an. Nach der Übernahme von Bookings hat Priceline.com insbesondere in Europa stark aufgeholt und macht hier Expedia Marktanteile streitig. Aber auch traditionelle Reisegesellschaften, wie TUI haben längst den Weg ins Internet gefunden und bieten vergleichbare Angebote an.

Ferner bieten auch traditionelle Internet-Portale wie Yahoo und Microsoft (Bing Travel) inzwischen entsprechende Reisebuchungsdienste an. Durch die Übernahme von ITA Software will künftig auch Google im Online-Reisemarkt mitmischen. Die Übernahme bedarf allerdings noch der Zustimmung der Regulierungsbehörden.

Im lukrativen chinesischen Markt steht die Expedia-Tochter eLong im direkten Wettbewerb mit dem Marktführer cTrip.com, während Expedia in Europa vornehmlich mit eBookers und Booking.com konkurriert.

Ausblick

Im Hinblick auf das abgelaufene zweite Quartal rechnet Expedia mit negativen Effekten in Folge des Vulkanausbruchs in Island. Da Flüge gestrichen und Flugzeuge am Boden blieben, sei das Geschäft in Europa in den vergangenen zwei Wochen negativ beeinträchtigt worden, heißt es bei Expedia. Infolge dessen rechnet Expedia im laufenden zweiten Quartal mit einem stagnierenden operativen Gewinn.

Analysten kalkulieren für das eben abgelaufene Juniquartal mit einem Quartalsumsatz von 851 Mio. US-Dollar sowie mit einem Nettogewinn von 42 US-Cent je Aktie. Im laufenden Geschäftsjahr 2010 sollen die Erlöse dann auf 3,29 Mrd. Dollar und der Nettogewinn auf 1,66 Dollar je Aktie klettern, wenn es nach den Prognosen der Analysten geht.

Für das nachfolgende Geschäftsjahr 2011 erwarten Analysten einen weiteren Umsatzanstieg auf 3,65 Mrd. Dollar, wobei Expedia dann einen Nettogewinn von 1,92 Dollar je Aktie realisieren soll.

Bewertung

In einem schwachen Marktumfeld präsentierten sich Expedia-Aktien zuletzt freundlich bei knapp 19 US-Dollar an der New Yorker Nasdaq, womit sich damit ein Börsenwert von rund 5,4 Mrd. US-Dollar für den weltweit führenden Online-Reisedienstleister ergibt. Auf Basis aktueller Gewinnschätzungen für das laufende Geschäftsjahr 2010 ergibt sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von elf. Gleichzeitig wird Expedia mit dem 1,6-fachen des zu erwartenden Umsatzes für das laufende Jahr bewertet.

Die Londoner Experten aus dem Hause Barclays Capital bleiben weiter zurückhaltend und bewerten Expedia-Aktien Mitte Juni weiter mit „gleichgewichten“. Dabei senken die Investmentbanker ihr Kursziel für den Wert leicht von 27 auf 26 US-Dollar.

Auch bei Caris & Company überwiegt die Zurückhaltung. Die Analysten bewerten Expedia-Aktien mit einer Ersteinschätzung mit „durchschnittlich“. Dabei sehen die Analysten ein Kursziel von 23 US-Dollar.

Bei der Investmentbank Susquehanna steht man Expedia-Aktien dagegen „positive“ gegenüber. Die Analysten sehen ein Kursziel von 28 US-Dollar für das Papier. Insbesondere der Start der neuen Werbeplattform im zweiten Halbjahr und das wieder anziehende Reise- bzw. Hotelgeschäft in Europa dürften sich positiv auf das Geschäft von Expedia auswirken, heißt es. Als positiv vermerkten die Analysten auch die hohen vorhandenen Cash-Reserven. Negativ hingegen dürfte die jüngste Euro-Schwäche zu bewerten sein. Auch das der Vulkanausbruch auf Island dürfte sich negativ auf das Geschäft in Europa ausgewirkt haben, hießt es.

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