Expedia gestrandet

Daneben steht Expedia auch im Wettbewerb mit dem Kreditkartenanbieter American Express, der inzwischen ebenfalls das Potential des Tourismus erkannt hat. Daneben bieten auch traditionelle Internet-Portale, wie Yahoo inzwischen entsprechende Services an.

Im lukrativen chinesischen Markt steht die Expedia-Tochter eLong im direkten Wettbewerb mit dem Marktführer cTrip.com, während Expedia in Europa vornehmlich mit eBookers konkurriert.

Für das laufende Juniquartal erwarten Analysten einen Umsatz von 624,2 Mio. Dollar sowie einen Nettogewinn von 28 US-Cent je Aktie. Im nachfolgenden Septemberquartal sollen die Erlöse dann auf 659 Mio. Dollar und der Nettogewinn auf 34 US-Cent je Aktie anziehen.

Für das laufende Geschäftsjahr 2006 kalkulieren die Analysten mit einem Jahresumsatz von 2,38 Mrd. Dollar sowie mit einem Nettogewinn von 1,10 Dollar je Aktie. Im nachfolgenden Geschäftsjahr 2007 sollen die Erlöse dann auf 2,68 Mrd. Dollar und der Nettogewinn auf 1,30 Dollar je Aktie klettern.

Zuletzt wurden Expedia-Anteile leicht erholt bei 14,64 Dollar gehandelt, womit sich damit ein Börsenwert von 5,1 Mrd. Dollar für den führenden Online-Touristikspezialisten ergibt. Auf Basis aktueller Gewinnschätzungen für das laufende Jahr 2006 errechnet sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 14, welches im nachfolgenden Jahr 2007 auf 12 sinken würde.

Durch die überraschend schwachen Zahlen für das erste Quartal 2006 sah sich Morgan Stanley Analyst Christopher Gutek genötigt das Kursziel für Expedia-Anteile deutlich nach unten zu schrauben. Für das laufende zweite Quartal erwartet Gutek nur noch einen Nettogewinn von 13 US-Cent je Aktie. Das Kursziel nimmt der Analyst von 20 auf 16 US-Dollar zurück.

Das schwache Abschneiden Expedias führt Gutek auf den zunehmenden Wettbewerb und auf ein ineffizientes Marketing zurück. Dennoch hält der Analyst an seiner Einschätzung „gleich gewichten“ fest. Sollte die Aktie weiter fallen, könnte der Wert im Bereich von 15 US-Dollar wieder interessant werden, meint Gutek abschließend. Insbesondere führt der Analyst die nach wie starke Cashflow-Leistung des Unternehmens an, die Expedia dabei helfen könnte, in den nächsten Quartalen wieder an Fahrt aufzunehmen.