ExoMars: ESA-Mission auf den Spuren außerirdischen Lebens

Weltraumforschung

Europäer setzen 2016 mit Test-Lander Schiaparelli erstmalig und versuchsweise auf dem Planeten Mars auf - als Vorposten für eine weitere Mission ins All.

ESA - ExoMars Mission - Orbiter und Rakete

Die ExoMars-Mission

Erste Überlegungen zu einem unbemannten Flug zum Mars wurden von der europäischen Raumfahrtagentur ESA bereits im Jahr 2002 angestellt. Das Projekt verschob sich allerdings aufgrund diverser Schwierigkeiten mehrfach.

Die ESA und die russische Raumfahrtagentur Roskosmos haben schließlich gemeinsam unter dem Namen ExoMars-Mission am 14. März 2016 vom Weltraumbahnhof Baikonur mit einer russischen Proton-Rakete eine Raumsonde zum Mars gestartet.

Quelle: ESA - ExoMars Mission - Separation Rakete und Orbiter (Animation)

Auch das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) und die US-Raumfahrtbehörde NASA sind mit von der Partie und unterstützen das Raumfahrt-Vorhaben.

Die NASA war ursprünglich als Partner geplant, stieg aber im Jahr 2011 aus dem Projekt wegen Finanzierungsfragen aus. Dafür sprang Roskosmos als Partner im März 2013 ein.

Der ESA-Orbiter soll bis mindestens 2022 bei der Umrundung des Mars die Atmosphäre des Planeten auf Elemente, insbesondere des Vorkommens von Methan untersuchen. Dafür wird die Sonde in eine Mars-Umlaufbahn in rund 400 Kilometern Höhe verbracht.

Quelle: ESA - ExoMars Mission - Raumsonde TGO (Animation)

Die Mission besteht aus zwei Phasen: Zunächst wurde 2016 eine Raumsonde mit einen Test-Landemodul zum Mars geschickt. Im Jahr 2020 soll dann ein voll ausgerüsteter Rover auf dem Mars gelandet werden und die Oberfläche untersuchen.

Nach rund sieben Monaten Flugzeit erreichte die Sonde 2016 den roten Planeten Mars. Dabei wurde am 16. Oktober 2016 das Landemodul Schiaparelli von Orbiter getrennt und am 19. Oktober 2016 per Computersteuerung auf dem Planeten abgesetzt.

In einer weiteren Mission soll im Jahr 2020 dann mit der Sonde ein voll ausgestatteter Rover zum Mars transportiert werden, der dann mit einem Bohrer bis zu zwei Meter tief in das Innere des Mars dringen kann.

Quelle: ESA - ExoMars Mission - Raumsonde TGO (Animation)

Das Europäische Raumflugkontrollzentrum (ESOC) in Darmstadt überwacht die Mars-Mission, während das Rover Operations Control Centre (ROCC) im italienischen Turin für die Steuerung des Rovers verantwortlich ist.

Die Raumsonde Trace Gas Orbiter

Die Raumsonde besteht aus dem Trace Gas Orbiter (TGO) und einem Entry, Descent and Landing Demonstrator Module (EDM) - kurz Landemodul - mit Namen Schiaparelli, das nach dem italienischen Astronom Giovanni Schiaparelli benannt wurde. 

Quelle: ESA - ExoMars Mission - Raumsonde TGO und EDM

Der sogenannte Trace Gas Orbiter (TGO) ist 3,5 Meter groß und wiegt rund vier Tonnen. In der ersten Phase der Mission in 2016 ist das Testmodul Schiaparelli mit an Bord, um Erfahrungen für eine weitere geplante Marslandung zu sammeln.

Die Raumsonde selbst soll im Orbit den Planeten untersuchen. Dafür ist am TGO das Stereokamera-System CaSSIS (Colour and Stereo Surface Imaging System) angebracht, um Bilder vom Planeten zu liefern.

Quelle: ESA - ExoMars Mission - Landemodul

Das NOMAD-Spektrometer (Nadir and Occultation for Mars Discovery) und das Infrarotinstrument ACS (Atmospheric Chemistry Suite) sollen indes Gase aufspüren. Darüber hinaus soll der Neutronendetektor FREND (Fine Resolution Epithermal Neutron Detector) nach Wasserstoff suchen.

Die Landung von Schiaparelli auf dem Mars

Die Geschwindigkeit des Landemoduls Schiaparelli auf dem Weg zum Mars betrug anfangs rund 21.000 km/h. Mit einem Hitzeschild wurde der Lander dann auf rund 1.700 km/h abgebremst.

Quelle: ESA - ExoMars Mission - Landegebiet auf dem Mars

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