Ex-Präsident fordert Entschädigung von Fujitsu

Nozoe bezeichnete die Darstellung von Fujitsu aus dem März 2010 gegenüber dem US-TV-Sender Bloomberg als unberechtigt und nicht fundiert. Die Unterstellung, er habe Kontakte zum organisierten Verbrechen gehabt, habe Fujitsu nicht belegen können. Daher sei auch seine damalige Entlassung nicht gerechtfertigt. Nun soll eine Untersuchung der Vorwürfe sowohl seitens Fujitsu als auch seitens Nozoe eingeleitet werden. Fujitsu wies in einer Stellungnahme darauf hin, dass es sich bei dieser Maßnahme um kein Schuldeingeständnis handele, sondern lediglich um ein Vorgehen, welches japanisches Recht vorschreibe.

Sollte Nozoe mit seiner Beschwerde Erfolg haben, will der Manager auch Schadensersatz verlangen. Welche Summe dabei genau im Raum stehen soll, gaben weder der Kläger noch Fujitsu bekannt. Besonders in Japan ist das Medieninteresse an dem Fall groß. Zwar haben Verhandlungen gegen ehemalige Manager nur in seltenen Fällen auch Auswirkungen auf die wirtschaftliche Entwicklung großer Unternehmen, allerdings kann die Reputation beeinträchtigt werden. Jüngste Beispiele aus Europa sind etwa die derzeit untersuchte Spitzelaffäre bei der Deutschen Telekom, die Selbstmorde bei der France Telecom oder die mögliche Mafia-Verwicklung bei Telecom Italia. (kat/rem)