EU fürchtet Abhängigkeit von Amazon, Google, Microsoft, IBM & Co. und plant eigene milliardenschwere Supercomputer-Infrastruktur

Digitaler Binnenmarkt Europa: Digitalisierung

Donnerstag, 11. Januar 2018 um 16:14

EU-Kommission

: Unabhängigkeit von Europa im Vordergrund - Deutschland, Frankreich, Italien und Spanien an Bord
EU-Kommission - Advanced Computing

BRÜSSEL (IT-Times) - Die Europäische Kommission will zusammen mit den EU-Mitgliedstaaten eine europäische Supercomputer-Infrastruktur errichten und eine Milliardensumme investieren.

Aufgrund der weltweit exponentiell zunehmenden Datenmenge (Big Data) werden verstärkt Supercomputer in Europa benötigt. Die EU-Kommission stellt hierfür Mittel in Höhe von rund eine Mrd. Euro zur Verfügung.

Die Europäische Kommission will mit dieser Strategie langfristig die Wettbewerbsfähigkeit der EU und ihre „Unabhängigkeit in der Datenwirtschaft“ auf weltweiter Ebene absichern.

Einsatzgebiete von Supercomputern sind unter anderem die Früherkennung und Behandlung von Krankheiten sowie die Entwicklung von Therapien (personalisierte Medizin und Präzisionsmedizin) und die Vermeidung und Bewältigung großer Naturkatastrophen durch Wettervorhersagen und Erdbebensimulationen.

Wissenschaftler und Unternehmen nutzen aktuell Rechnerkapazitäten außerhalb des europäischen Raumes, weil hierzulande kaum ausreichende Computer-Leistung verfügbar ist. Damit findet die Datenverarbeitung außerhalb der EU statt.

Geschützt werden müssen Privatsphäre, Geschäftsgeheimnisse und sensible Anwendungen sowie das Dateneigentum, um die Unabhängigkeit der Europäer zu wahren.

 „Supercomputer sind der Motor der digitalen Wirtschaft. Die EU muss in diesem harten Rennen aufholen, denn wir haben noch keine Supercomputer in der weltweiten Top-Ten-Liste“, erklärte Andrus Ansip, Vizepräsident der Europäischen Kommission und zuständig für den digitalen Binnenmarkt, die aktuelle Situation.

„Mit der EuroHPC-Initiative wollen wir den europäischen Forschern und Unternehmen bis 2020 erstklassige Superrechner-Kapazitäten zur Verfügung stellen, um Technologien wie künstliche Intelligenz zu entwickeln und die künftigen Alltagsanwendungen in Bereichen wie Gesundheitswesen, Sicherheit oder Ingenieurwesen zu erstellen“, fügte Ansip hinzu.

„Eine bessere europäische Supercomputer-Infrastruktur bietet enormes Potenzial für die Schaffung von Arbeitsplätzen und ist von zentraler Bedeutung für die Digitalisierung der Industrie sowie die Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Wirtschaft“, ergänzte die für digitale Wirtschaft und Gesellschaft zuständige Kommissarin Mariya Gabriel.

Bislang profitieren insbesondere die Big Player in den USA vom Kapazitäten-Mangel in Europa - allen voran Amazon.com Inc. mit dem Cloud Computing Dienst Amazon Web Services (AWS).

Meldung gespeichert unter: Supercomputer, Europäische Kommission (EU-Kommission), Hardware

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