EU-Definition behindert deutschen ITK-Mittelstand

Freitag, 16. November 2012 um 12:36
BITKOM

-  Grenze von 249 Beschäftigten schließt viele innovative Unternehmen von Forschungsförderung aus

-  BITKOM veröffentlicht mittelstandspolitische Positionen

-  Finanzierung und Fachkräfte-Nachwuchs zentrale Probleme



Berlin, 16. November 2012

Die EU-Definition des Mittelstands behindert schnell wachsende mittelständische IT-Unternehmen und erschwert Forschung und Entwicklung. Darauf hat der Hightech-Verband BITKOM in seinem neu veröffentlichten mittelstandspolitischen Papier hingewiesen und eine Anpassung an die deutschen Regelungen gefordert. „Mit ihren innovativen Produkten und Dienstleistungen beschleunigen mittelständische ITK-Unternehmen auch das Wachstum in anderen Industrien“, sagt BITKOM-Vizepräsident Heinz-Paul Bonn. Die Europäische Kommission beschränkt ein mittelständisches Unternehmen auf bis zu 249 Beschäftigte. Weil diese Definition auch zahlreichen nationalen FuE-Förderprogrammen wie zum Beispiel KMU-innovativ zugrunde liegt, werden größere Unternehmen hiervon ausgeschlossen. Der BITKOM fordert eine Anhebung der Grenze auf 499 Beschäftigte, zudem soll es längere Übergangsfristen für Mittelständler geben, die die Obergrenze bei der Mitarbeiterzahl überschreiten. „Im Extremfall werden Unternehmen sonst kein Personal einstellen, obwohl sie eigentlich wollten und könnten“, warnt Bonn.

Darüber hinaus fordert der BITKOM in dem mit „Ein starker Mittelstand garantiert Wachstum und Innovation“ überschriebenen Papier weitere Maßnahmen gegen den Fachkräftemangel, unter anderem praxisorientierte Studiengänge und mehr Kooperationen zwischen kleinen und mittelständischen Unternehmen und Hochschulen. Aktuell gibt es nach einer BITKOM-Untersuchung 43.000 offene Stellen für ITK-Fachkräfte. „Mittelständische ITK-Unternehmen sind davon besonders betroffen, da sie im Vergleich zu größeren Konzernen weniger bekannt sind“, so Bonn. Bei der Finanzierung mittelständischer IT-Unternehmen lehnt der BITKOM zusätzliche Besteuerung ab, die die wichtige Innenfinanzierung erschwert. Forschung und Entwicklung sollten – wie im Koalitionsvertrag vorgesehen - steuerlich gefördert werden, flankierend zur bestehenden Projektförderung. „Eine steuerliche Forschungsförderung ist unbürokratisch und begünstigt so vor allem mittelständische Unternehmen“, sagt Bonn. Im Bereich der besonders für Mittelständler interessanten Cloud-Anwendungen setzt sich der BITKOM ein für moderne, europaweit und international einheitliche hohe Datenschutzstandards sowie klare Regeln, die Rechtssicherheit bieten.

Das Positionspapier „Ein starker Mittelstand garantiert Wachstum und Innovation“ kann kostenlos heruntergeladen werden unter http://www.bitkom.org/de/themen/54641_73987.aspx.

Ansprechpartner

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Pressesprecher

Tel.: +49.30.27576-112

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Markus Altvater

Bereichsleiter Marketing,

Vertrieb und Mittelstand

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Referentin Wirtschaftspolitik

Tel. +49.30.27576-101

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Der BITKOM vertritt mehr als 1.700 Unternehmen, davon über 1.200 Direktmitglieder mit 135 Milliarden Euro Umsatz und 700.000 Beschäftigten. Nahezu alle Global Player sowie 800 Mittelständler und zahlreiche gründergeführte Unternehmen werden durch BITKOM repräsentiert. Hierzu zählen Anbieter von Software & IT-Services, Telekommunikations- und Internetdiensten, Hersteller von Hardware und Consumer Electronics sowie Unternehmen der digitalen Medien.

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