Erst die Netze, dann das Vergnügen: Leistungsfähiges 5G braucht leistungsfähige Glasfasernetze

Breitbandausbau Deutschland

Donnerstag, 20. Juli 2017 um 11:37

Für den Aufbau eines leistungsfähigen und zukunftssicheren 5G-Mobilfunknetzes in Deutschland bedarf es flächendeckender Glasfaseranschlussnetze als Basis - insbesondere in bevölkerungsschwachen, meist ländlichen Regionen außerhalb der Städte und Ballungsräume.

BREKO

Für den Aufbau eines leistungsfähigen und zukunftssicheren 5G-Mobilfunknetzes in Deutschland bedarf es flächendeckender Glasfaseranschlussnetze – insbesondere in bevölkerungsschwachen, meist ländlichen Regionen außerhalb der Städte und Ballungsräume.

Damit bis zum Rollout der 5G-Mobilfunknetze (voraussichtlich ab dem Jahr 2020/2021) eine ausreichende Glasfaser-Infrastruktur als Basis zur Verfügung gestellt werden kann, muss heute ein langfristig angelegtes Infrastrukturziel mit dem Fokus auf reine Glasfaser gesetzt werden.

Zu diesem Schluss kommt eine wissenschaftliche Kurzstudie des Instituts für Infrastrukturökonomie & Management (IEM) mit Sitz in München, das seine Kernaussage mit dem Titel „Erst die Netze, dann das Vergnügen: Warum kein Weg an Glasfaseranschlussnetzen für 5G vorbeigeht“ plakativ benennt.

„Ab dem Jahr 2020/2021 wird 5G eine zentrale Infrastruktur für die digitale Vernetzung darstellen“, sagt Prof. Dr. Nico Grove, CEO des Instituts. „Aus diesem Grunde sind die Rahmenbedingungen schon heute entsprechend auszurichten: Da 5G-Netze nichts anderes als mobile Glasfasernetze mit Luftschnittstelle darstellen, werden leistungsfähige und zukunftssichere Glasfaseranschlüsse bis in jedes Gebäude benötigt.“

Um ultraschnelle Bandbreiten über eben diese Luftschnittstelle zu jedem Nutzer zu bringen, brauchen 5G-Netze eine hohe Zahl an per Glasfaser angebundener Basisstationen (kleinzellige Netzverdichtung) – und das insbesondere auch in weniger besiedelten, ländlichen Gebieten. Ansonsten leidet die Qualität (Shared-Medium-Effekt). Dies gilt ebenso im Falle der erheblich weniger leistungsfähigen Anbindung von Basisstationen über Richtfunk oder antike Kupferleitungen.

5G wird Glasfaseranschlüsse bis in alle Gebäude – und damit das Festnetz – daher keinesfalls ersetzen, stellt die Kurzstudie des IEM fest. Vielmehr wirken diese komplementär zu 5G-Netzen („The wireless future is fixed.“). Allerdings: „Die derzeitige Versorgungslage mit hochbitratigen Glasfaseranschlussinfrastrukturen kann weder für eine Digitalisierung des Standortes [Deutschland] auf das gewünschte Niveau noch für den Aufbau einer flächendeckenden 5G-Netzversorgung als ausreichend bezeichnet werden.“

Meldung gespeichert unter: Glasfaser, BREKO, Marktdaten und Prognosen, Telekommunikation, Verbände

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