EMC springt auf den Web 2.0 Zug auf

EMC sieht sich vor allem der Konkurrenz in Form von Hewlett-Packard, der japanischen Hitachi Data Systems und IBM gegenüber. Während EMC vor allem im high-end Bereich nach wie vor die Spitzenposition einnimmt, gelang es Hewlett-Packard durch die Fusion mit Compaq Computer im mittleren Preissegment seinen Marktanteil auf rund 40 Prozent zu steigern. Mit seiner neuen Clariion-Reihe will EMC künftig auch in diesem Bereich vorstoßen und Boden gegenüber der Konkurrenz gut machen. Auch im Softwarebereich, wo EMC mit der von Symantec übernommenen Veritas konkurriert, verstärkte sich EMC in den vergangenen Jahren durch Firmenzukäufe. Mit mehr als 24 verschiedenen Softwarelösungen für dieses Segment nimmt das Unternehmen mit einem Marktanteil von mehr als 30 Prozent nach Umsatz die führende Position für Speicher-Management-Software ein.

Im Bereich der low-end Speichersysteme tritt EMC mit einem Marktanteil von etwa drei Prozent bisher kaum in Erscheinung. Dies soll sich nunmehr durch die im vergangenen Jahr bekannt gegebene Kooperation mit dem Computerhersteller Dell ändern. Neben Hitachi und IBM ist auch Sun Microsystems mit eigenen Produkten im Speichermarkt präsent.

Über die Tochter VMware ist EMC auch im Virtualisierungsmarkt vertreten. VMware gilt zwar bislang als Marktführer, wird allerdings hier durch Anbieter wie Microsoft, Oracle und Citrix Systems bedrängt.

Für das vergangene vierte Quartal 2008 bekräftigte EMC zuletzt nochmals seine Prognosen, wonach das Unternehmen Umsätze in Höhe von 4,0 Mrd. Dollar sowie ein Ergebnis je Aktie von 0,23 bis 0,24 Dollar erwartet. Analysten hatten an dieser Stelle mit Einnahmen von 3,98 Mrd. Dollar sowie mit einem Nettogewinn von 22 US-Cent je Aktie gerechnet. Detaillierte Zahlen zum vergangenen Quartal will EMC am 27. Januar 2009 vorlegen.

Sollte EMC seine Prognosen für das vierte Quartal erreichen, würde der Speicherspezialist auf Jahressicht 14,84 Mrd. Dollar umgesetzt und einen Nettogewinn von 77 US-Cent je Aktie erwirtschaftet haben.

Für das laufende Jahr 2009 erwarten Analysten bei EMC einen leichten Umsatzanstieg, wobei der Gewinn je Aktie eher stagnieren soll. Im Detail rechnen Investmentbanker bei EMC in 2009 mit einem Umsatz von 15,1 Mrd. Dollar sowie mit einem Nettogewinn von ebenfalls 77 US-Cent je Aktie.

Zuletzt wurden EMC-Aktien nach Gewinnmitnahmen leicht nachgebend bei 11,75 Dollar gehandelt, womit sich damit ein Börsenwert von knapp 24 Mrd. US-Dollar für den weltweit führenden Speicherhersteller ergibt. Auf Basis aktueller Gewinnschätzungen für das laufende Jahr 2009 ergibt sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 15. Gleichzeitig wird EMC mit dem 1,6-fachen des zu erwartenden Umsatzes für das laufende Jahr bewertet.

Im Analystenlager sieht man EMC nach den ergriffenen Sparmaßnahmen grundsätzlich weiter positiv. Die Experten des Hauses RBC Capital Markets bewerten EMC-Papiere weiterhin mit „outperform“ ein und heben ihr Kursziel für das Papier von 13 auf 14 US-Dollar an.

Auch bei der Credit Suisse ist man weiterhin zuversichtlich und bekräftigte in der Vorwoche nochmals seine Einschätzung „outperform“. Die Analysten sehen weiterhin ein Kursziel von 14 US-Dollar für den Wert. Allerdings weisen die Banker daraufhin, dass sich das Marktumfeld für Speicher-Hardware bis Ende Dezember wesentlich verschlechtert habe. Die Analysten rechnen daher damit, dass sich der Markt im ersten Quartal 2009 weiter eintrüben wird. Bis Ende des Jahres sehen die Experten nur geringe Chancen für eine Erholung. Dennoch dürfte EMC von einer schlanken Kostenstruktur profitieren, meinen die Investmentexperten, die EMC insgesamt in der Krise als gut positioniert sehen. Für das Jahr 2009 rechnen die Analysten mit einem Umsatz von 15,17 Mrd. Dollar sowie mit einem Nettogewinn von 0,70 Dollar je Aktie.

Bereits Mitte Dezember äußerten sich die Analysten des Hauses Piper Jaffray positiv über EMC-Aktien und empfahlen den Titel zum Kauf. Auch bei Collins Stewart rät man Anlegern zum Zugreifen und empfiehlt EMC-Papiere mit einem Kursziel von 14 Dollar zum Kauf.