eBay: schwache Konjunktur und hausgemachte Probleme belasten

Freitag, 18. Juli 2008 um 12:31

Daneben konkurriert eBay zunehmend auch mit dem weltweit führenden Online-Händler Amazon.com welcher inzwischen ebenfalls Neuwaren und auch gebrauchte Produkte auf seinen Seiten anbietet und Online-Auktionen durchführt.

Als weiterer Konkurrent mit Außenseiterchancen ist der US-Onlineanbieter uBid zu nennen. Der Online-Auktionator uBid ist allerdings mit mehr als drei Mio. registrierten Nutzern deutlich kleiner als eBay. Daneben konkurriert eBay auch mit Online-Plattformen, wie dem Online-Discounter Overstock.com oder Liquidation.com.

In China sieht sich eBay einem verschärften Wettbewerb gegenüber. Hier konkurriert der Online-Marktplatz insbesondere mit einheimischen Anbietern wie Taobao.com.

Nachdem auch Google mit Google CheckOut sein eigenes Online-Zahlungssystem vorgestellt hat, sieht sich die eBay-Tochter PayPal auch in diesem Bereich einem verschärften Wettbewerb gegenüber.

Durch die Übernahme des Ticket-Dienstes StubHub.com hat sich eBay nunmehr auch in direkte Konkurrenz zur Internetholdings IAC/InterActiveCorp und dessen Ticket-Einheit Ticketmaster begeben.

Ausblick

Für das laufende dritte Quartal 2008 erwartet eBay nunmehr Einnahmen zwischen 2,10 und 2,15 Mrd. Dollar sowie einen Nettogewinn von 39 bis 41 US-Cent je Aktie. Analysten rechnen für das laufende Septemberquartal mit Einnahmen von rund 2,18 Mrd. Dollar sowie mit einem Nettogewinn von 41 US-Cent je Aktie.

Auf Jahressicht erwartet der Online-Auktionator einen Umsatz zwischen 8,80 und 9,05 Mrd. Dollar sowie einen Nettogewinn von 1,72 bis 1,77 Dollar je Aktie. Analysten rechnen auf Jahressicht mit Einnahmen von 9,0 Mrd. Dollar sowie einen Nettogewinn von 1,74 Dollar je Aktie.

Im nachfolgenden Jahr 2009 soll eBay erstmals die Umsatzmarke von zehn Mrd. Dollar überschreiten. Analysten rechnen dann mit Einnahmen von 10,2 Mrd. Dollar sowie mit einem Nettogewinn von 1,96 Dollar je Anteil.

Bewertung

eBay-Aktien wurden nach den vorgelegten Zahlen deutlich schwächer bei rund 24,2 Dollar gehandelt, womit sich für den weltweit führenden Online-Auktionator ein Börsenwert von rund 32 Mrd. US-Dollar ergibt. Auf Basis aktueller Gewinnschätzungen für das laufende Jahr 2008 ergibt sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 14. Gleichzeitig wird eBay mit dem 3,6-fachen des zu erwartenden Umsatzes für das laufende Jahr bewertet.

Im Analystenlager werden die jüngsten Zahlen unterschiedlich aufgenommen. Die Mehrheit der Analysten reagiert auf die eBay-Zahlen mit einer Zurücknahme der Kursziele für das Papier. So bekräftigen die Analysten des Hauses UBS nochmals ihre „neutrale“ Haltung gegenüber den Wert und reduzieren ihr Kursziel für das Papier von 31,5 auf 30 Dollar.

Im Hause Oppenheimer & Co ist man jedoch etwas optimistischer und bewertet den Titel weiterhin mit „outperform“. Die Analysten reduzieren jedoch ebenfalls ihr Kursziel für das Papier von 43 auf 35 Dollar.

Bei Goldman Sachs überwiegt hingegen die Skepsis. Goldman Sachs Banker James Mitchell stuft eBay-Papiere von „attraktiv“ auf „neutral“ zurück und verweist unter anderem auf die Größe und Komplexität des Unternehmens. Dies mache es schwierig, einen neuen Weg einzuschlagen, insbesondere nach dem sich das konjunkturelle Klima weiter zu verschlechtern droht, meint der Analyst, der eBay-Aktien bei 30 Dollar fair bewertet sieht.

Bei der Deutschen Bank ist man weit weniger zuversichtlich. Analyst Jeetil Patel empfiehlt Anlegern, den Wert zu „verkaufen“. Patel glaubt, dass die Zeit von eBay vorbei ist und führt unter anderem steigende Marketingkosten und eine sinkende Zahl von aktiven Nutzern an. Daneben verweist Jeetil auch auf den Rivalen Amazon.com, der Boden auf eBay gut mache. eBay sehe sich strukturelle Probleme gegenüber, was zu deutlich niedrigeren Gewinnmargen führen könne. Jeetil hält eBay bei 22 Dollar als fair bewertet.

Bei RBC Capital Markets stuft man den Wert hingegen weiter mit “sector perform” ein, revidiert aber das Kursziel von 40 auf 35 Dollar ebenfalls deutlich nach unten. Die Analysten der Citigroup empfehlen Anlegern, eBay-Aktien weiterhin zu halten. Zwar haben sich die Gewinnmarge im Jahresvergleich um 50 Basispunkte auf 31,9 Prozent verschlechtert, jedoch sei das Wachstum beim Online-Zahlungsservice PayPal mit 33 Prozent weiterhin hoch gewesen.

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