eBay: 2015 wird nochmal ein schwieriges Jahr

Online-Marktplatz

Montag, 26. Januar 2015 um 14:16
eBay Logo

(IT-Times) - 2014 war bereits ein schwieriges Jahr für den Online-Marktplatz eBay, auch das Jahr 2015 wird nicht weniger schwierig. eBay will 2.400 Stellen oder sieben Prozent seiner Belegschaft streichen. Zudem will der Online-Auktionator sein Online-Zahlungsgeschäft rund um die Tochter PayPal in diesem Jahr abspalten - das Geschäft soll im zweiten Halbjahr 2015 über die Bühne gehen.

Insgesamt will sich eBay so mehr auf sein Kerngeschäft konzentrieren. Bevor jedoch Besserung eintritt, schwört der scheidende eBay-Chef John Donahoe die Anleger auf eine weitere Durststrecke ein. Die Performance werde in 2015 voraussichtlich nochmals etwas schwächer sein, bevor eine Stabilisierung und Besserung eintritt, so der Manager im Conference Call mit Analysten.

SEO-Fiasko macht eBay zu schaffen


Im Vorjahr hatte ein Passwort-Reset das Kundenvertrauen erschüttert. Auch SEO-Änderungen haben zu einem Traffic-Abfall bei eBay geführt, den das Unternehmen in der zweiten Jahreshälfte nicht mehr kompensieren konnte. Durch Suchmaschinen-Optimierung (SEO) hatte eBay stets Produkt-Listings sehr weit oben in den Suchergebnisseiten von Google platzieren können.

Das Google-Update Panda 4.0 hatte jedoch rund 80 Prozent der besten Sucheinträge eBays praktisch über Nacht aus dem Markt gefegt, so Larry Kim, CEO der Suchmaschinen-Marketingfirma Wordstream. Für eBay (Nasdaq: EBAY, WKN: 916529) hat SEO große Bedeutung, ist das eBay-Geschäft stark vom Suchmaschinen-Traffic abhängig - und dieser kommt zum Großteil von Google.

Inzwischen konnte eBay das Problem weitgehend lösen. Hierfür musste eBay de facto einen neuen Produktkatalog und ein neues Index-System erstellen, um seine Produkt-Links wieder auf die erste Seite der Suchergebnisseiten bei Google zu bekommen.

eBay Enterprise soll verkauft werden oder an die Börse


Auch von seiner Warehouse- und Logistik-Einheit eBay Enterprise, die vor allem Geschäfte für Händler und Firmenkunden abwickelt, will sich eBay trennen. Das Geschäft soll verkauft oder an die Börse gebracht werden, heißt es bei eBay.

Bevor die Sparte an die Börse kommt bzw. verkauft wird, hat eBay mit der Retail Associate Platform nochmal nachgelegt. Die Tablet-basierte Software soll Handelskunden wie Nine West, DSW oder Aeropostale dabei helfen, Lagerbestände noch effektiver zu managen. Mit der „Endless Aisle“ App können Händler zum Beispiel in Echtzeit sehen, welche Lagerbestände noch Zentral vor Ort oder in den jeweiligen Shops verfügbar sind.

Nach dem Verkauf von eBay Enterprise wird sich eBay voll und ganz auf sein Geschäft mit Privatverbrauchern konzentrieren. Für Anleger bleibt dann die Hoffnung, dass die Fokussierung dem Geschäft spätestens in 2016 neuen Schwung verleiht.

Auf jeden Fall können Anleger mit einem Geldsegen in 2015 rechnen, denn der Verkauf bzw. Börsengang von PayPal und eBay Enterprise dürfte viel Geld in die Kassen von eBay spülen.

Kurzportrait

Gegründet im Mai 1996 und ansässig in der kalifornischen Hightech-Schmiede San Jose stieg eBay schnell zu einem der führenden Internet-Unternehmen auf. Dabei setzt das Unternehmen auf Online-Auktionen, die aber ohne Lagerhaltung auskommt. Vielmehr vermittelt der Online-Anbieter lediglich zwischen Käufer und Verkäufer und betreibt hierfür eine Online-Plattform.

Heute besteht die eBay-Gemeinschaft aus mehr als 150 Millionen aktiven Nutzern und bietet daher das weltweit größte Publikum, wenn es um Versteigerungen von gebrauchten oder neuen Waren im Internet geht. Mit dem Produkt eBay Stores will der Online-Auktionator auch Geschäftskunden ansprechen, welche ihren eigenen Shopping-Bereich auf eBay einrichten wollen.

Durch die Übernahme von PayPal löste eBay sein eigenen Online-Zahlungssystem Billpoint ab und setzt ausschließlich auf PayPal. Der Online-Bezahldienst verzeichnet mehr als 160 Mio. registrierte Nutzer weltweit.

Später verstärkte sich eBay mit der Übernahme des Online-Angebots Half.com. In 2003 übernahm man den in Südkorea operierenden Online-Anbieter Internet Auctions Company. Anschließend folgte die Übernahme der deutschen mobile.de. Später kaufte sich eBay mit der Übernahme von Baazee.com in den indischen Online-Auktionsmarkt ein. Ende 2004 übernahm eBay den holländischen Online-Kleinanzeigenmarkt Marktplaats.nl. Anfang 2005 schluckte eBay den Kleinanzeigendienst Kijiji (heute eBayClassifieds.com) .

Im Frühjahr 2006 verstärkte sich eBay durch die Übernahme des schwedischen Online-Auktionvoators Tradera.com. Anfang 2007 kaufte eBay den Ticket-Dienst StubHub auf. Im Jahr 2008 folgten mit der Übernahme des Zahlungsdienstes „Bill Me Later“ und den dänischen Anzeigenseiten dba.dk und bilbasen.dk weitere Zukäufe. Im Frühjahr 2009 übernahm eBay den südkoreanischen Online-Marktplatz Gmarket. Ende 2010 kaufte eBay das Berliner Shopping-Portal Brands4friends. Im Frühjahr 2011 übernahm eBay den E-Commerce Spezialisten GSI Commerce. Nach der Übernahme von GittiGidiyor trennte sich eBay in 2012 von seiner Einheit Rent.com. In 2013 verstärkte sich eBay durch weitere Zukäufe. Neben 2ememain.be and 2dehands.be wurden der Mobile-Zahlungsspezialist Breaintree, sowie Shutle und StackMob aufgekauft. Im Februar 2014 schluckte eBay den Spezialisten PhiSix.

Markt und Wettbewerb

Meldung gespeichert unter: E-Commerce, eBay, Hintergrundberichte, Internet

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