E-Commerce: Online-Handel und elektronische Marktplätze als Marketing- und Vertriebskanal - Definition sowie Vor- und Nachteile des E-Business

Lexikon

EU-Kommission - E-Commerce

Der digitalen Wandel bzw. die Digitalisierung von Geschäftsprozessen ist eine echte Herausforderung für jede Company, die bislang hauptsächlich in der Old Economy aktiv war.

Über den elektronischen Handel lassen sich neue und gebrauchte Waren sowie Dienstleistungen bequem und in Sekundenschnelle via Internet einem breiten Publikum öffnen - und das 24 Stunden pro Tag und an sieben Tagen pro Woche.

Begriff und Bedeutung

Der Begriff E-Commerce ist die abgekürzte Form von Electronic Commerce und kommt aus dem angelsächsischen Raum. Übersetzt bedeutet dies so viel wie elektronisches Geschäft oder elektronischer Handel bzw. Online- oder Internet-Handel.

Gemeint ist damit der Kauf und Verkauf sowie auch die Miete von neuen und gebrauchten Waren sowie Dienstleistungen bzw. der Handel mit entsprechenden Gütern und Services über eine elektronische Online-Verbindung.

Dabei geht es nicht nur um Artikel aus dem Konsumgüter-Bereich, sondern zunehmend auch um komplexe Produkte aus dem Investitionsgüter-Segment, deren Vertrieb über Kooperationen unterstützt werden kann.

Im weiteren Sinne kann man daher auch das Online-Banking bzw. die Online-Werbung zum E-Commerce Segment zählen. Gemeint sind also Geschäftsprozesse, die elektronisch durchgeführt werden.

Unterschieden wird zudem zwischen reinen Internet-Händlern und sogenannten Multi-Channel-Anbietern, die neben dem Online-Handel auch andere Vertriebskanäle wie z.B. stationäre Geschäfte unterhalten oder nutzen.

Je nach Registrierungs-Möglichkeit differenziert man ferner offene und geschlossene Marktplätze. Während sich bei offenen Plattformen jeder Interessierte registrieren kann, sind bei geschlossenen Gruppen oftmals nur bestimmte Personenkreise oder Unternehmen zugelassen.

Der Online-Handel verlagert sich immer mehr in Richtung mobiler Endgeräte wie Smartphones oder Tablets, die zum Teil Shopping-Apps (Mobile Shopping) vorinstalliert haben, wofür Unternehmen bereits hohe Summen zahlen, wenn sie „an Bord“ sind.

Darüber hinaus gibt es im E-Commerce Sektor sogenannte Flash-Sale Aktionen, wobei bestimmte Produkte, oftmals nur für ein ausgewähltes Klientel und nur für einen bestimmten Zeitpunkt mit Rabatten angeboten werden.

Mit der Einrichtung von sozialen Netzwerken bzw. Social Media Plattformen gewinnt auch das Social Commerce immer mehr an Bedeutung.

Europäische Bestimmungen zum „grenzüberschreitenden elektronischen Handel“

sowie in Deutschland das BGB (Allgemeiner Teil zum Verbraucherschutz) und auch das Telemediengesetz bieten für deutsche Unternehmen die rechtlichen Grundlagen im E-Commerce Segment.

Transportwege

Fälschlicherweise wird E-Commerce oftmals mit dem Internet gleichgesetzt. Das Internet bzw. das World Wide Web als Ganzes ist aber nur ein Weg, elektronische Transaktionen bzw. Geschäftsprozesse durchzuführen.

So können elektronische Aktivitäten beispielsweise auch über private Netze wie Local Area Networks (LANs) oder Wide Area Networks (WANs) bzw. via öffentliche Telekommunikationsverbindungen (Kabel bzw. Mobilfunk) realisiert werden.

Der Xetra-Handel der Deutschen Börse mit Sitz in Frankfurt/Main ist beispielsweise auch ein elektronischer Handelsplatz - allerdings speziell für den Kauf und Verkauf von Wertpapieren.

Allerdings wird weltweit ein Großteil des elektronischen Handels im klassischen Internet mit dem Personal Computer (PC) und mit zunehmendem Anteil insbesondere via Mobilfunk (mobile Internet) bzw. Smartphone oder Tablet durchgeführt.

Dabei spielen Messenger bzw. Chats wie iMessage von Apple Inc. oder WhatsApp von Facebook Inc. sowie auch Social Media Plattformen wie Facebook und Instagram und auch Video-Streaming-Dienste wie YouTube von Google Inc. eine immer wichtiger werdende Rolle.

Via Smartphone erhält der Nutzer den Zugang zu den einschlägigen Diensten. Das mobile Endgerät hat sich damit als Kommunikations-Hub mit direktem Zugang zum potenziellen Kunden weiterentwickelt.

Zielgruppen

Eine E-Commerce Strategie einer Company kann sich dabei zum einen auf das Business-to-Customer (B-to-C bzw. B2C) und zum anderen auf das Business-to-Business (B-to-B bzw. B2B) Segment oder auch auf eine Mischform der beiden Zielgruppen ausrichten.

Mit B2C ist das Geschäft von Unternehmen mit Endverbrauchern (Consumer) gemeint. Ganz auf Unternehmenskunden richtet sich dagegen die B2B-Strategie, wobei Unternehmen, Selbständige und/oder Freiberufler untereinander auf elektronischem Wege handeln.

Handeln Endverbraucher unter sich, bezeichnet man dies als Cosumer-to-Customer (C-to-C bzw. C2C) Geschäft. Derartige Transaktionen findet man zum Beispiel auf Online-Auktionsplattformen wie eBay oder auf Rubriken-Seiten wie eBay Kleinanzeigen.

Weitere Abwandlungen im E-Commerce Sektor sind Online-Geschäfte mit öffentlichen Verwaltungen (Administration), Regierungen (Administration bzw. E-Government) und zum Beispiel Mitarbeitern (Employees).

Open Source Plattformen

Die Nutzung von bereits vorhandenen und optimierten Open Source Shop-Systemen oder Content-Management-Systemen (CMCs) kann sehr hilfreich sein. Dabei werden Internet-Shops auch als Webshops bzw. E-Shops (Elektronik-Shops) bezeichnet.

Sie haben den Vorteil, dass eine Online-Plattform bereits besteht, die dann kundenindividuell angepasst wird. Dabei spielt die Zukunftssicherheit der Software eine wichtige Rolle.

Die Shop-Architektur besteht unter anderem aus einem Administrationsbereich, einer Datenbank mit Produktinformation, einem Präsentationssystem, einer Recommendation Engine sowie einem Payment Gateway und Webtracking-Features.

Darüber hinaus sind oftmals im System Schnittstellen zum Customer-Relationship-Management (CRM), Enterprise-Resource-Planning-Software oder Warenwirtschaftssystemen integriert.

Die Kosten für derartige quelloffene Software sind im Vergleich zu einer Eigenentwicklung in der Regel niedriger und die Plattformen oftmals bereits suchmaschinenoptimiert und können auch in anderen Sprachen dargestellt werden.

Ein überaus wichtiges Kriterium für den elektronischen Erfolg ist die Usability, also die Benutzerfreundlichkeit und Bedienbarkeit der Online-Plattform. Auch auf ein Gütesiegel wie zum Beispiel Trusted Shops oder der TÜV sowie auf eine verschlüsselte Verbindung mit https sollte nicht verzichtet werden.  

Bezahlmöglichkeiten

Neben dem seit langem bestehenden Lastschrifteinzugsverfahren (SEPA-Verfahren) ist auch eine Zahlungsabwicklung über Kreditkartenunternehmen wie zum Beispiel American Express (Amex), MasterCard oder Visa möglich.

Auch via Vorkasse, auf Rechnung oder per Nachnahme ist eine Bezahlung der Online-Bestellung durchführbar.

Zudem existiert eine Vielzahl von Online-Payment-Diensten wie PayPal bzw. verschiedene Micropayment-Systeme, um eine Zahlungsabwicklung via Internet zu gewährleisten.

Weitere Bezahlmöglichkeiten sind die klassische Online-Überweisung, via Prepaid-Karte oder Smartphone (Mobile Payment) sowie auch mit Hilfe einer Kryptowährung wie Bitcoin, Ether oder Ripple.

Meldung gespeichert unter: Tipps & Trends

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