E-Books als neue Goldgrube für Amazon und Sony?

Ob der beschworene „iPod-Effekt“ allerdings tatsächlich eintreten wird, ist hingegen ungewiss. In den USA liegt der Anteil der E-Books am gesamten Buchmarkt für 2008 bei rund 0,1 Prozent. Dies entspricht rund 20 Mio. US-Dollar Umsatz, so verschiedene Marktforschungsunternehmen. Der „Kindle“ von Apple wurde allerdings bereits vor einem Jahr eingeführt, der „Sony Reader“ vor rund zwei Jahren. Auch die Verlagsszene übt sich noch in Zurückhaltung. Penguin Books, ein großer englischsprachiger Verlag, spricht zwar von einer Umsatzsteigerung bei digitalen Inhalten von rund 300 Prozent. Eine genaue Summe gab man allerdings nicht bekannt. Im Mai dieses Jahres senkte Amazon zudem den Preis des „Kindle“ um 40 Dollar auf nunmehr 359 Dollar. 

Marktbeobachter sehen in der Preissenkung unterdessen ein Signal dafür, dass die Absatzlage besser sein könnte. Zudem steht der noch recht hohe Preis der Geräte einer raschen Verbreitung auf dem Massenmarkt im Weg. Meldungen, dass auch elektronische Bücher zumindest in Deutschland unter das reguläre Buchpreisbindungsgesetzt fallen könnten, machen den Ausblick ebenfalls nicht besser. Preisvorteile, die Nutzer von iTunes etwa dadurch haben, dass sie gezielt ein Song herunterladen anstatt ein komplettes Album kaufen zu müssen, würden dann wegfallen. Darüber hinaus gelten Bücher bei vielen Lesern immer noch als Prestige-, teilweise auch als Sammlerobjekte, die nicht allein um des Lesens Willen gekauft werden. (kat/rem)