Drillisch profitiert von der Konsolidierung im deutschen Telekommarkt

Telekom- und Mobilfunkservices

Donnerstag, 26. Juni 2014 um 13:25
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(IT-Times) - Die Drillisch AG sieht sich auf der Gewinnerstraße. Das Unternehmen profitiert vom geplanten Zusammenschluss von Telefonica Deutschland (O2) und dem kleineren Konkurrenten E-Plus. Um grünes Licht von der EU-Kommission zu erhalten, erhält Drillisch Zugang zu mindestens 20 Prozent der Mobilfunknetzkapazitäten der kombinierten Gesellschaft.

Dies sieht zumindest eine Vereinbarung vor, die mit der Drillisch-Tochter MS Mobile Services geschlossen wurde. Zudem hat die Drillisch-Tochter eine Option auf den Zugang auf weitere 10 Prozent der Netzkapazitäten. Der Vertrag läuft zunächst fünf Jahre.

Zwar glauben Marktbeobachter, dass die Drillisch AG (WKN: 554550) dadurch nicht direkt Druck auf die Konkurrenz ausüben kann, schließlich betreibt das Unternehmen aus Maintal kein eigenes Mobilfunknetz, dennoch dürfte Drillisch von diesem Deal profitieren.

Beobachter rechnen mit mehr Neukunden
Der Grund: Durch die Vereinbarung erhält Drillisch Zugang zu technischen Innovationen im Telefonica-E-Plus-Netz, die Drillisch nunmehr auch seinen eigenen Kunden anbieten kann. Ferner erhöhen sich dadurch die Chancen, dass Drillisch mehr Kunden gewinnen kann. Bislang hatte der Mobilfunk-Provider 50.000 bis 60.000 Neukunden pro Quartal anvisiert. Marktbeobachter gehen davon aus, dass diese Zahlen nunmehr wohl übertroffen werden können.

Drillisch profitiert vom Boom im mobilen Internet
Durch die Nutzung der zusätzlichen Netzkapazitäten dürfte Drillisch von einem Trend profitieren, der auch schon in den zurückliegenden Quartalen das Drillisch-Ergebnis positiv beeinflusst hat. Die Rede ist vom Boom im mobilen Internet.

Inzwischen bestehen in Deutschland 115 Millionen Mobilfunkanschlüsse, damit hat rein rechnerisch jeder Einwohner 1,4 SIM-Karten im Haus. Durch die zunehmende Verbreitung von Smartphones und Tablets steigt auch die mobile Datennutzung. Der Umsatz mit mobilen Datendiensten kletterte gegenüber dem Vorjahr bereits um 5,5 Prozent auf 9,6 Mrd. Euro. Laut einer Cisco-Studie dürfte sich das mobile Datenaufkommen bis 2018 vervierfachen. Pro Monat dürften dann 15,9 Exabyte an Daten über Mobilfunknetze übertragen werden.

Genau hier liegen die Chancen von Drillisch Kunden mit interessanten, flexiblen und kostengünstigen Angeboten zu überzeugen, umso den Umsatz pro Nutzer weiter zu steigern. Als Preisführer am Markt sieht sich Drillisch in der Pole Position, sein Geschäft weiter auszubauen - trotz oder wegen der Fusion des dritt- und viergrößten Mobilfunkanbieters.

Kurzportrait

Die Drillisch AG wurde bereits im Jahr 1983 gegründet und ist ein führender Telekom- und Mobilfunkserviceanbieter in Deutschland. Das Kerngeschäft wird über die hunterprozentigen Tochterfirmen Drillisch Telecom GmbH, Etelon AG und der MS Mobile Services GmbH erbracht. Drillisch selbst betreibt kein eigenes Mobilfunknetz.

Zu den bekannten Marken von Drillisch gehören unter anderem McSIM, helloMobil, simply, PHONEX, smartmobil.de, maX, Xim, winSIM, DeutschlandSIM, Victorvox, Telco, discoTEL, discoSURF sowie PremiumSIM, Maxxim und smartmobil.de. Insbesondere über simply, McSIM, winSIM und fastSIM vermarkt das Unternehmen Mobilfunk-Discount-Angebote über das Internet. Mit innovativen Tarifen versucht Drillisch den Mobilfunkmarkt mitzugestalten. Per Ende 2013 verzeichnete Drillisch rund 1,9 Millionen Kunden.

In den vergangenen Jahren hatte sich Drillisch durch verschiedene Zukäufe verstärkt, nachdem das Unternehmen in 2001 kurzzeitig sogar zum Verkauf stand. Bereits in 2007 wurde der Wettbewerber Telco Services GmbH übernommen. Ende 2008 folgte die mehrheitliche Übernahme eteleon e-solutions AG. Die geplante Übernahme der Mobilfunksparte von Freenet scheiterte jedoch. Im Herbst 2013 reduzierte Drillisch seine Beteiligung an Freenet von zuvor 20,8 Prozent auf nur noch 0,39 Prozent.

Das Geschäftsfeld Software-Dienstleistung wird über die Tochter IQ-optimize Software AG erbracht. Im Zuge der Fusion von O2 und E-Plus soll Drillisch 20 Prozent des Telefonica-E-Plus-Mobilfunknetzes übernehmen. Ferner erhält Drillisch eine Option auf den Erwerb weiterer 10 Prozent der Kapazitäten.

Markt und Wettbewerb

Meldung gespeichert unter: 1&1, Hintergrundberichte, Telekommunikation

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