Dividende: Lohnendes Zweiteinkommen zum Vermögensaufbau? Alles, was Sie darüber wissen sollten

Investmentstrategien

Dividenden

als die neuen Zinsen? Aktienkurse, Ausschüttungsquoten, Dividenden, Dividendenrenditen und Hauptversammlung -  das müssen Sie unbedingt bei einer Dividenden-Strategie beachten.
Aktienkurse

Begriff und Bedeutung von Dividenden

Eine Dividende ist der Teil des Unternehmensgewinns, der an die dividendenberechtigten Aktionäre des Unternehmens oder der Organisation ausgeschüttet wird.

Die Ausschüttung einer Dividende erfolgt in Deutschland in der Regel jährlich (Jahresdividende), in anderen Ländern existieren auch andere Modelle wie zum Beispiel eine Quartalsausschüttung in den USA. Man spricht in diesen Fällen von Quartalsdividenden.

Ein Recht auf die Ausschüttung einer Dividende besteht indes für den dividendenberechtigen Aktionär nicht. Das gilt auch für den Fall, wenn ein Unternehmen hohe Gewinne erwirtschaftet.

Ein Spezialfall der Ausschüttung ist die Sonderdividende, die zum Beispiel gezahlt werden kann, wenn sich die liquiden Mittel im Unternehmen oder der Organisation so angehäuft haben, dass man einen Teil davon nicht für Investitionen oder Schuldentilgung benötigt.

Weitere Sonderformen sind Sachdividenden. Hier werden statt Bargeld Wirtschaftsgüter oder auch Aktien von Tochtergesellschaften ausgegeben. Handelt es sich hierbei um kostenlose Aktien, spricht man auch von einer Stockdividende.

Wird ein börsennotiertes Unternehmen zu mehr als 75 Prozent von einer anderen Gesellschaft kontrolliert, können Beherrschungs- und Gewinnabführungsvereinbarungen (BuG) getroffen werden. In diesen Fällen kann das beherrschte Unternehmen unabhängig vom Erfolg Dividenden garantieren (Garantiedividende).

Der Dividendenanspruch

Wenn ein Aktionär am Tag vor dem Ex-Dividenden-Tag (Ex-Tag) die entsprechende Aktie in seinem Wertpapierdepot eingebucht hat, hat er auch Anspruch auf eine Dividendenzahlung. Stichtag in vielen Ländern ist hierbei der Tag des Record Date.

Nach Zahlung der Dividende kann der Aktionär das Papier auch wieder veräußern, ohne die Dividende ganz der teilweise zurückzahlen zu müssen.

Die Dividendenpolitik eines Unternehmens

Kontinuierliche Dividendenzahlungen werden häufig mit Stabilität und Ertragskraft bzw. wirtschaftlichem Erfolg eines Unternehmens gleichgesetzt. Das ist allerdings nicht immer richtig.

Ob eine Gesellschaft eine Dividende ausschüttet, hängt nämlich nicht nur vom Unternehmensergebnis sondern auch von der Dividendenpolitik ab. Eine Nicht-Ausschüttung muss daher auch nicht unbedingt ein schlechtes Zeichen für das Unternehmen sein.

Es kann sogar vorkommen, dass Unternehmen, die hohe Gewinne erwirtschaften, gar keine Dividenden ausschütten. Beobachtet werden kann dies insbesondere bei Technologieunternehmen, die stark wachsen. In diesen Fällen macht sich der Unternehmenserfolg langfristig im gestiegenen Aktienkurs bemerkbar.

Denkbar ist es zudem, dass ein Unternehmen, welches keine Dividende ausschüttet, bessere Anlagemöglichkeiten für die Mittel sieht. Das kann beispielsweise bei einer neuen vielversprechenden Investition oder bei der Wachstumsfinanzierung über Akquisitionen der Fall sein.

Auch ist es manchmal sinnvoll, die Verbindlichkeiten abzubauen, statt eine Dividende auszuschütten. Gerade in Hochzinsphasen mit hohen Kapitaldiensten wird dies oft praktiziert, um die Zinslast zu minimieren bzw. den Verschuldungsgrad zu senken.

Bei alt eingesessenen Unternehmen der Konsumgüterindustrie sind oftmals vergleichsweise hohe Dividendenrenditen zu beobachten. Unternehmen dieser Kategorie wachsen in der Regel nicht mehr so stark und benötigen daher auch weniger finanzielle Mittel.

Die Dividendenrendite 

Als Dividendenrendite wird das Verhältnis zwischen aktuellem Aktienkurs des Unternehmens und ausgeschütteter Dividende je Aktie bezeichnet. Die Kennzahl wird in Prozent angegeben.

Alternativ lässt sich die Kennziffer auch als Quotient von insgesamt auszuschüttender Dividende und Anzahl der sich im Umlauf befindlich Aktien des Unternehmens errechnen.

Notiert der Aktienkurs beispielsweise bei 100 Euro und schüttet das Unternehmen vier Euro pro Anteilsschein aus, beträgt die Dividendenrendite je Aktie vier Prozent.

Das Phänomen: es handelt sich hierbei streng genommen zunächst einmal um ein Nullsummenspiel. Der Aktionär hat zwar eine Dividende erhalten, die wird ihm aber gleichzeitig wieder vom Aktienkurs abgezogen.

Der Abzug erfolgt sogar in voller Höhe der Bruttodividende, obwohl der Aktionär auch noch Steuern auf die Dividende abgeführt hat. Unter dem Strich besitzt er damit im Grunde genommen weniger Aktien-Vermögen als noch vor der Ausschüttung.

In der Regel wird dieser Abschlag dann aber später durch Steigerungen im Aktienkurs wieder reingeholt. Das kann in guten Börsenphasen (Börsen-Hausse) in sehr kurzer Zeit passieren.

Beispiel für die Berechnung der Dividendenrendite:

Aktienkurs: 100,00 Euro

Dividende: 3,6 Euro

Dividendenrendite = Dividende/Aktienkurs* 100 = (3,6/100)*100 = 3,6 Prozent

Die Dividendenrendite kann auch vom Unternehmen selbst beeinflusst werden. So führen Aktienrückkaufprogramme zu einem höheren Ergebnis je Aktie, da ja das Unternehmensergebnis in das Verhältnis zu weniger im Umlauf befindliche Aktien gesetzt wird. Ein höheres Ergebnis führt so oftmals auch zu einer höheren Dividende.

Die Höhe der Dividende

Vorgeschlagen wird die auszuzahlende Dividende vom Vorstand des Unternehmens bzw. der Aktiengesellschaft und zumeist als Währungseinheit pro Stück - beispielsweise 3,60 Euro pro Aktie - angegeben. Alternativ kann sie aber auch in Prozent des Nennwertes beziffert werden.

Beschlossen werden Dividende und deren Höhe in der ordentlichen Hauptversammlung des Unternehmens durch die stimmberechtigten Aktionäre. Nach § 174 Abs. 1 AktG reicht für den Beschluss die einfache Mehrheit der Aktionäre aus.

Die Höhe der auszuschüttenden Dividende ist oftmals am Unternehmensgewinn des Vorjahres oder am Cash-Flow des Unternehmens gekoppelt. Ein hoher Jahresgewinn lässt somit auch die Chance auf eine Dividendenerhöhung für das entsprechende Jahr steigen.

Von der Bruttodividende sind in Deutschland noch die Abgeltungssteuer und der Solidaritätszuschlag auf die Abgeltungssteuer abzuziehen. Nach Abzug spricht man dann auch von der Bardividende. Hinzu kommt noch eine möglicherweise zu zahlende Kirchensteuer.

Der Aktionär erhält die Bardividende als Überweisung auf sein Wertpapierdepot-Konto. Oftmals werden hierfür noch einmal Gebühren berechnet, die je nach Depot-Anbieter unterschiedlich ein können.

Darüber hinaus erhält der Inhaber eine Steuerbescheinigung über die abgezogenen Steuern und Gebühren für seine Steuererklärung.

Dividendenschwankungen

Höhe und Art von Dividenden unterscheiden sich nicht nur zwischen Unternehmen, sondern können auch innerhalb eines Unternehmens Schwankungen nach oben oder auch nach unten ausgesetzt sein.

Mit einer Veränderung der Dividendenhöhe bei konstantem Aktienkurs ändert sich natürlich auch die Dividendenrendite des Investments. Dasselbe gilt auch, wenn die Dividendenhöhe unverändert bleibt, sich aber der Aktienkurs verändert.

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