DIE WOCHENEND-STORY: Neues Spiel beim Mobilfunk

Erfolgreiche Geschäftsmodelle werden in der Regel sehr schnell kopiert bzw. adaptiert. Der Mobilfunkprovider Drillisch (WKN: 554550<DRI.FSE>) brauchte für die neuen „Simply“-Angebote nicht einmal Werbung zu machen und hatte flugs 30.000 neue Kunden, die wohl durch Testberichte aufmerksam geworden waren. Das Unternehmen will vor allem im Weihnachtsgeschäft kräftig punkten. Auch Debitel hat unlängst einen ähnlichen Service angekündigt. Am Freitag tritt zudem noch das Hamburger Unternehmen Blau.de in den Markt ein, dass Simyo preislich unterbietet. Aber nicht nur Unternehmen, deren Kerngeschäft mit dem Mobilfunk zu tun hat, geifern nach Marktanteilen. Neben Ikea, Aral und Aldi werden auch Banken und Stadtnetzbetreiber genannt. Der Markteintritt von bis zu 100, zum Teil lediglich regional tätigen Marken, ist nicht ausgeschlossen. Unternehmen wie Daneta oder der Dortmunder Mobilfunkspezialist Materna haben spezielle Lösungen zum Einkauf von Gesprächsminuten und Datenübertragungsvolumen bei Netzbetreibern entwickelt. So wäre es MNVOs möglich, diese Services ebenso wie weitere Mehrwertdienste wie etwa SMS, unter ihrem eigenen Markennamen zu vertreiben. Hier eröffnen sich zusätzlich Marketingmöglichkeiten wie Kundenbindungsmaßnahmen oder Rabattmodelle.

Und die Großen?

Die großen Mobilfunknetzbetreiber halten sich weitestgehend bedeckt - E-Plus ausgenommen. Sie werden wahrscheinlich durch spezielle Angebote in Teilen gegensteuern. Fakt ist jedoch, dass die beiden Platzhirsche T-Mobile und Vodafone (WKN: 875999<VOD.FSE>) mit eigenen Discountern an dem Ast sägen würden, auf dem sie sitzen. O2 beispielsweise prüft derweil weitere Kooperationen bezüglich Auswirkungen auf die eigene Marke. Das Kleinunternehmen Blau.de hingegen hat angegeben, bis Ende 2006 eine halbe Million Kunden haben zu wollen. Die sollen aber nicht von anderen Discountern, sondern von dem Führungsduo kommen. (ndi/rem)

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