Deutscher ITK-Markt wächst um 1,6 Prozent

Montag, 5. März 2012 um 12:34

In der Telekommunikation erwartet der BITKOM im Jahr 2012 ein leichtes Umsatzplus in Höhe von 0,6 Prozent auf 66,1 Milliarden Euro. Wie bereits seit Jahren sinken die Umsätze mit Sprachdiensten sowohl im Festnetz (minus 7 Prozent) als auch im Mobilfunk (minus 4,7 Prozent). Gründe für den Rückgang sind neben einem  intensiven Wettbewerb die Eingriffe der Regulierungsbehörden. „Seit Jahren sinken die Termininierungsentgelte im Inland und die Roaminggebühren im Ausland“, sagte Kempf. „Dem Markt werden auf diese Weise Mittel entzogen, die für Investitionen in den Breitbandausbau im Festnetz und im Mobilfunk fehlen.“ Auf der anderen Seite boomen einige Segmente. Der Umsatz mit mobilen Datendiensten steigt um 12 Prozent auf 8,4 Milliarden Euro. Dank der begehrten Smartphones legt der Markt für Mobiltelefone um 6,2 Prozent auf 6,7 Milliarden Euro zu.  

Etwas verhaltener läuft das Geschäft mit digitaler Unterhaltungselektronik. Der Markt verliert 2012 knapp 1 Prozent auf 12,5 Milliarden Euro. Bei Flachbildfernsehern steigen die Absatzzahlen im Jahr von Fußball-EM und Olympia auf fast 10 Millionen Stück, aber infolge des Preiswettbewerbs sinken die Umsätze. „Das TV-Segment ist weiter hoch innovativ“, sagte Kempf. „Die Display-Technologie entwickelt sich ständig weiter.“ Entscheidend sei aber die Internetfähigkeit vieler Modelle. Kempf: „Das klassische Fernsehen und das Internet mit seinen Möglichkeiten der Interaktion und Kommunikation wachsen immer stärker zusammen.“  

Die insgesamt positiven Marktprognosen sorgen für Impulse auf dem Arbeitsmarkt. Im vergangenen Jahr ist die Zahl der Beschäftigten in der ITK-Branche um 10.000 auf rund 858.000 gestiegen. „Im Jahr 2012 ist mit einem weiteren Anstieg der Beschäftigung in der ITK-Branche zu rechnen“, sagte Kempf. In der aktuellen Quartalsumfrage des BITKOM geben 64 Prozent der Unternehmen an, dass sie im laufenden Jahr zusätzliche Stellen schaffen wollen. In absoluten Zahlen erwartet der Verband ein Plus von mindestens 5.000 bis 6.000 neuen Jobs.  

Einen weiteren Schub für den ITK-Markt soll die diesjährige CeBIT bringen. Leitthemen der Messe sind unter dem Motto „Managing Trust“ Vertrauen und Sicherheit in der digitalen Welt. „Eine zentrale Rolle auf der Messe wird die Digitalisierung der Infrastrukturen spielen“, sagte Kempf. Die Aussteller werden u.a. Lösungen für intelligente Energienetze (Smart Grids), Verkehrstelematik, E-Government und E-Health zeigen. „Diese Märkte können sich nicht ohne die Unterstützung der Politik entwickeln“, betonte Kempf. Investitionen in intelligente Netze seien dringend notwendig, um die Energiewende zu meistern, ein exzellentes Gesundheitssystem zu erhalten oder die Mobilität zu sichern.  

Wichtige Herausforderungen stehen aus BITKOM-Sicht in der Netzpolitik an. „Die anstehende EU-Verordnung zum Datenschutz sollte genutzt werden, um das Datenschutzrecht europaweit zu modernisieren“, sagte Kempf. Die Gesetzgebung sollte durch Maßnahmen der Selbstregulierung ergänzt und von der geplanten Bundesstiftung Datenschutz unterstützt werden. Auch das Urheberrecht müsse den Erfordernissen der digitalen Welt angepasst werden, wie nicht erst die Proteste gegen das ACTA-Abkommen zeigen. „Geistiges Eigentum muss international geschützt werden“, sagte Kempf. „Aber Maßnahmen gegen Piraterie im Internet müssen verhältnismäßig sein und dürfen die Informationsfreiheit nicht gefährden.“ Entscheidend sei, dass die politischen Entscheidungsprozesse transparenter werden. Kempf: „Es ist niemandem geholfen, wenn hinter verschlossenen Türen internationale Abkommen verhandelt werden, die sich national nicht ratifizieren und umsetzen lassen.“

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