Deutsche Telekom will wegen Vectoring-Ausbau Verträge von Wettbewerbern kündigen

Deshalb hat die Deutsche Telekom heute Änderungen bei der Bundesnetzagentur für die Zugangsverpflichtung zur Teilnehmeranschlussleitung (TAL) beantragt. Genauer gesagt geht es um die Befreiung von der Verpflichtung, Wettbewerbern VDSL-Anschlüsse in den Hauptverteilern zu ermöglichen. Bestehende und betroffene VDSL-Anschlüsse von Wettbewerbern müssten gekündigt werden. Es gehe aber faktisch nur um 1,5 Prozent der durch Wettbewerber bundesweit gemieteten Teilnehmeranschlussleitungen.

Die Deutsche Telekom AG (WKN: 555750) steht unter Handlungszwang. Auf der einen Seite stagniert das Kerngeschäft in Europa und es stoßen zusätzlich neue Technologiekonzerne wie Google, Facebook und Twitter in den europäischen Telekommunikationsmarkt. Diese Unternehmen haben gegenüber den Netzbetreibern bzw. Carriern den Vorteil, dass sie nicht der Regulierung durch die EU-Kommission unterliegen.

Auf der anderen Seite erhöht sich der Wettbewerbsdruck für die Deutsche Telekom AG auch insbesondere durch britische Telekommunikations- und US-amerikanische Medienkonzerne, die das Internetzugangsgeschäft als zusätzliche Einnahmequelle für sich entdeckt haben. Diese Unternehmen hatten in jüngster Vergangenheit deutsche Kabelnetzbetreiber übernommen, um so auch Zugang zu den deutschen Haushalten zu bekommen. (rem)