Deutsche Telekom - T-Online-Fusion gefährdet?

Mit einer ersten mündlichen Verhandlung sei nicht vor Oktober zu rechnen, erklärte gestern eine Sprecherin des Landgerichts. Somit dürfte der von der Telekom angesetzte Zeitrahmen hinfällig werden. Selbiger hatte die Verschmelzung für das dritte Quartal des laufenden Geschäftsjahres vorgesehen. Dieses endet aber bereits im September. Schlimmstenfalls könnte das Gericht den Fusionsbeschluss sogar für nichtig erklären. Für die Telekom wäre dies ein herber Schlag. Nach ihrer Darstellung ist die Wiedereingliederung der Internettochter aufgrund des zunehmenden Zusammenwachsens von Festnetz und Internet von zwingender Notwendigkeit. Zudem seien die internen Strukturen der Telekom bereits mit der Einrichtung eines neuen kombinierten Geschäftsbereichs auf die Fusion ausgerichtet.

Die Hauptkritik der Kläger richtet sich gegen die getroffenen Vertragsmodalitäten, die einen Zwangsumtausch der Aktien vorsehen. Das Umtauschverhältnis sieht in etwa den Erhalt einer halben Telekom Aktie pro T-Online Aktie vor, woraus sich umgerechnet ein T-Online Aktienwert von knapp acht Euro ergibt. Ursprünglich waren die Aktien beim IPO jedoch für 27 Euro ausgegeben worden. Von den Klagen erhoffen sich die Kleinaktionäre nun, zumindest einen außergerichtlichen Vergleich erzielen zu können, der zum Beispiel auf eine bare Zuzahlung hinauslaufen könnte. (nab/rem)