Deutsche Telekom sieht sich auch im neuen Jahr großen Herausforderungen gegenüber - TAL und LTE im Mittelpunkt

Montag, 3. Januar 2011 um 12:52

Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) der Deutschen Telekom sackte im dritten Quartal 2010 gegenüber dem Vorjahresquartal von 2,5 Mrd. Euro auf 1,94 Mrd. Euro ab. Im gleichen Zeitraum sank das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von 5,39 Mrd. Euro auf 4,76 Mrd. Euro. Der Periodenüberschuss entwickelt sich mit einem Anstieg von 959 Mio. Euro auf 1,04 Mrd. Euro hingegen leicht positiv. Bereinigt um die Entkonsolidierung von T-Mobile UK gab das Periodenergebnis allerdings von 1,07 Mrd. Euro auf 969 Mio. Euro nach. Der Free Cash-Flow (vor Ausschüttung und vor Investitionen) sackte von 3,29 Mrd. Euro auf 1,88 Mrd. Euro.

Markt und Wettbewerb


Die Deutsche Telekom ist in 29 Ländern aktiv. Der Hauptmarkt ist Deutschland, die USA, Österreich und das Vereinigte Königreich haben ebenfalls signifikante Bedeutung. Ausländische Mobilfunkaktivitäten gibt es zudem in Bulgarien, der Slowakei, Montenegro, Kroatien, Mazedonien, Niederlande, Tschechien und Ungarn. T-Systems ist außerdem noch in Hongkong, Südafrika, Brasilien, Indien, Singapur und Kanada am Start.

In Deutschland ist die Telekom in allen Bereichen der führende Anbieter. Auch im Ausland werden zumeist führende Positionen eingenommen. Im Rahmen des Sieben-Punkte-Plans will man im Geschäftskundenbereich in allen europäischen Märkten segmentübergreifend zu den ersten drei Anbietern gehören.

Nach einer Studie des Wissenschaftlichen Instituts für Kommunikationsdienste (WIK) soll die DSL-Penetration deutscher Haushalte bis 2010 auf 56 Prozent steigen, 2015 werde dieser Wert bei 72 Prozent liegen. Hier wird eine Steigerung des Wettbewerbs erwartet. In den osteuropäischen Ländern lag die DSL-Penetration zuletzt im niedrigen einstelligen Bereich.

Die Mobilfunkmärkte der europäischen Industrienationen sind gesättigt und von einem zunehmenden Wettbewerb gekennzeichnet. Allein in Deutschland gaben die Preise in den letzten Jahren stark nach. In Teilen Osteuropas sind die Zeiten des größten Wachstums im Mobilfunkbereich ebenfalls vorbei.

Zu den Wettbewerbern der Deutsche Telekom AG gehören Telefonica/O2, KPN, Sprint Nextel, AT&T, Verizon Wireless, VimpelCom, Colt Telecom, Vodafone, BT, Telecom Italia und France Telecom, wobei die Telekom zuletzt ein Joint Venture mit France Telecom in Großbritannien schloss.

Ausblick


Für das Gesamtjahr 2010 strebt die Deutsche Telekom ohne Berücksichtigung der Auswirkungen des Joint Venture Everything Everywhere in Großbritannien ein bereinigtes EBITDA von rund 20 Mrd. Euro sowie einen Free Cash-Flow von rund 6,2 Mrd. Euro an. Zudem strebt die Telekom die Ausschüttung einer jährlichen Dividende in Höhe von mindestens 0,70 Euro pro Aktie für die Geschäftsjahre 2010 bis 2012.

Für das laufende Jahr 2011 erwarten Analysten bei der Deutschen Telekom im Schnitt einen Nettogewinn von 0,77 Euro je Aktie, der im nachfolgenden Jahr 2012 dann auf 0,81 Euro je Anteil klettern soll, wenn es nach den Prognosen der Analysten geht.

Bewertung


Zuletzt wurden die Aktien der Deutschen Telekom uneinheitlich im Frankfurter Xetra-Handel bei 9,70 Euro gehandelt, womit sich damit ein Börsenwert von rund knapp 42 Mrd. Euro für Europas größtem Telekomkonzern ergibt. Auf Basis aktueller Gewinnschätzungen für das laufende Gesamtjahr 2011 ergibt sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 13.

Die Londoner Analysten aus dem Hause HSBC Trinkaus & Burkhardt äußerten sich zuletzt zurückhaltend über die Kurschancen von Telekom-Aktien. Die HSBC-Experten raten Anlegern zum Abwarten, bis der Telekom-Kurs die Widerstandsmarke von 10,41 bis 10,64 Euro überwunden habe.

Die Analysten der US-Investmentbank Banc of America Securities-Merrill Lynch erwarten weiterhin eine "underperformance" des Titels und raten von einem aktiven Engagement ab. Die Analysten erwarten, dass die Deutsche Telekom im neuen Jahr vor größeren Herausforderungen stehen dürfte. Aber auch im US-Geschäft dürfte sich die Telekom größeren Schwierigkeiten gegenüber sehen, glauben die US-Broker. Die Analysten setzen daher ihr Kursziel für den Wert von 9,30 auf 9,10 Euro zurück.

Die Banker aus dem Hause Merck Finck raten Anlegern weiterhin zum "Verkauf" der Papiere. Die Analysten verweisen auf Meldungen über eine Telekomsteuer für die ungarische Tochter Magyar Telekom, was das Wachstum der Tochter bremsen könnte, heißt es bei Merck Finck

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