Deutsche Telekom kämpft gegen den Abstieg - keine Trendwende in Sicht

Montag, 11. Juni 2012 um 14:22

In dem Segment "Deutschland" erzielte man einen 2,3 Prozent niedrigeren Umsatz von 5,6 Mrd. Euro. Das EBIT im Inland war um 27,6 Prozent zurückgegangen und betrug 887 Mio. Euro. Im Bereich "Europa" nahm der Umsatz um 2,6 Prozent ab und erreichte so noch einen Wert von 3,5 Mrd. Euro. In dieser Sparte konnte die Deutsche Telekom außerdem ein um 23,3 Prozent gestiegenes EBIT in Höhe von 450 Mio. Euro ausweisen. In den "USA" legte der Umsatz um zwei Prozent zu und erreichte so einen Wert von 3,8 Mrd. Euro.

Das EBIT allerdings fiel mit 344 Mio. Euro 14,2 Prozent niedriger aus als noch ein Jahr zuvor. In der Sparte "Systemgeschäft" nahm der Umsatz um 0,7 Prozent ab und betrug zuletzt 2,2 Mrd. Euro. Das EBIT steckte mit 35 Mio. Euro im Minus. Ein Jahr zuvor musste die Deutsche Telekom hier noch ein Negativergebnis von elf Mio. Euro ausweisen. Der Bereich "Konzernzentrale & Shared Services" gab einen um 2,4 Prozent niedrigeren Umsatz in Höhe von 717 Mio. Euro aus. Das EBIT in diesem Segment hatte um 27,8 Prozent abgenommen und lag zuletzt bei einem Minus von 414 Mio. Euro.

Markt und Wettbewerb


Die Deutsche Telekom ist in 29 Ländern aktiv. Der Hauptmarkt ist Deutschland, die USA, Österreich und das Vereinigte Königreich haben ebenfalls signifikante Bedeutung. Ausländische Mobilfunkaktivitäten gibt es zudem in Bulgarien, Griechenland, der Slowakei, Montenegro, Kroatien, Mazedonien, Niederlande, Tschechien und Ungarn. T-Systems ist außerdem noch in Hongkong, Südafrika, Brasilien, Indien, Singapur und Kanada am Start.

In Deutschland ist die Telekom in vielen Bereichen der führende Anbieter, allerdings musste die Telekom im Mobilfunkbereich Vodafone zuletzt die Führung überlassen. Im Rahmen des Sieben-Punkte-Plans will man im Geschäftskundenbereich in allen europäischen Märkten segmentübergreifend zu den ersten drei Anbietern gehören.

Nach einer Studie des Wissenschaftlichen Instituts für Kommunikationsdienste (WIK) soll die DSL-Penetration deutscher Haushalte bis 2010 auf 56 Prozent steigen, 2015 werde dieser Wert bei 72 Prozent liegen. Hier wird eine Steigerung des Wettbewerbs erwartet. In den osteuropäischen Ländern lag die DSL-Penetration zuletzt im niedrigen einstelligen Bereich.

Zu den Wettbewerbern der Deutsche Telekom AG gehören Vodafone, Telefonica/O2, KPN, Sprint Nextel, AT&T, Verizon Wireless, VimpelCom, Colt Telecom, British Telecom, Telecom Italia und France Telecom, wobei die Telekom zuletzt ein Joint Venture mit France Telecom in Großbritannien schloss.

Ausblick


Den Ausblick für das gesamte Geschäftsjahr 2012 bestätigte die Deutsche Telekom AG. Demnach will der Bonner Konzern ein bereinigtes EBITDA von 18,0 Mrd. Euro (2011: 18,7 Mrd. Euro) und einen Free Cash-Flow in Höhe von 6,0 Mrd. Euro erwirtschaften.

Analysten erwarten bei der Deutschen Telekom für das laufende Jahr 2012 einen Nettogewinn von 0,66 Euro je Aktie, der in 2013 auf 0,65 Euro je Aktie voraussichtlich stagnieren wird. Insgesamt will die Telekom sein Geschäft mit intelligenten Netzen bis 2015 verzehnfachen. Die Einnahmen aus dem Geschäft mit Online-Diensten im Privatkundensektor sollen verdreifacht bzw. verdoppelt werden. In den Wachstumsfeldern will die Telekom bis 2015 knapp 30 Mrd. Euro umsetzen.

Bewertung


Die Aktien der Deutschen Telekom wurden zuletzt bei 7,92 Euro und damit weiter unter der 8-Euro-Marke gehandelt. Damit ergibt sich derzeit ein Börsenwert von rund 34 Mrd. Euro für das Unternehmen. Auf Basis aktueller Gewinnschätzungen für das laufende Jahr 2012 ergibt sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von zwölf.

Die Analysten aus dem Hause Independent Research bewerten Telekom-Aktien weiter mit "halten". Positiv heben die Analysten den jüngsten Beteiligungserwerb an Propertyguru über die Tochter Immobilienscout24 hervor. Damit expandiere das Unternehmen weiter in einem Wachstumsfeld. Insgesamt senken die Analysten aber das Kursziel für den Wert von 9,50 auf 8,70 Euro.

Die Analysten bei HSBC Trinkaus & Burkhardt sehen bedingt durch die Charttechnik ein weiteres Verkaufssignal für Aktien der Deutschen Telekom. Ein Ende des Abwärtstrends ist bislang nicht in Sicht, so die Analysten.

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