Deutsche Hightech-Branche 2010: Licht und Schatten nahe beieinander

Montag, 7. Dezember 2009 um 16:53

Neue Chancen für die Hightech-Branche liegen beispielsweise im Bereich der Energie-Speichertechnologie. Die Nachfrage nach Speichermedien – sei es für den Einsatz in Elektroautos, in mobilen Endgeräten oder in der Solartechnik – wird künftig signifikant ansteigen. „Die deutsche Industrie ist in den wesentlichen zukünftigen Anwendungsgebieten wie der Automobil- oder Solarbranche sehr gut aufgestellt. Da außerdem mit neuen Technologiesprüngen zu rechnen ist, bieten sich für hiesige Hightech- und Chemieunternehmen exzellente Chancen, Teile dieser Industrie, die derzeit vorranging in Asien angesiedelt sind, zurückzuholen“, führt Freyberg aus.

Auch die Solartechnik ist ein zukunftsträchtiges Geschäftsfeld. Aufgrund gesetzlich gesicherter Einspeisevergütungen ist eine attraktive Nachfrage in vielen Ländern garantiert. Zwar hat die deutsche Solartechnik-Branche in diesem Jahr unter anderem aufgrund der Deckelung der Förderung im per heute weltgrößten Wachstumsmarkt Spanien sowie durch den wettbewerbsgetriebenen Marktpreisverfall einen Dämpfer erlitten, die langfristigen Aussichten jedoch sind positiv. „Die Einführung von Einspeisevergütungen in China sowie verbesserte Fördermodelle in den USA eröffnen deutschen Firmen höchst attraktive Möglichkeiten, vorausgesetzt allerdings, dass die Branche ihre Kostennachteile in den Griff bekommt“, erläutert Stenger. Auf die Beschäftigung wird sich kurz- und mittelfristig vor allem eine wieder anziehende Nachfrage nach deutschen Solarprodukten aus Ländern wie den USA auswirken. Unterstützt wird der Aufwärtstrend langfristig durch Großprojekte wie beispielsweise Desertec. „Wir rechnen damit, dass sich das Beschäftigungsniveau in der deutschen Solarbranche von jetzt rund 70.000 Beschäftigten bis 2020 mehr als verdoppeln kann“, resümiert Stenger.

Auf dem Vormarsch ist darüber hinaus der Bereich der sogenannten ‚Embedded Systems‘, denn in Hightech-Produkten und –Systemen wird der Software-Anteil immer wichtiger. „Hiesige Unternehmen verfügen über etabliertes Know-how bei der Verbindung von Software mit Anwendungen in Maschinen und in der Autotechnik. Diesen Vorsprung gilt es, weiter ausbauen, um sich so wichtige Wachstumsimpulse zu sichern“, so Freyberg.

Unterstützung von der Regierung gefragt

Ohne Unterstützung der Regierung können die Potenziale, die mit den Wachstumskernen verbunden sind, allerdings nicht vollumfänglich gehoben werden. Eine wichtige Voraussetzung ist, dass die Hightech-Industrie als Fokus-Industriesegment stärker in den Mittelpunkt der deutschen Wirtschaftspolitik rückt. „Forschungsförderung und geschickt gesetzte gesetzliche Rahmenbedingungen etwa, könnten erheblich dazu beitragen, den Abstand zwischen Deutschland und anderen Hightech-Nationen zu verringern“, erklärt Freyberg. Auch Bildung – von der Schule bis zur Universität – sollte stärker auf die Wachstumskerne ausgerichtet werden.

Parallel dazu empfiehlt sich die segmentübergreifende Bildung und Förderung von Clustern, um die Krisen- und Insolvenzanfälligkeit von Hightech-Unternehmen zu reduzieren. Durch das effiziente Zusammenspiel von Unternehmen, Hochschulen und wissenschaftlichen Instituten entstehen die Innovationen, die neues Wachstum für die deutsche Hightech-Industrie generieren.

Durch eine gezielte Förderung und verstärkte öffentliche Investitionen kann ferner die Hightech-Binnennachfrage gestärkt werden. Dies kann in Form von Solar-Dächer-Programmen für öffentliche Gebäude erfolgen, wie es zum Beispiel aktuell in Frankfurt passiert, oder indem eine Hightech-Ausstattung von Schulen und Universitäten gefördert wird. Hierzu braucht es nicht unbedingt Geld, sondern klare wirtschaftspolitische Zuständigkeiten, um gezielt Akzente zu setzen. „Wie es etwa ein Medien-Referat gibt, ist auch ein Hightech-Referat notwendig“, sagt Stenger.

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