Der Markt für E-Book-Reader ist weiter unsortiert

Freitag, 16. April 2010 um 16:30

Amazon bewegt sich. Ein deutliches Zeichen, dass das Unternehmen den Markt für E-Books und die entsprechenden Reader als umkämpft ansieht. Jüngst hat sich das Unternehmen mit zwei größeren Publishern auf Preiserhöhungen im Bezug auf elektronische Bücher geeinigt. Die Abkommen mit den Verlagshäusern Simon & Schuster und Harper-Collins erlauben den Publishern von der bisherigen Amazon-Preispolitik abzuweichen und einen höheren Preis als 9,99 US-Dollar festzusetzen. Die Verlage können nunmehr für ein entsprechendes Kindle E-Book - je nach Popularität - zwischen 12,99 und 14,99 US-Dollar verlangen. Apple selbst hat auch schon entsprechende Deals mit führenden Verlagshäusern unter Dach und Fach bringen können. Auch Apple erlaubt den Verlagen demnach, höhere Preise für entsprechende E-Books festzusetzen.

Amazon.com hatte in der Vergangenheit einen anderen Weg eingeschlagen und eine Preisobergrenze von 9,99 US-Dollar für Neuerscheinungen und Bestseller festgelegt, um den Verkauf seines E-Book-Readers Kindle zu fördern. Allerdings wehren sich inzwischen größere Verlage, wie das Verlagshaus Macmillan. Amazon.com hatte daraufhin Macmillan-Titel kurzzeitig aus seinem E-Book-Angebot entfernt, kapitulierte aber dann doch vor dem mächtigen Publisher und akzeptierte die Bedingungen des Verlags.

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eue Einnahmequellen für Verlage?

Durch die geplante Öffnung der Magazinangebote für Besitzer von E-Readern könnten die Verlage auch neue Einnahmequellen erschließen. In der Vergangenheit brachen die Werbeerlöse sowohl im Print- als auch im Onlinebereich zum Teil dramatisch ein. Kunden verringerten auf Grund der Wirtschaftskrise den Werbeetat. Zudem ist die Werbung im Internet mit einem Faktor belastet, welcher im Printgeschäft nicht existiert: Platz im Übermaß. Während in einer klassischen Zeitung die Möglichkeiten zur Schaltung einer Annonce zum Teil stark begrenzt sind, trifft diese Tatsache auf den Online-Bereich nur bedingt zu. Sollten nun die Inhalte der Magazine, gegen die Zahlung einer entsprechenden Gebühr auch für E-Reader-Besitzer verfügbar sein, würden die Verlage zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Durch den kostenpflichtigen Dienst entstehen neue Einnahmen, zudem positioniert man sich früh auf dem wachsenden Markt für E-Book-Lösungen und könnte so ein „Abwandern“ der Leser verhindern. Zudem erhoffen sich die Verlage im E-Reader-Bereich eine größere Bereitschaft von Kundenseite, für entsprechende Inhalte auch zu zahlen.

Und was macht das WePad?

PR-technisch war die Präsentation des WePads – angekündigt als eine Art besseres und besser ausgestattetes iPad – in dieser Woche nahezu ein Gau. Interessant ist das Modell, dass die Macher verfolgen dennoch – auch in der Welt der E-Books. Denn – so wird es etwa bei den e-book-news.de geschrieben: „Über die WeMagazine E-Publishing-Plattform können sie ihre Inhalte direkt auf das Tablet bringen - ohne die hohen Kosten und technischen Einschränkungen, die etwa bei der Nutzung von Apples App-Store anfallen. Den Verlagen wird nicht nur ein direkter Zugang zu den Leserinnen und Lesern versprochen, sondern auch höhere Erlöse durch Online-Anzeigen.“ Und: Hardware und Content sollen gebündelt vermarktet werden. Wieder e-book-news: „Das drückt auch den Gerätepreis. Entscheidet man sich also von vorneherein für ein bestimmtes Zeitungs- oder Zeitschriftenabo, gibt es ähnlich wie bei einem Handy-Vertrag ein subventioniertes Tablet dazu.“ Das WePad kommt sicherlich nicht vor dem Herbst auf den Markt. Aber dann dürfte es tatsächlich ein interessanter Akteur auf dem Markt für Tablet-PCs und damit zwangsläufig auch auf dem Markt für E-Book-Reader werden.

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Meldung gespeichert unter: E-Book, Hardware, Special am Freitag

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