Dell will Präsenz in Indien verstärken

Allerdings distanzierte man sich beim US-Computerhersteller Dell Inc. von einer Darstellung Singhs. Der indische Premierminister hatte in der Vergangenheit mitgeteilt, dass man bei Dell auf der Suche nach einem „sichereren Standort“ als China sei. Bei dem US-Unternehmen gibt man sich in dieser Hinsicht deutlich diplomatischer. Dell führte als Gründe für das verstärkte Engagement die gute Ausbildung von Fachkräften in Indien an, hinzu komme ein Wachstumspotenzial im Hardwarebereich. Für Indien geht es bei der Gewinnung von großen internationalen Investoren indessen auch um ein Beibehalten des Wachstumskurses. Ökonomen rechneten in der letzten Woche, dass das Land in den Jahren 2012 bis 2017 rund eine Billion US-Dollar in Infrastrukturprojekte investieren müsse, um an den derzeitigen Wachstumsraten von zehn Prozent sowie an Maßnahmen zur Bekämpfung der Armut festhalten zu können.

Während man seitens Dell in Indien erst den großangelegten Eintritt in den Markt probt und entsprechende Verhandlungen einleitet, ist man in China schon bedeutend weiter. Nach gestrigen Medienberichten geht das US-Unternehmen im Reich der Mitte von einem Umsatz von rund fünf Mrd. US-Dollar für das Jahr 2010 aus. China dürfte damit zum zweitgrößten Markt für Dell hinter den USA aufsteigen, so Dell-Gründer Michael Dell. Gemessen am Jahresumsatz 2009 würde das China-Geschäft damit rund neun Prozent zum Gesamtumsatz beitragen. Dell-Server sind demnach bereits bei 60 Prozent der chinesischen Internet-Firmen im Einsatz. (kat/ami/rem)