Dell drängt in neue Märkte - Cloud Computing- und Smartphone-Markt im Visier

Donnerstag, 2. September 2010 um 12:50

Das Server- und Netzwerkgeschäft legte im jüngsten Quartal um 35 Prozent zu, nachdem Dell eine hohe Nachfrage nach Blade Servern verzeichnete. Im Speicher-Hardwarebereich verzeichnete Dell ein Umsatzplus von 13 Prozent, nachdem das Geschäft mit EqualLogic-Speicherprodukten um 63 Prozent wuchs. Die Serviceumsätze kletterten um 57 Prozent auf 1,9 Mrd. Dollar, nachdem Dell die Übernahme von Perot Systems abschließen konnte. Dells Barreserven summierten sich zum Quartalsende auf 12,4 Mrd. Dollar.

Markt und Wettbewerb

Dell konkurriert im weltweiten PC-Markt nicht nur mit dem Marktführer Hewlett-Packard (HP), welcher nicht zuletzt durch die Übernahme von Compaq zum Marktführer aufsteigen konnte. Durch die Übernahme konnte HP nicht nur im Computermarkt deutlich aufholen, sondern auch seinen Marktanteil im Markt für Server- und Speichersysteme deutlich ausbauen. HP löste bereits im Jahr 2007 Dell als weltgrößten PC-Hersteller ab und kam weltweit zuletzt auf einen Marktanteil von rund 20 Prozent. Dell kam im ersten Quartal 2010 nur auf einen Marktanteil von 12,9 Prozent.

Auch der taiwanesische Computerbauer Acer gewann in den letzten Jahren weiter Marktanteile und konnte Ende 2009 an Dell auf den Weltmarkt vorbeiziehen.

Der Computer- und Softwarehersteller IBM, der seine PC-Sparte an den chinesischen Hersteller Lenovo Group verkauft hat, steht im Bereich Netzwerkrechner und Speichersysteme in direkter Konkurrenz zu Dell. Die von Oracle übernommene Sun Microsystems konkurriert mit Dell vor allem mit seinen Unix-basierten Servern, als auch mit entsprechenden Workstation-Produkten.

Zu den weiteren Konkurrenten gehören Chinas größter PC-Hersteller Lenovo Group und die japanische Fujitsu. Daneben hat sich auch Asustek Computer mit seiner Eee-PC Marke im Netbook-Markt vorgewagt. Auch Apple hofft durch den Umstieg auf Intel-Chips wieder mehr Nutzer für seine PC-Produkte begeistern zu können.

Durch die Übernahme von Perot Systems erschließt sich Dell den IT-Servicemarkt und begibt sich damit nicht nur in Konkurrenz zu HP, sondern auch zu IBM, Accenture, Cognizant und eine Reihe weiterer hochkarätiger IT-Spezialisten aus Indien.

Ausblick

Dell geht weiterhin von einem Umsatzwachstum von 14 bis 19 Prozent im laufenden Fiskaljahr 2011 aus, wobei der operative Gewinn um 18 bis 23 Prozent zulegen soll. Analysten rechnen an dieser Stelle mit Einnahmen von 62,5 Mrd. Dollar sowie mit einem Nettogewinn von 1,28 Dollar je Aktie.

Im nachfolgenden Fiskaljahr 2012 sollen die Erlöse dann auf 65,9 Mrd. Dollar und der Nettogewinn auf 1,44 Dollar je Aktie klettern, wenn es nach den Prognosen der Analysten geht.

Für das laufende Oktoberquartal erwarten Analysten bei Dell einen Quartalsumsatz von 15,79 Mrd. Dollar sowie einen Nettogewinn von 32 US-Cent je Aktie.

Bewertung

Dell-Aktien präsentierten sich zuletzt an der New Yorker wieder erholt und legen um knapp drei Prozent auf 12,12 Dollar zu, womit sich damit ein Börsenwert von rund 23,5 Mrd. US-Dollar für Amerikas zweitgrößten PC-Hersteller ergibt. Auf Basis aktueller Gewinnschätzungen für das laufende Fiskaljahr 2011 ergibt sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von neun. Gleichzeitig wird Dell mit dem 0,4-fachen des zu erwartenden Umsatzes für das laufende Fiskaljahr bewertet.

Die Analysten bei Standard & Poor`s gehen davon aus, dass Dell im Bezug auf den Speicherspezialisten 3Par nicht nachgeben und ein neues Übernahmeangebot vorlegen wird. Die S&P-Experten stufen daher Dell-Aktien von „halten“ auf „verkaufen“ zurück und revidieren auch ihr Kursziel für den Wert von 15,0 auf 11,0 Dollar nach unten. Gleichzeitig hoben die S&P-Analysten ihre Gewinnschätzung für das laufende Fiskaljahr von 1,25 auf 1,29 Dollar je Aktie. In 2012 erwarten die Investmentbanker jedoch nur ein Plus von 1,40 Dollar je Aktie. 3Par sei für Dell wichtig, da das Unternehmen eine Lücke in seinem Produktportfolio schließen müsse, heißt es.

Auch im Hause RBC Capital Markets überwiegt die Zurückhaltung. Die RBC-Experten stufen Dell-Aktien weiterhin nur mit „sector perform“ ein, reduzieren aber ihr Kursziel für den Wert von 16 auf 15 Dollar.

Auch bei der Londoner Barclays Capital traut man Dell-Aktien keinen massiven Kursaufschwung zu. Die Analysten bewerten das Papier weiterhin mit „neutral“ und verweisen unter anderem auf die schwache Bruttomarge. Diese sei mit 17,2 Prozent unter den Prognosen der Analysten (17,9 Prozent) ausgefallen, heißt es. Die schwächeren Margen würden Fragen hinsichtlich des Gewinnhebels aufwerfen, so dass die Analysten ihr Kursziel für Dell-Aktien von 15 auf 14 Dollar senken.

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Meldung gespeichert unter: Dell, Hintergrundberichte, Telekommunikation, Hardware

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