Dangdang will zum vollintegrierten Online-Kaufhaus avancieren

Für das vergangene vierte Quartal 2013 erzielte Dangdang einen Umsatz von 1,97 Mrd. Renminbi bzw. 325,7 Mio. US-Dollar. Damit wurde der Vorjahreswert um 22 Prozent übertroffen. Beim Nettoergebnis schaffte der chinesische E-Commerce-Spezialist sogar den Sprung aus den roten Zahlen. Musste man im Abschlussquartal 2012 noch ein Minus von 122,1 Mio. Renminbi ausweisen, erzielte Dangdang in Q4 2013 ein Nettoergebnis von plus 21,7 Mio. Renminbi. Das (verwässerte) Ergebnis je Aktie stieg ebenfalls von zuvor minus 0,3 Renminbi auf zuletzt plus 0,05 Renminbi bzw. 0,04 Dollar je Aktie, womit Dangdang die Markterwartungen der Analysten (-0,07 Dollar je Aktie) spürbar übertreffen konnte.

Mit Blick auf das gesamte Geschäftsjahr 2013 konnte E-Commerce China Dangdang einen gegenüber dem Vorjahr um knapp 23 Prozent gesteigerten Umsatz in Höhe von 6,32 Mrd. Renminbi erwirtschaften. Unterm Strich allerdings fiel das Ergebnis mit minus 142,9 Mio. Renminbi immer noch negativ aus, auch wenn die Verluste gegenüber dem Vorjahr mit minus 443,9 Mio. Renminbi deutlich gemindert werden konnten.

Markt und Wettbewerb

In China hatten zuletzt mehr als 500 Millionen Menschen Zugang zum Internet. Ende 2011 summierte sich die Zahl der chinesischen Online-Shopper auf 198 Millionen. In 2012 gaben chinesische Online-Shopper etwa 190 Mrd. US-Dollar im Internet aus (Quelle: CNNIC).

Zu den Hauptkonkurrenten Dangdangs zählen insbesondere Amazon.com (vormals Joyo.com) sowie 360buy, VANCL und Taobao Mall. Im September 2009 hatte der Konkurrent Taobao.com einen Angriff auf die Vorherrschaft von Dangdang gestartet und die Preise für Markenprodukte wie Lenovo, HP und Philips deutlich gesenkt. Seither liefern sich beide Firmen einen Preiswettbewerb, um die Gunst der Kunden.

Auch die im Jahr 2007 gegründete VANCL (Vancl.com) konnte sich binnen kurzer Zeit als populärer E-Commerce Händler etablieren. Das Unternehmen gilt im Bereich Freizeitmode für Männer und Frauen als Nummer eins im Internetsektor.

Auch der E-Commerce Händler 360buy.com (Jingdong Mall) hat inzwischen namhafte Unterstützer. Zu den weiteren Investoren in 360buy.com zählen unter anderem auch Baidu-Chef Robin Li. Weitere Wettbewerber sind unter anderem Yihaodian und Tencents Paipai, Mecox Lane, Redbaby.

Ausblick

Für das Startquartal 2014 rechnet Dangdang mit einem Umsatz von etwa 1,73 Mrd. Renminbi, was einem jährlichen Wachstum von 30 Prozent entspräche. Analysten rechnen bei Dangdang im ersten Quartal mit einem Quartalsumsatz von 282,9 Mio. US-Dollar sowie mit einem Nettoverlust von einem US-Cent je Aktie.

Für das laufende Jahr 2014 wird mit einem Jahresumsatz von 1,31 Mrd. US-Dollar sowie mit einem Nettogewinn von neun US-Cent je Aktie von Analystenseite gerechnet. Im nachfolgenden Jahr 2015 sollen die Erlöse dann auf 1,59 Mrd. US-Dollar und der Nettogewinn auf 36 US-Cent je Aktie klettern, wenn es nach den Prognosen der Analysten geht.

Bewertung

Dangdang-Aktien präsentierten sich nachdem jüngsten Höhenflug deutlich leichter bei 13,18 US-Dollar, womit sich damit ein Börsenwert von rund 1,06 Mrd. US-Dollar für Chinas führenden Online-Buchhändler ergibt. Dangdang befindet sich in einer typischen Turnaround-Situation, wobei das Unternehmen erst in 2014 nachhaltige Gewinne schreiben dürfte. Auf Basis aktueller Gewinnschätzungen für 2015 ergibt sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 36.

Die Analysten bei der Bank of America Merrill Lynch glauben an den Erfolg von E-Commerce China Dangdang und heben das Kursziel für Dangdang-Aktien von 14 auf 23 US-Dollar nach. Die US-Investmentbanker verweisen dabei auf die Marktplatzentwicklung und eingeleitete Initiativen zur Hebung von Effizienzen. Darüber hinaus bekräftigten die Analysten nochmals ihre Kaufempfehlung für das Papier. Bei der Bank of America Merrill Lynch glaubt man, dass Dangdang auch im ersten Halbjahr 2014 profitabel sein wird.