Dangdang: Chinas Amazon steckt in Schwierigkeiten - Konkurrenz zieht davon

Donnerstag, 18. August 2011 um 13:26

Somit wies Dangdang ein Nettoergebnis von minus 28,4 Mio. Yuan aus, im Vergleich zu minus 17,75 Mio. Yuan im Vorjahreszeitraum. Hintergrund waren unter anderem stark gestiegene Kosten. So kletterten die operativen Kosten um 38,1 Prozent auf 25,5 Mio. Dollar. Insgesamt verzeichnete Dangdang zum Quartalsende 4,6 Mio. aktive Kunden, ein Zuwachs von 38,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Markt und Wettbewerb

Mit rund 150 Millionen Online-Shoppern (Stand: Ende 2010) und einem Marktvolumen von 4,5 Trillionen Renminbi (RMB) gilt China als eines der größten E-Commerce Märkte weltweit. Das Transaktionsvolumen von B2C/C2C Firmen erreichte im Jahr 2010 513,1 Mrd. RMB bzw. 78,9 Mrd. US-Dollar.

Zu den Hauptkonkurrenten Dangdangs zählen insbesondere Amazon.com (vormals Joyo.com) sowie 360buy, VANCL und Taobao Mall. Im September 2009 hatte der Konkurrent Taobao.com einen Angriff auf die Vorherrschaft von Dangdang gestartet und die Preise für Markenprodukte wie Lenovo, HP und Philips deutlich gesenkt. Seither liefern sich beide Firmen einen Preiswettbewerb, um die Gunst der Kunden.

Auch die im Jahr 2007 gegründete VANCL (Vancl.com) konnte sich binnen kurzer Zeit als populärer E-Commerce Händler etablieren. Das Unternehmen gilt im Bereich Freizeitmode für Männer und Frauen als Nummer eins im Internetsektor.

Auch der E-Commerce Händler 360buy.com (Jingdong Mall) hat inzwischen namhafte Unterstützer. Die russische Digital Sky Technologies Ltd hat sich jüngst für 500 Mio. Dollar rund fünf Prozent der Anteile an 360buy.com gesichert. Zu den weiteren Investoren in 360buy.com zählen unter anderem auch Baidu-Chef Robin Li. Weitere Wettbewerber sind unter anderem Yihaodian und Tencents Paipai, Mecox Lane, Redbaby.

Ausblick

Für das dritte Quartal 2011 rechnet Dangdang mit einem Umsatz zwischen 916 Mio. und 928 Mio. Yuan (143,5 bis 145,4 Mio. Dollar), der damit im Jahresvergleich um 51 bis 53 Prozent wachsen soll. Analysten rechnen für das laufende Septemberquartal mit Einnahmen von knapp 145 Mio. Dollar sowie mit einem Minus von einem Cent je Aktie.

Für das laufende Gesamtjahr 2011 erwarten Analysten einen Jahresumsatz von 544,6 Mio. Dollar sowie einen Nettoverlust von einem Cent je Aktie. Im nachfolgenden Jahr 2012 sollen die Erlöse dann auf 842,2 Mio. Dollar klettern, wobei dann ein Nettogewinn von sieben US-Cent je Aktie erwartet wird.

Bewertung

Dangdang-Aktien gaben zuletzt deutlich nach und verloren knapp sieben Prozent auf 8,4 US-Dollar an der New Yorker Nasdaq. Damit ergibt sich derzeit ein Börsenwert von rund 650 Mio. US-Dollar für den chinesischen E-Commerce Giganten. Auf Basis aktueller Gewinnschätzungen für das nachfolgende Jahr 2012 ergibt sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 120.

Die US-Investmentbanker aus dem Hause Morgan Stanley bleiben nach den jüngsten Zahlen weiter zurückhaltend und stufen Dangdang-Aktien weiterhin nur mit "gleichgewichten" ein.

Auch bei Goldman Sachs erwiegt die Zurückhaltung. Das US-Brokerhaus steht Dangdang-Aktien weiter "neutral" gegenüber, gleichzeitig senken die Analysten das Kursziel für den Wert von 14 auf 11 US-Dollar.

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