Daimler HV: Wer ist der richtige Kandidat für Mercedes-Benz - BAIC, BYD oder Geely?

Für alle Global Player im Automobilsektor ist der Elektrofahrzeug-Markt in China ein Muss. Die großen Automobilkonzerne der Welt sind längst über Joint Venture im Markt aktiv.

So gründete Volkswagen mit SAIC, BMW mit Brilliance und Great Wall Motor sowie Daimler mit BAIC und BYD Gemeinschaftsunternehmen zur Produktion von Fahrzeugen.

Aber allen Joint Venture ist eins gemeinsam - die Gefahr des Transfers von wichtigem Technologie Know-how nach China. Dabei ist besonderes Fingerspitzengefühl gefragt.

Zuletzt beteiligte sich der chinesische Milliardär Li Shufu am Stuttgarter Automobilkonzern. Eine nicht ganz einfache Situation, denn Li ist zugleich auch Inhaber der chinesischen Geely Group, die es in sich hat.

Zur Geely-Gruppe zählt der chinesische Automobilkonzern und Wettbewerber Geely Automotive - und der will international, insbesondere auch nach Europa mit seiner Marke Lynk & Co. expandieren und die Vermarktung von Elektrofahrzeugen forcieren.

Geely Automotive wiederum hat Volvo Cars und die britische Sportwagenschmiede Lotus Cars Ltd. übernommen und besitzt eine Beteiligung am LKW-Hersteller Volvo AB - beides Wettbewerber der Stuttgarter Automobil- und LKW-Bauers. Zudem gehören den Chinesen die bekannten Londoner Taxis.

Nun wollen Daimler und Geely zukünftige gemeinsame Aktivitäten ausloten. Li hält aktuell rund 9,7 Prozent der Aktien der Daimler AG und hat damit als größter Einzelaktionär Einfluss. Auf den Tisch gelegt hat er dafür rund 7,3 Mrd. Euro, kein Pappenstil.

Die neue Beteiligung von Geely habe keinen Einfluss auf die langjährigen Beziehungen zu den Partnern BAIC und BYD, beteuerte der Vorstandsvorsitzende Dieter Zetsche heute auf der Jahreshauptversammlung in Berlin.

“Daimler ist offen für alles in China, solange diese Projekte mit den Interessen des langjährigen Joint Venture Partners BAIC Motor Corp. übereinstimmen“, erklärte Zetsche. Damit hat er sich klar zur Partnerschaft mit BAIC ausgesprochen.