Conergy steht weiter mit dem Rücken zur Wand

Freitag, 13. November 2009 um 14:06

Für negative Effekte sorgten allerdings der Preisverfall sowie das schlecht verlaufende Projektgeschäft. Diese hätten auf den Umsatz gedrückt. Sparprogramme hätten im dritten Quartal 2009 bereits erste Effekte gezeigt, auf neun Monats-Sicht war von den von Ammer beschriebenen positiven Auswirkungen jedoch noch nicht viel zu erkennen.

Markt und Wettbewerb

Die Conergy AG gilt eigenen Angaben zufolge mit über 70.000 installierten Solarsystemen als eines der umsatzstärksten Solarunternehmen Europas. Gleichzeitig sieht sich die Gesellschaft auch als weltweiter Marktführer im Bereich Systemintegration.

Als voll integrierter Solarkonzern sieht sich Conergy zahlreichen Wettbewerbern gegenüber. In Deutschland ist hierbei insbesondere die SolarWorld AG zu nennen, die ebenfalls Solarmodule und Wechselrichter mit einer eigenen Marke vermarktet.

Weitere Wettbewerber aus Deutschland sind Solon AG, sowie die durch Bosch übernommene ErSol und der marktführende Solarzellenhersteller Q-Cells. Daneben konkurriert Conergy noch mit großen internationalen Konzernen wie mit Sharp, BP Solar, First Solar, Kyocera Solar sowie mit einer Reihe chinesischer Anbieter (Suntech).

Insgesamt dürfte die weltweite Solarindustrie in den nächsten Jahren kräftig zulegen. Bereits im Jahr 2017 wird nach Schätzungen der Weltbank ein Marktvolumen für Solar-Energiesysteme von 100 Mrd. überschritten. Bis 2010 erwartet die Bank Sarasin jährliche Wachstumsraten von 50 Prozent weltweit in der Photovoltaik-Branche. Allerdings bereitete der massive Preisverfall bei Solarmodulen der Branche zuletzt Kopfzerbrechen.

Ausblick

Für 2010 will Conergy weitere Kostensenkungen erreichen. Auf diese Weise will man dann im Laufe des kommenden Geschäftsjahres den Durchbruch zu einem positiven operativen Ergebnis schaffen. Analysten rechnen für das kommende Jahr 2010 mit einem Nettoverlust von 0,03 Euro je Aktie.

Für das nachfolgende Jahr 2011 erwarten Analysten dann einen Nettogewinn von 0,05 Euro je Anteil.

Bewertung

Zuletzt wurden Conergy-Aktien wieder freundlicher in Frankfurt bei 0,76 Euro gehandelt, womit sich damit eine Marktkapitalisierung von rund 295 Mio. Euro für den deutschen Solarkonzern ergibt. Conergy befindet sich in einer typischen Turnaround-Phase, wobei Analysten damit rechnen, dass das Unternehmen spätestens im zweiten Halbjahr nächsten Jahres die Gewinnzone erreichen wird.

Auch im Hause Sal. Oppenheim ist man wieder zuversichtlicher und stuft Conergy-Papiere von „reduzieren“ auf „neutral“ nach oben. Die Analysten glauben an eine Branchenerholung im Solarsektor im dritten Quartal und sehen deutliche Signale für eine Erholung. Damit könnte sich auch Conergy wieder der Gewinnzone annähern. Daneben glauben die Oppenheim-Experten, dass sich die Bilanz-Situation bei Sal. Oppenheim wieder entspannen wird. Auch den integrierten Ansatz von Conergy bewerten die Analysten positiv und sehen einen Fair Value von 0,74 Euro für den Wert.

Bei Independent Research geht man mit Conergy schon härter ins Gericht. Die Analysten raten Anlegern im Oktober weiter zum Verkauf der Papiere. Die Analysten verweisen dabei auf die Klage des Zulieferers MEMC gegen Conergy. Die Amerikaner klagen dabei auf Erfüllung des Vertrages. Sollte der Vertrag dennoch wirksam sein, sehen die Analysten existenzbedrohende Folgen für das Unternehmen und raten Anlegern daher weiterhin zur Vorsicht. Auch bei der Deutschen Bank ist man alles andere als zuversichtlich. Die Analysten bleiben nach den jüngsten Zahlen bei ihrer Verkaufsempfehlung für den Wert und sehen mit einem Kursziel von 0,55 Euro weiter fallende Kurse. Zwar dürften eine höhere Auslastung sowie niedrigere Beschaffungskosten zu Verbesserungen führen, die strukturellen Sorgen würden aber weiter bestehen bleiben, so die Analysten.

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Meldung gespeichert unter: Conergy, Hintergrundberichte, Solartechnik

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