Conergy: Neue Aufträge wecken Hoffnung - Zukunft bleibt mehr als ungewiss

Freitag, 9. Dezember 2011 um 14:06

Im dritten Quartal brach der Umsatz der Conergy AG gegenüber dem Vorjahresquartal 275,3 Mio. Euro auf 182,4 Mio. Euro ein. Nach einem schmalen operativen Überschuss (EBIT) von einer Mio. Euro im Vorjahresquartal sackte das operative Ergebnis im dritten Quartal dieses Jahres auf minus 104,9 Mio. Euro. Das Nachsteuer-Ergebnis des deutschen Solaranlagen-Anbieters verschlechterte sich von minus 6,6 Mio. auf minus 62,9 Mio. Euro.

Markt und Wettbewerb

Die Conergy AG gilt eigenen Angaben zufolge mit über 70.000 installierten Solarsystemen als eines der umsatzstärksten Solarunternehmen Europas. Gleichzeitig sieht sich die Gesellschaft auch als weltweiter Marktführer im Bereich Systemintegration.

Als voll integrierter Solarkonzern sieht sich Conergy zahlreichen Wettbewerbern gegenüber. In Deutschland ist hierbei insbesondere die SolarWorld AG zu nennen, die ebenfalls Solarmodule vermarktet.

Weitere Wettbewerber aus Deutschland sind Solon AG, sowie die durch Bosch übernommene ErSol und der marktführende Solarzellenhersteller Q-Cells. Daneben konkurriert Conergy noch mit großen internationalen Konzernen wie mit Sharp, BP Solar, First Solar, Kyocera Solar sowie mit einer Reihe chinesischer Anbieter wie Suntech, Yingli Green und Trina Solar.

Insgesamt dürfte die weltweite Solarindustrie in den nächsten Jahren kräftig zulegen. Bereits im Jahr 2017 wird nach Schätzungen der Weltbank ein Marktvolumen für Solar-Energiesysteme von 100 Mrd. überschritten. Allerdings bereitete der massive Preisverfall bei Solarmodulen und der intensive Wettbewerb aus China der deutschen Solarindustrie zuletzt Kopfzerbrechen.

Ausblick

Für das Gesamtjahr 2011 erwartet der Vorstand der Conergy AG Umsatzerlöse zwischen 750 Mio. und 800 Mio. Euro. Die aktuellen Maßnahmen zur Restrukturierung des angeschlagenen Solar-Unternehmens werden das Jahresergebnis weiter belasten und sollen vor 2012 keine positiven Auswirkungen zeitigen. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen wird sich nach aktueller Schätzung zwischen minus 50 Mio. und minus 55 Mio. Euro bewegen.

Für das laufende Jahr 2011 erwarten Analysten bei Conergy einen Nettoverlust von 0,65 Euro je Aktie, der im nachfolgenden Jahr 2012 auf 0,23 Euro je Anteil sinken soll.

Bewertung

Conergy-Aktien präsentierten sich zuletzt weiter uneinheitlich bei 0,28 Euro an der Frankfurter Börse, womit sich damit ein Börsenwert von nur noch 44 Mio. Euro für den finanziell angeschlagenen Hamburger Solarkonzern ergibt. Für das laufende, als auch für das nachfolgende Jahr 2012 erwarten Analysten bei Conergy rote Zahlen. Frühestens in 2013 ist mit schwarzen Zahlen zu rechnen, sollte Conergy die aktuelle Krise in der Solarindustrie überstehen.

Die Analysten bei der Schweizer Großbank UBS sind weiter pessimistisch gestimmt und raten Anlegern weiter zum Verkauf von Conergy-Papieren. Die Analysten verweisen auf die verfehlten Umsatzzahlen im dritten Quartal, zudem sei auch der EBITDA-Verlust höher aus erwartet ausgefallen. Auch der Cashflow war mit einem minus von 53 Mio. Euro negativ.

Die UBS-Experten glauben, dass Conergy durch die Verwendung von chinesischen Solarzellen seine Premium-Preise nicht länger halten kann. Insgesamt sehen die Analysten beim Aktienkurs ein Abwärtspotential auf bis zu 0,15 Euro

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Meldung gespeichert unter: Conergy, Hintergrundberichte, Solartechnik

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