Conergy darf auf Hilfe aus China hoffen

Das EBIT verbesserte sich zwar ebenfalls gegenüber minus 12,7 Mio. Euro in 2011, lag mit minus 3,1 Mio. Euro jedoch immer noch im roten Bereich. Insgesamt erwirtschaftete der Systemanbieter ein Ergebnis nach Steuern von minus 5,6 Mio. Euro (Vorjahr: minus 19,6 Mio. Euro).

Auf Halbjahressicht meldet Conergy einen Umsatz von 243,7 Mio. Euro gegenüber 388,5 Mio. Euro in 2011. Das EBITDA verbesserte sich auf minus 7,1 Mio. Euro (2011: minus 16,9 Mio. Euro). Auch das EBIT kletterte auf minus 14,6 Mio. Euro, nach minus 29,4 Mio. Euro im Vorjahr. Insgesamt lag das Konzernergebnis nach Steuern bei minus 20,3 Mio. Euro gegenüber minus 40,3 Mio. Euro. Der Cash-Flow aus laufender Geschäftstätigkeit stieg von minus 58,4 Mio. auf plus 13,2 Mio. Euro.

Die Conergy AG gilt eigenen Angaben zufolge mit über 70.000 installierten Solarsystemen als eines der umsatzstärksten Solarunternehmen Europas. Gleichzeitig sieht sich die Gesellschaft auch als weltweiter Marktführer im Bereich Systemintegration.

Als voll integrierter Solarkonzern sieht sich Conergy zahlreichen Wettbewerbern gegenüber. In Deutschland ist hierbei insbesondere die SolarWorld AG zu nennen, die ebenfalls Solarmodule vermarktet.

Daneben konkurriert Conergy noch mit großen internationalen Konzernen wie mit Sharp, BP Solar, First Solar, Kyocera Solar sowie mit einer Reihe chinesischer Anbieter wie Suntech, Yingli Green und Trina Solar.

Bereits im Jahr 2017 wird nach Schätzungen der Weltbank ein Marktvolumen für Solar-Energiesysteme von 100 Mrd. überschritten. Allerdings bereitete der massive Preisverfall bei Solarmodulen und der intensive Wettbewerb aus China der deutschen Solarindustrie zuletzt Kopfzerbrechen.

Für das Gesamtjahr 2012 bestätigt der Vorstand der Conergy AG die bisherige Prognose, wonach der Umsatz unter Vorjahresniveau sowie einem EBITDA, das sich auf einen "niedrigen positiven Wert" verbessern soll.

Analysten erwarten bei Conergy im laufenden Jahr 2012 einen Nettoverlust von 0,23 Euro je Aktie, im nachfolgenden Jahr 2013 soll sich das Minus auf 0,13 Euro je Anteil reduzieren.

Conergy-Aktien präsentierten sich zuletzt leichter bei 0,47 Euro an der Frankfurter Börse, womit sich damit ein Börsenwert von rund 76 Mio. Euro für den deutschen Solarkonzern ergibt.

Viele Investmenthäuser und Banken haben ihr Coverage im Bezug auf die Aktien von Conergy eingestellt. Das Unternehmen gilt nach wie vor als äußerst risikoreiches Investment, hat das Unternehmen im Jahr 2005 zum letzten Mal einen Gewinn ausweisen können.

Insgesamt hat Conergy Verluste von weit über 800 Mio. Euro angehäuft. Aufgrund der gegenwärtigen Marktsituation scheint derzeit auch kaum Besserung in Sicht. Conergy wird voraussichtlich auf Kooperationen in China bzw. einen asiatischen Partner angewiesen sein.