Conergy: Außergerichtliche Gespräche mit MEMC aufgenommen

Mittwoch, 23. September 2009 um 17:59

Conergy und MEMC schlossen in 2007 einen Vertrag über die Lieferung von Silizium durch MEMC im Wert von bis zu vier Mrd. US-Dollar ab. Nun fechtet Conergy allerdings den Vertrag mit der Begründung an, dass dieser Klauseln enthalte welche die Wettbewerbsfreiheit einschränken würden. Conergy hatte im Frühling 2009 daher eine Klage in den USA eingereicht, auch Zahlungen an das US-Unternehmen wurden eingestellt. Marktbeobachter bewerten die Vertragsklage von Conergy allerdings auch unter einem anderen Blickwinkel. Die in 2007 vereinbarten Siliziumpreise lägen deutlich über Marktniveau, so dass eine rentable Verarbeitung des Rohstoffs für Conergy derzeit so nicht möglich wäre. Zudem untersagt der Vertrag Conergy, als direkter Wettbewerber zu MEMC aufzutreten - auf diesen Punkt stützt sich auch das deutsche Unternehmen bei der eingereichten Klage.

Marktbeobachter schätzt die Lage für Conergy als ernst ein. Sollte das Unternehmen in wichtigen Punkten MEMC gerichtlich unterliegen oder eine unvorteilhafte Einigung erzielen, könnte die Insolvenz des Solarunternehmens drohen. Mitte August wies Conergy, auch bedingt durch einen Rückgang im internationalen Geschäft, einen Verlust für das erste Halbjahr 2009 aus. In diesem Zeitraum sank der Umsatz von 589,2 Mio. Euro im Vorjahr, auf jetzt 228 Mio. Euro. Davon wurden 113,1 Mio. Euro in Deutschland erzielt, weitere 114,9 Mio. Euro entfielen auf das internationale Geschäft. Im ersten Halbjahr 2008 lagen die Umsatzkennzahlen bei 150,6 Mio. sowie bei 438,6 Mio. Euro. Allerdings gelang es Conergy den Nettoverlust einzudämmen: Waren als Ergebnis nach Steuern in 2008 noch minus 66,9 Mio. Euro veröffentlicht worden, lag diese Zahl nun bei minus 58,9 Mio. Euro. (kat/ami)

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Meldung gespeichert unter: Conergy, Solartechnik

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