Citrix Systems tut sich noch schwer

Montag, 28. April 2008 um 12:59

Noch kann Citrix Systems seine Markführerschaft im Bereich Terminal-Server-Software verteidigen. Doch auch der weltweit führende Softwarekonzern Microsoft drängt mit eigenen Produkten auf den Markt.

Weitere kleinere Nischenanbieter wie GraphOn und Attachmate versuchen ebenfalls Softwarelösungen anzubieten, um Windows-Applikationen von einem zentralen Server aus zu starten, wobei insbesondere GraphOn durch seine „Brückensoftware“ eine Alternative zu Thin Clients bieten will.

Mit seiner Einheit Citrix Online steht das Unternehmen daneben auch im Wettbewerb zum marktführenden Anbieter von Web-Konferenzsystemen, WebEx Communications - die Gesellschaft wurde inzwischen von Cisco übernommen. Daneben konkurriert Citrix noch mit IBM, EMC, Hewlett-Packard Company, Juniper Networks, F5 Networks, Oracle, Sun Microsystems und Adobe Systems.

Durch die Übernahme von XenSource ist Citrix auch den Markt für Virtualisierungslösungen eingestiegen. Citrix konkurriert in diesem Markt direkt mit dem Marktführer VMware. IDC-Analysten gehen davon aus, dass der Markt für Desktop- und Anwendungsvirtualisierungstechniken bis 2011 ein Marktvolumen von 3,4 Mrd. Dollar erreicht.

Ausblick

Auch für das laufende zweite Quartal 2008 bleibt Citrix weiter zuversichtlich und stellt steigende Einnahmen in Aussicht. Dabei erwartet das Unternehmen einen Umsatz zwischen 380 und 390 Mio. Dollar sowie einen Nettogewinn von 35 bis 38 US-Cent je Aktie, womit sich Citrix weiter im Rahmen der Analystenerwartungen bewegt. Analysten rechnen für das laufende Juniquartal mit Einnahmen von 387,5 Mio. Dollar sowie mit einem Nettogewinn von 36 US-Cent je Aktie.

Für das laufende Gesamtjahr 2008 erwartet das US-Softwarehaus einen Umsatz zwischen 1,60 und 1,65 Mrd. Dollar sowie einen Nettogewinn von 1,54 bis 1,64 Dollar je Aktie. Analysten kalkulieren diesbezüglich mit Einnahmen von 1,63 Mrd. Dollar sowie mit einem Nettogewinn von 1,60 Dollar je Aktie.

Im nachfolgenden Jahr 2009 sollen die Erlöse dann auf 1,91 Mrd. Dollar und der Nettogewinn auf 1,98 Dollar je Aktie klettern, wenn es nach den Prognosen der Analysten geht.

Bewertung

Unmittelbar nach den jüngsten Zahlen wurden Citrix-Anteile leichter bei 32,23 Dollar gehandelt, womit sich damit ein Börsenwert von rund sechs Mrd. US-Dollar für den US-Software- und Virtualisierungsspezialisten ergibt. Auf Basis aktueller Gewinnschätzungen für das laufende Jahr 2008 ergibt sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 20. Gleichzeitig wird Citrix mit dem 3,7-fachen des zu erwartenden Umsatzes für das laufende Jahr bewertet.

Im Analystenlager reagiert man verschnupft auf die vorgelegten Zahlen, wobei viele Analysten ihr Kursziel nach unten revidieren. So auch Cannaccord Adams Analyst Dushan Batrovic, der zwar Citrix-Aktien weiterhin mit „halten“ bewertet, das Kursziel für die Papiere aber von 37 auf 35 Dollar nach unten korrigiert. So habe Citrix seinen Umsatz- und Gewinnausblick für das laufende Jahr infolge der US-Konjunkturschwäche leicht unten korrigiert. Bei Canacord Adams rechnet man daher mit einer Seitwärtsbewegung der Papiere, solange bis sich bei Citrix eine Verbesserung der Gewinnmargen einstellt.

Auch bei UBS hält man an seiner „neutralen“ Haltung bezüglich Citrix-Aktien fest, revidiert aber sein 12-Monatskursziel von 37 auf 35 Dollar leicht nach unten. Die UBS-Experten erwarten, dass sich das US-Geschäft im laufenden zweiten Quartal verlangsamen wird. Entsprechend reduzieren die Analysten ihre Gewinnschätzungen für 2008 von 1,38 auf 1,14 Dollar je Aktie und für 2009 von 1,73 auf 1,46 Dollar je Anteil.

Positive Stimmen kommen dagegen aus dem Hause Stifel Nicolaus und Robert W. Baird. Während man bei Stifel Nicolaus Citrix-Aktien weiterhin zum Kauf empfiehlt und das Kursziel leicht von 43 auf 40 Dollar nach reduziert, heißt es bei Robert W. Baird weiterhin „outperform“.

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