Cisco nimmt SDN und „Internet of Things“ ins Visier

Software-Defined Networking und Internet of Things

Montag, 19. Mai 2014 um 12:47
Cisco Unternehmenslogo

(IT-Times) - In den vergangenen Monaten ging es für die Aktien von Cisco Systems deutlich aufwärts. Das Unternehmen hatte im Frühjahr die Flucht nach vorne angetreten und eine Offensive im Cloud-Service-Markt angekündigt. Hierfür will Cisco in den nächsten zwei Jahren eine Mrd. US-Dollar investieren.

Darüber hinaus will Cisco Systems (Nasdaq: CSCO, WKN: 878841) stärker von Zukunftstrends wie Internet of Things (IoT) und Software-Defined-Networking (SDN) profitieren. Die Anleger freuen sich, Cisco-Aktien kletterten zuletzt auf ein neues 6-Monatshoch bei über 24 Dollar.

Cisco setzt auf Application-Centric Infrastructure (ACI)
Vor allem der Trend in Richtung Software-Defined-Networking (SDN) Techniken stellt für Cisco eine große Herausforderung dar, erwirtschaftete Cisco in der Vergangenheit den Großteil seines Umsatzes im Hardware-Geschäft. Durch SDN sollen vor allem mehr Softwarekomponenten Einzug halten - Gift für das Hardware-Geschäft von Cisco.

Im SDN-Markt verfolgt Cisco daher einen anderen Ansatz. Der Router-Hersteller hat seine Nexus Switches mit neuen Features angereichert, wodurch die Hardware mit einem neuen Protokoll (OpFlex) ausgeliefert wird. Dabei setzt Cisco auf ein Application-Centric Infrastructure (ACI) Modell, was sich gegen den SDN-Ansatz durchsetzen soll.

Die Idee dahinter: Durch APIC sollen Netzwerk-Geräte intelligenter werden. Der integrierte APIC-Controller ermöglicht eine Policy-Kontrolle für alle physischen und virtuellen Switches, Router und andere Netzwerkgeräte. Die Betriebskosten und die Komplexität des gesamten Systems sollen dadurch sinken. Cisco-Chef John Chambers ist daher zuversichtlich, dass an VMware/Nicira (NSX) verloren gegangene Kunden bald wieder zu Cisco zurückkehren werden.

Cisco will ein Stück vom „Internet of Things“ Kuchen
Große Chancen sieht Cisco CEO John Chambers auch im Internet of Things (IoT) Markt. Chambers glaubt, dass der „Internet of Everything“ (IoE) Markt Chancen im Volumen von 19 Mrd. US-Dollar bietet.

Cisco will daher 100 Mio. Dollar für junge Unternehmen bereitstellen, welche den IoE-Markt weiter vorantreiben. Das Marktvolumen scheint gewaltig und die Wachstumsraten ebenso. Gab es in 2012 noch 8,7 Milliarden Internet-gebundene Geräte, dürfte diese Zahl im Jahr 2020 auf 50 Milliarden klettern.

Um diesen Markt zu erschließen hatte Cisco im Vorjahr sein Cisco Network Convergence Systems (NCS) in Stellung gebracht. Dabei handelt es um eine neue Netzwerk-Hardware, die den wachsenden Netzwerk-Traffic und hohes Datenvolumen handeln kann, die von Internet-Geräten erzeugt werden. Verschiedene Service-Anbieter wie BSkyB, KDDI und Telstra unterstützen bereits Cisco NCS, so der Router-Hersteller, der sich damit gut für die kommenden Jahre aufgestellt sieht.

Kurzportrait

Gegründet im Jahre 1984 und in der kalifornischen Hightech-Schmiede San Jose ansässig, schaffte das Unternehmen vor allem in den 90er Jahren den Aufstieg zum Weltkonzern. Bedingt durch eine aggressive Expansionspolitik - das Unternehmen kaufte allein von 1993 bis heute mehr als 100 Unternehmen - gelang es dem Hightech-Konzern auch in andere Geschäftsfelder zu expandieren. Heute operiert Cisco vor allem aus fünf Geschäftsbereichen heraus: USA und Kanada, Europäische Märkte, Emerging Markets, Asien Pazifik und Japan. Künftig will sich Cisco vor allem auf fünf Kernsegmente konzentrieren: Core-Routing, Switching und Services, Collaboration, Data Center Virtualization und Cloud Video, sowie Architekturen für Business-Transformation.

In den vergangenen Jahren war Cisco vor allem durch Übernahmen gewachsen.

Neben der Übernahme des Sicherheitsspezialisten IronPort kaufte Cisco auch den Anbieter von Web-Konferenzsysteme WebEx Communications sowie den Spezialisten BroadWare Technologies. Später wurden neben dem Home-Networking-Spezialisten Pure Networks auch die dänische DiviTech, Jabber und PostPath aufgekauft. Anfang 2009 wurde der SaaS-Spezialist ScanSafe übernommen. Im Herbst 2009 gab Cisco die Übernahme des Videokonferenzspezialisten Tandberg bekannt, die in 2010 abgeschlossen wurde. Im Dezember 2009 schloss der Router-Hersteller die Übernahme von Starent Networks ab. In 2010 wurde der optische Netzwerkspezialist CoreOptics sowie MOTO Development übernommen, später Arch Rock Corporation hinzugekauft. Anfang 2011 kaufte Cisco den Spezialisten newScale. Mitte 2011 wurde der Spezialist BNI Video übernommen. Anfang 2012 schluckte Cisco den US-Netzwerkspezialisten Lightwire, Mitte 2012 wurde der Spezialist NDS Group Ltd übernommen. Ebenfalls in 2012 wurde Meraki aufgekauft. In 2013 kaufte Cisco weiter ein und übernahm mit Cariden Technologies BroadHop und Intucell sowie Ubiquisys weitere Firmen. Mitte 2013 verstärkte sich Cisco durch die Übernahme von zwei weiteren Firmen: Composite Software, Sourcefire und Whiptail. Ende 2013 wurde der Datacenter-Spezialist Insieme vollständig übernommen.

Markt und Wettbewerb

Cisco Systems gilt nach wie als Marktführer im Markt für Core Router und Ethernet Switches. Wichtige Wettbewerber sind Juniper Networks, die chinesische Huawei und Alcatel-Lucent.

Meldung gespeichert unter: Cisco Systems, Hintergrundberichte, Internet

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