Cisco hofft auf Asien und den Mittelstand

Im jüngsten Quartal erwirtschaftete Cisco einen positiven Cashflow in Höhe von 2,4 Mrd. Dollar, nach 2,7 Mrd. Dollar im Vorjahreszeitraum. Im jüngsten Quartal kaufte Cisco insgesamt 139 Mio. eigene Aktien zum Durchschnittskurs von 28,67 Dollar zurück, womit insgesamt rund 4,0 Mrd. Dollar für Aktienrückkäufe ausgegeben wurden. Insgesamt konnte Cisco das Quartal mit Barreserven von 22,7 Mrd. Dollar beenden.

Cisco Systems sieht sich weiterhin als Marktführer im Markt für schnelle Internet-Router, wobei der Router-Pionier den Markt weiterhin vor dem Herausforderer Juniper Networks dominiert. Der Netzwerkausrüster Juniper Networks, der in den vergangenen Jahren vor allem durch seine schnellen Gibson-Routern und im Bezug auf seine Sicherheitssoftware Boden gegenüber Cisco gut machen konnte, verstärkte sich durch die Übernahme des Firewall-Spezialisten NetScreen. Später folgten die Übernahmen von Redline Networks und Kagoor Networks.

Auch Avici Systems gilt mit seinen schnellen Terra-Routern als ein weiterer Mitbewerber mit Außenseiterchancen. Auch Chinas Huawei Technologies schickt sich nunmehr an, den Markt für Netzwerkausrüstung in Asien zu erobern. Daneben konkurriert Cisco auch mit der chinesischen Harbour Networks, wobei Cisco vor allem im wachstumsstarken chinesischen Markt einen schweren Stand gegenüber dem chinesischen Anbieter hat.

Im Bereich Telekommunikations- und Netzwerkausrüstung konkurriert Cisco Systems mit den Branchenschwergewichten Nortel Networks und Alcatel-Lucent. Der französisch-amerikanische Telekomausrüster setzt große Hoffnungen auf den Trend Internet-Telefonie (VoIP).

Cisco-Chef John Chambers gibt sich vorsichtig, wenn es um die zukünftige Umsatzentwicklung geht. So stellt das Unternehmen für das laufende dritte Fiskalquartal 2008 lediglich ein Umsatzwachstum von zehn Prozent in Aussicht. Analysten hatten diesbezüglich mit einem Zuwachs von 15 Prozent gerechnet. Für das laufende Aprilquartal kalkulieren Analysten mit einem Umsatz von 9,75 Mrd. Dollar sowie mit einem Nettogewinn von 36 US-Cent je Aktie.

Für das laufende Fiskaljahr 2008, welches im Juli endet, erwarten Analysten einen Jahresumsatz von 39,47 Mrd. Dollar sowie einen Nettogewinn von 1,55 Dollar je Aktie. Im nachfolgenden Fiskaljahr 2009 sollen die Erlöse dann auf 44,25 Mrd. Dollar und der Nettogewinn auf 1,72 Dollar je Aktie klettern, wenn es nach den Prognosen der Analysten geht.

Zuletzt wurden Cisco-Anteile uneinheitlich bei 23,5 Dollar gehandelt, womit sich damit ein Börsenwert von rund 141 Mrd. US-Dollar für den weltweit führenden Netzwerkausrüster ergibt. Auf Basis aktueller Gewinnschätzungen für das laufende Fiskaljahr 2008 ergibt sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 15, welches im nachfolgenden Fiskaljahr 2009 auf 13 sinken würde. Insgesamt wird Cisco mit dem 3,6-fachen des zu erwartenden Umsatzes für das laufende Jahr bewertet.

Die Mehrheit im Analystenlager glaubt weiter an die langfristige Wachstumsstory bei Cisco Systems. In der Vorwoche bekräftigten die Analysten der Deutsche Bank Securities nochmals ihre Kaufempfehlung für Cisco-Papiere, reduzierten aber ihr Kursziel deutlich von 38 auf 30 Dollar.

Auch die Analysten des Hauses UBS blieben zuletzt bei ihrer Kaufempfehlung für Cisco-Papiere, schraubten jedoch ebenfalls ihr Kursziel für den Wert von 35 auf 27 Dollar nach unten. Die UBS-Experten verweisen darauf, dass sich die Wachstumsraten bei Cisco im letzten Monat deutlich verlangsamt hätten. Die Analysten führen dies auf eine schwache US-Konjunktur sowie auf einen schwächeren Markt in Europa zurück. Dementsprechend nehmen die Analysten auch ihre Gewinnschätzungen für das laufende Fiskaljahr 2008 und 2009 zurück. Für das Jahr 2008 erwarten die UBS-Banker nur noch einen Nettogewinn von 1,41 Dollar je Aktie und für 2009 ein Plus von 1,57 Dollar je Aktie.

Die Analysten des Hauses BMO Capital Markets bekräftigten zuletzt nochmals ihr Rating “outperform”, reduzierten ihr Kursziel für das Papier von 38 auf 30 Dollar. Ähnlich äußerten sich die Analysten des Hauses Bear Stearns die den Wert ebenfalls mit „outperform“ bewerten. Allerdings sehen auch die Bear Stearns Analysten lediglich ein Kursziel von 28 Dollar für Cisco-Papiere.