centrotherm lässt Zahlen sprechen - technische Innovationen im Vordergrund

Mittwoch, 15. September 2010 um 13:17

Nach Steuern und Minderheitsanteilen verbuchte centrotherm ein Konzernergebnis von 22,9 Mio. Euro, ein Plus von 29,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Das Ergebnis je Aktie legte um 28,6 Prozent auf 1,08 Euro je Anteil zu. Der Auftragsbestand des Unternehmens belief sich Halbjahr auf 864 Mio. Euro. Fernern wurden im ersten Halbjahr 18,8 Mio. Euro in Forschung und Entwicklung investiert, nach 11,1 Mio. Euro im Jahr vorher.

Im Geschäftsbereich Silizium & Wafer zogen die Umsätze um 13,6 Prozent auf 90,7 Mio. Euro an, wobei sich das EBIT des Bereichs auf 7,8 Mio. Euro verbesserte. Im Bereich Solarzelle & Modul verbuchte centrotherm Erlöse in Höhe von 180,3 Mio. Euro, ein Zuwachs von 14,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Im Bereich Dünnschichtmodule sank der Umsatz allerdings auf 7,2 Mio. Euro, nach 26,8 Mio. Euro im Jahr vorher. Die Sparte rutschte mit 16,2 Mio. Euro tiefer in die Verlustzone, nachdem die Einheit im Jahr vorher schon 2,9 Mio. Euro verlor.

Markt und Wettbewerb

Centrotherm sieht sich mit seinem Produktangebot im Bereich Solartechnik insbesondere im Wettbewerb mit anderen führenden Solarausrüstern. Insbesondere in Deutschland konkurriert centrotherm mit der Manz Automation AG sowie mit der die Roth & Rau AG.

International tummeln sich ebenfalls eine Reihe von Wettbewerbern in diesem Marktbereich. Allen voran der weltweite Halbleiterausrüster Applied Materials, der sich durch Zukäufe in den vergangenen Jahren im Bereich Anlagen und Equipment zur Herstellung von Solarzellen und Module verstärkt hat. Nach Angaben der Marktforscher aus dem Hause VLSI Research ist centrotherm derzeit hinter Applied Materials die weltweite Nummer zwei im Markt für Solarausrüstung (Stand: 2009).

Auch Forschungslabors von IBM beschäftigen sich inzwischen mit neuartigen Herstellungsverfahren in der Solarbranche. Das Unternehmen setzt dabei auf CIGS sowie auf die Erforschung neuer Materialien zur Herstellung von Solarzellen. Weitere Wettbewerber sind unter anderem Meyer Burger, sowie 3S Industries und Komax.

Der weltweite Markt für Solarausrüstung soll in den nächsten Jahren von einer Mrd. Dollar in 2006, auf über drei Mrd. US-Dollar im Jahr 2010 wachsen, so Branchenstudien.

Ausblick

Aufgrund der positiven Halbjahreszahlen hob centrotherm seinen Umsatzausblick für das laufende Geschäftsjahr von bisher 550 Mio. bis 580 Mio. Euro auf 580 Mio. bis 600 Mio. Euro an. Analysten rechnen für das Jahr 2010 mit einem Nettogewinn von 2,18 Euro je Aktie.

Im nachfolgenden Jahr 2011 soll der Nettogewinn bei weiter steigenden Umsätzen dann die Marke von 2,44 Euro je Aktie erreichen. Im nachfolgenden Jahr 2012 erwarten Analysten dann ein Plus von 2,71 Euro je Anteil.

Bewertung

Centrotherm-Aktien präsentieren sich Frankfurter Xetra-Handel zuletzt weiter freundlich bei 33,55 Euro, womit sich damit ein Börsenwert knapp 700 Mio. Euro für den weltweit zweitgrößten Solarausrüster ergibt. Auf Basis aktueller Gewinnschätzungen für das nahende Geschäftsjahr 2011 ergibt sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 14.

Die Aktienexperten aus dem Hause Close Brothers Seydler Research bleiben auch nach den positiven Halbjahreszahlen weiter zurückhaltend und bekräftigen nochmals ihre Verkaufsempfehlung für centrotherm-Aktien. Die Investmentbanker sehen dabei ein Kursziel von 33 Euro für den Wert. Die Analysten begründen ihre Zurückhaltung unter anderem damit, dass zwar die Umsatzschätzungen angehoben wurden, jedoch keine Gewinnprognose abgegeben wurde. Zudem sei die Umsatzprognose für das laufende Jahr nach Meinung der Analysten erhöht.

Bei der WestLB stuft man centrotherm-Aktien Mitte August von „reduzieren“ auf „neutral“ nach oben. Die Analysten begründen die Heraufstufung unter anderem mit den hohen Gewinnmargen in der Solarzellensparte. Die WestLB-Banker gehen nunmehr davon aus, dass centrotherm seine Margen in den kommenden zwölf Monaten stabil halten kann. Allerdings hegen die Investmentbanker bedenken im Hinblick auf mittelfristigen Perspektiven im Dünnschicht-Geschäft, welches im jüngsten Quartal tiefer in die Verlustzone gerutscht war.

Bei der Londoner Großbank HSBC glaubt man an sinkende Kurse. Die Analysten stufen das Papier nach wie vor mit „untergewichten“ ein. Zwar habe centrotherm im Solarzellengeschäft im jüngsten Quartal sehr gut abgeschnitten, jedoch seien die Verluste im Dünnschicht-Geschäft höher als erwartet ausgefallen, heißt es. Allerdings dürfte im Solarzellengeschäft der Höhepunkt des Aufschwungs erreicht sein, glauben die HSBC-Experten, die Kursziel für den Wert von 14 auf 25 Euro nach oben setzen.

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