centrotherm ist für die Krise gut gerüstet

Donnerstag, 2. April 2009 um 14:01

Der Auftragsbestand summierte sich zum 31. Dezember 2008 auf 990,2 Mio. Euro (Vorjahr: 462,7 Mio. Euro). Davon wurden bereits rund 20 Prozent abgearbeitet. Etwa 60 Prozent der Aufträge werden aller Voraussicht nach im Jahr 2009 realisiert.

Markt und Wettbewerb

Centrotherm sieht sich mit seinem Produktangebot im Bereich Solartechnik insbesondere im Wettbewerb mit anderen führenden Solarausrüstern. Insbesondere in Deutschland konkurriert centrotherm mit der Manz Automation AG sowie mit der die Roth & Rau AG. Auch andere Unternehmen, wie Singulus sind inzwischen in das Geschäft mit Maschinen zur Fertigung von Solarzellen in den Markt eingestiegen.

International tummeln sich ebenfalls eine Reihe von Wettbewerbern in diesem Marktbereich. Allen voran der weltweite Halbleiterausrüster Applied Materials, der sich durch Zukäufe in den vergangenen Jahren im Bereich Anlagen und Equipment zur Herstellung von Solarzellen und Module verstärkt hat. Auch Forschungslabors von IBM beschäftigen sich inzwischen mit neuartigen Herstellungsverfahren in der Solarbranche. Das Unternehmen setzt dabei auf CIGS sowie auf die Erforschung neuer Materialien zur Herstellung von Solarzellen.

Der weltweite Markt für Solar-Ausrüster soll in den nächsten Jahren von einer Mrd. Dollar in 2006, auf über drei Mrd. US-Dollar im Jahr 2010 wachsen, so Branchenstudien.

Ausblick

Das Jahr 2009 sei gut angelaufen, heißt es bei centrotherm. So will das Unternehmen einen Jahresumsatz zwischen 500 Mio. und 550 Mio. Euro erreichen. Bislang habe man Aufträge mit einem Volumen von 390 Mio. Euro unter Dach und Fach bringen können, heißt es.

Für das laufende Jahr 2009 erwarten Analysten im Schnitt einen Nettogewinn von 2,00 Euro je Anteil. Im nachfolgenden Jahr 2010 soll der Nettogewinn auf 2,42 Euro je Anteil steigen. Für das nachfolgende Jahr 2011 erwarten Analysten dann einen Nettogewinn von 3,17 Euro je Aktie.

Bewertung

Centrotherm-Aktien präsentierten sich zuletzt erholt bei 22,70 Euro im Frankfurter Xetra-Handel, womit sich damit ein Börsenwert von rund 480 Mio. Euro ergibt. Auf Basis aktueller Gewinnschätzungen für das laufende Jahr ergibt sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von elf. Gleichzeitig wird centrotherm mit dem 1,1-fachen des zu erwartenden Umsatzes für das laufende Jahr bewertet.

Die Analysten der Citigroup sprachen am Vortag weiterhin eine Kaufempfehlung für centrotherm-Aktien aus. Die Citibanker glauben dabei an eine kräftige Kurserholung und bestätigen nochmals ihr Kursziel von 32 Euro. Die Analysten verwiesen auf den vorhandenen Auftragsbestand von 990 Mio. Euro, wobei bis Mitte Februar nochmals Aufträge in Höhe von 320 Mio. Euro hinzugekommen seien. Centrotherm profitiere dabei von seiner Diversifizierungsstrategie im Segment Polysilizium-Ausrüstung. Zudem verfügte das Unternehmen zum Jahresende über Barreserven von 162 Mio. Euro. Insgesamt glauben die Citibanker, dass centrotherm in 2009 auf einem guten Weg ist, das anvisierte Umsatzvolumen zu erreichen. Im Gegensatz zu anderen Solarfirmen, erwarten die Citibanker bei centrotherm ein starkes erstes Halbjahr.

Eine andere Meinung vertreten hingegen die Analysten bei Close Brothers Seydler, die das Papier Mitte März von „kaufen“ auf „verkaufen“ zurückstuften. Die Analysten verwiesen dabei insbesondere auf die gesunkene EBIT-Marge im vierten Quartal, die von 12,4 auf 10,0 Prozent gesunken sei. Zwar habe centrotherm bislang keine Auftragsstornierungen verzeichnet, andere Firmen in der Branche hätten jedoch bereits bei 40 Prozent der Aufträge Verzögerungen verbucht, verweisen die Analysten auf die aktuell schwierige Lage. Insgesamt bleiben die Analysten vorsichtig mit ihren Gewinnschätzungen für 2009 und erwarten lediglich ein Plus von 1,66 Euro je Aktie. Für 2010 gehen die Wertpapierexperten von einem Nettogewinn von 1,69 Euro je Anteil aus. Insgesamt erwarten die Analysten aber einen weiteren Kursrückgang und senken das Kursziel entsprechend auf 16,65 Euro.

Beim US-Brokerhaus Goldman Sachs ist man hingegen zuversichtlicher geworden. Die Analysten stuften centrotherm-Papiere von „verkaufen“ auf „neutral“ nach oben, nachdem die Papiere unterbewertet erscheinen. Die Analysten äußerten vor allem Bedenken im Bezug auf die Auftragslage und das geplante Umsatzwachstum. Insgesamt rechnen aber auch die US-Investmentbanker mit einem weiteren Kursrückgang und halten an ihrem Kursziel von 14 Euro für das Papier fest.

Der Banker im Hause Bankhaus Lampe bekräftigten Mitte Februar nochmals ihre Kaufempfehlung für centrotherm-Aktien, nachdem das Unternehmen die Umsatzerwartungen übertreffen konnte. Positiv heben die Analysten die Umsatzschätzungen für das laufende Jahr 2009 hervor, die trotz der allgemein schwachen Wirtschaftslage am unteren Ende der vorgegeben Zielmarke liegen. Unsicherheiten sehen die Analysten noch in den neuen Segmenten Dünnschicht-Turnkey-Anlagen und sowie bei Maschinen zur Herstellung von Solarsilizium. Auffällig sei, dass sich der Auftragseingang zunehmend auf die neuen Segmente verlagere, so die Analysten.

Folgen Sie uns zum Thema centrotherm photovoltaics und/oder Hintergrundberichte via Nachrichten-Alarm (E-Mail Push), RSS, Newsletter, Widget oder Social Media Kanal!

Meldung gespeichert unter: centrotherm photovoltaics, Hintergrundberichte, Hardware, Solartechnik

© IT-Times 2024. Alle Rechte vorbehalten.

Unternehmen / Branche folgen
Unsere Nachrichten auf Ihrer Website

Sie haben die Möglichkeit, mit unserem Webmaster-Nachrichten-Tool die Nachrichten von IT-Times.de kostenlos auf Ihrer Internetseite einzubauen.

Zugeschnitten auf Ihre Branche bzw. Ihr Interesse.

Unternehmen / Branche folgen
Unsere Nachrichten auf Ihrer Website

Sie haben die Möglichkeit, mit unserem Webmaster-Nachrichten-Tool die Nachrichten von IT-Times.de kostenlos auf Ihrer Internetseite einzubauen.

Zugeschnitten auf Ihre Branche bzw. Ihr Interesse.

Folgen Sie IT-Times auf ...