Centrosolar mit dem Rücken zur Wand

Donnerstag, 14. Mai 2009 um 13:34

Insgesamt konnte die Centrosolar Group AG in den ersten drei Monaten des laufenden Geschäftsjahres 2009 einen Umsatz von 61,7 Mio. Euro erzielen. Das entspricht einem Rückgang um sieben Prozent gegenüber dem Vorjahreswert von 66,4 Mio. Euro.

Das operative Ergebnis (EBITDA) lag bei minus sechs Mio. Euro, nach einem Gewinn in Höhe von 5,8 Mio. Euro im Vergleichsquartal des Vorjahres. Das Konzernergebnis fiel mit minus 6,3 Mio. Euro tief in den Verlustbereich, nachdem im Vorjahresquartal noch ein Gewinn in Höhe von 1,6 Mio. Euro angefallen war.

Markt und Wettbewerb

Der Bundesverband Solarwirtschaft BSW-Solar rechnet vor, dass langfristig 25 bis 30 Prozent des Energiebedarfs in Deutschland durch Solarenergie abgedeckt werden könnte. Bis 2015 soll der Solarstrom in Deutschland wettbewerbsfähig sein und damit dann nicht mehr teurer als der Strom der großen Energieversorger sein. In sonnenreichen Ländern wie Italien oder Griechenland soll die Schwelle zur Wettbewerbsfähigkeit bereits in 2011 erreicht werden.

Im Jahr 2017 wird nach Schätzungen der Weltbank ein Marktvolumen für Solar-Energiesysteme von 100 Mrd. überschritten. Bis 2010 erwartet die Bank Sarasin jährliche Wachstumsraten von 50 Prozent weltweit in der Photovoltaik-Branche. CentroSolar steht mit seinem Produktangebot in Deutschland in direktem Wettbewerb zu Branchengrößen wie SolarWorld und Solon. Daneben steht CentroSolar auch im Wettbewerb mit einer Reihe internationalen Anbietern. Neben großen internationalen Konzernen wie Sharp, BP Solar, Kyocera und Sanyo konkurriert das Unternehmen hier auch mit Photowatt und Solar-Fabrik.

Ausblick

Im Hinblick auf das laufende Geschäftsjahr 2009 erwartet Centrosolar einen Jahresumsatz auf dem Niveau des Vorjahres sowie einen operativen Gewinn. Analysten erwarten bei Centrosolar einen Nettogewinn von 0,74 Euro je Aktie im laufenden Jahr, der im nachfolgenden Jahr 2010 dann leicht auf 0,72 Euro je Anteil schrumpfen soll.

Durch schlankere Strukturen und günstigeren Solarzelleneinkauf will Centrosolar seine operative Ergebnismarge ab 2010 heben.

Bewertung

Centrosolar-Aktien präsentierten sich zuletzt im Frankfurter Xetra-Handel deutlich leichter bei rund 3,2 Euro, womit sich damit ein Börsenwert von rund 47 Mio. Euro für den Solarspezialisten ergibt. Auf Basis aktueller Gewinnschätzungen für das laufende Jahr ergibt sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von vier.

Im Hause SES Research sieht man die Entwicklung von Centrosolar nicht mehr ganz so positiv wie noch vor wenigen Monaten. SES-Experte Dr. Karten von Blumenthal stufte Centrosolar-Aktien am Vortag von „kaufen“ auf „halten“ zurück. Der Analyst begründet den Schritt unter anderem mit dem EBIT, dass aufgrund sinkender Modulpreise niedriger als erwartet ausgefallen sei. Im Segment Solar Integrated Systems sei sogar ein Verlust von 8,8 Mio. Euro entstanden, merkt Blumenthal an, während im kleineren Segment Solar Key Components ein EBIT-Ertrag von 1,6 Mio. Euro erzielt wurde. Die EBIT-Marge sei insgesamt von 10,7 auf 7,4 Prozent gesunken. Diese Entwicklung signalisiere, dass auch Solarglas und Befestigungssysteme dem Preisdruck ausgesetzt seien. Negativ bewertet Blumenthal auch den Anstieg der Nettoverschuldung von 74 auf 93 Mio. Euro. Das Problem im Zusammenhang mit Itarion, der gemeinsamen Zellproduktion mit der insolventen Qimonda, sieht Blumenthal nach wie vor als ungelöst an. Insgesamt sieht der SES-Experte für den Titel ein Kursziel von 3,40 Euro.

Die Analysten bei Goldman Sachs äußerten sich bereits Ende März zu dem Wert und stuften Centrosolar-Aktien von „verkaufen“ auf „neutral“ nach oben. Die US-Investmentbanker bewerten die Zukunft von Centrosolar nicht mehr ganz so pessimistisch und heben das Kursziel von 1,50 auf 2,0 Euro an. Die Perspektiven für die Solarindustrie hätten sich noch deutlich stärker eingetrübt, als bislang erwartet. Dabei stelle sich die Frage nach dem Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage. Dabei haben die Analysten insgesamt ihre Gewinnschätzungen für den Wert nach unten angepasst.

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