Centrosolar fürchtet massive Pleitewelle in der Solarindustrie - Aktien brechen ein

Freitag, 24. Februar 2012 um 13:18

Während der Konzern Centrotec AG eine Umsatzsteigerung um zwölf Prozent verzeichnen konnte, fiel der Umsatz von Centrosolar nach vorläufigen Zahlen von 403 Mio. Euro im Jahr 2010 auf 294 Mio. Euro im Jahr 2011 deutlich. Im Wesentlichen führt das Unternehmen diesen Rückgang auf den Preisverfall bei Solarmodulen von 35 Prozent im Jahr 2011 zurück.

Wie die Centrosolar AG weiter berichtete, erreichte das EBIT einen Wert zwischen minus elf und minus 14 Mio. Euro, wobei im Jahr 2010 noch ein EBIT von 26,6 Mio. Euro realisiert werden konnte. Der Fehlbetrag sei vor allem durch die Expansion in Nordamerika, Kosten für die Anpassung des Produktangebotes an Befestigungssystemen, die Abwertung einer Vorauszahlung an einen Zelllieferanten sowie die Abwertung eines Projektes in Südeuropa zu erklären.

Markt und Wettbewerb

Der Bundesverband Solarwirtschaft BSW-Solar rechnet vor, dass langfristig 25 bis 30 Prozent des Energiebedarfs in Deutschland durch Solarenergie abgedeckt werden können. Bis 2015 soll der Solarstrom in Deutschland wettbewerbsfähig sein und damit dann nicht mehr teurer als der Strom der großen Energieversorger sein. In sonnenreichen Ländern wie Italien oder Griechenland soll die Schwelle zur Wettbewerbsfähigkeit bereits in 2011 erreicht werden.

Centrosolar sieht als europäischer Marktführer bei Offgrid-Anlagen (netzunabhängige Systeme). Diese Solarmodule kommen insbesondere bei Mobilfunkbasisstationen sowie bei Booten und Wohnmobilen zum Einsatz.

CentroSolar steht mit seinem Produktangebot in Deutschland in direktem Wettbewerb zu Branchengrößen wie SolarWorld und Solon. Daneben steht CentroSolar auch im Wettbewerb mit einer Reihe internationalen Anbietern. Neben großen internationalen Konzernen wie Sharp, BP Solar, Kyocera und Sanyo konkurriert das Unternehmen hier auch mit Photowatt und Solar-Fabrik.

Ausblick

Wesentliches Ziel der Centrosolar AG ist es, im laufenden Jahr die Optimierung ihrer Kosten- und Liquiditätsposition voranzutreiben. Dem in der Branche startenden Konsolidierungsprozess sieht das Unternehmen aufgrund seiner finanziellen Reserven positiv entgegen.

Ein Analyst rechnet bei Centrosolar im laufenden Jahr 2012 mit einem Verlust von 0,12 Euro je Aktie.

Bewertung

Centrosolar-Aktien waren in den vergangenen Tagen um 25 Prozent eingebrochen. Auch am Freitag verloren die Papiere erneut knapp sieben Prozent an Wert, wobei die Papiere nur noch bei 1,03 Euro gehandelt wurden. Damit ergibt sich derzeit ein Börsenwert von rund 21 Mio. Euro für den Münchner Solarspezialisten.

Nur noch wenige Analysten beobachten die Aktien von Centrosolar aktiv. Die Analysten aus dem Hause HSBC stuften Centrosolar-Papiere schon im Herbst 2011 von "übergewichten" auf "neutral" zurück. Dabei senkten die HSBC-Experten das Kursziel für die Papiere von 6,50 auf 3,30 Euro.

Ursprünglich ging man in der Branche von einer Erholung der Solarbranche im zweiten Halbjahr 2012 aus - dieses Szenario dürfte aber mit den jüngsten Kürzungsplänen in Deutschland überholt sein. Vielmehr erwarten Branchenbeobachter eine Pleitewelle in der deutschen Solarindustrie.

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