Bundesnetzagentur setzt Schwerpunkt auf Förderung und Beschleunigung von Netzinvestitionen

Mittwoch, 6. April 2011 um 10:51

Im Jahr 2010 erreichten die Investitionen einen Umfang von ca. 5,9 Mrd. Euro. Davon investierten die alternativen Anbieter ca. 3,1 Mrd. Euro und die Deutsche Telekom AG (DT AG) ca. 2,8 Mrd. Euro. Wie in den Jahren zuvor entfielen die Investitionen überwiegend (rund 66 Prozent) auf den Festnetzbereich. Ausgehend von einem hohen Niveau in den Jahren 2007 und 2008 gingen die Festnetzinvestitionen auf ca. 3,9 Mrd. Euro zurück. Die Mobilfunkinvestitionen blieben mit ca. 2 Mrd. Euro auf einem konstanten Niveau. Die Investitionen in die Kabel-TV-Infrastruktur erreichten 2010 ca. 0,69 Mrd. Euro.  

Um die Investitionen zu fördern, hat die Bundesnetzagentur mit namhaften Vertretern der TK-Branche ein Forum über das Anschlussnetz der nächsten Generation, das "NGA-Forum", ins Leben gerufen. Gemeinsam wird versucht, für die Herausforderungen der Zukunft einvernehmliche Lösungen zu finden - zunächst ohne dass es einer Regulierungsentscheidung bedarf. Seit seiner Gründung im Frühjahr 2010 hat sich das NGA-Forum insbesondere mit Fragen des offenen Netzzugangs (Open Access), von Kooperationen und Co-Investments, technischen und operationalen Aspekten des Zugangs zu Glasfaser- und anderen NGA-Netzen (Interoperabilität) sowie der gemeinsamen Nutzung von Infrastruktur (z. B. Inhouse-Verkabelung) beschäftigt. Auch der Aspekt "Breitband und ländlicher Raum" war ein wesentliches Thema des Forums. Im Dezember 2010 wurde ein Zwischenbericht veröffentlicht.  

Breitbandausbau

Im Jahr 2010 gab es in Deutschland 26,2 Mio. Breitbandanschlüsse im Festnetz. Mit insgesamt ca. 23 Mio. Anschlüssen ist DSL weiterhin die dominierende Anschlusstechnologie geblieben. Relativ hohe Zuwachsraten konnten die von Kabelnetzbetreibern angebotenen Breitbandanschlüsse verzeichnen. Sie erreichten einen Bestand von rund 2,9 Mio. Anschlüssen. Auf die restlichen Anschlusstechnologien entfielen inklusive Glasfaser (FTTB/FTTH) etwa 0,26 Mio. Anschlüsse. An der Gesamtzahl der Breitbandanschlüsse konnten die Wettbewerber der DT AG bis Ende 2010 einen Vermarktungsanteil von ca. 54 Prozent erreichen.  

"Dessen ungeachtet gibt es immer noch Gegenden in Deutschland, die eine unzureichende Breitbandanbindung haben. Die Schließung dieser weißen Flecken ist auch ein Ziel der Breitbandinitiative der Bundesregierung. Die Bundesnetzagentur hat auf vielen Ebenen Anstrengungen unternommen, um diesem Ziel möglichst schnell näher zu kommen. So erweist der Infrastrukturatlas den investierenden Unternehmen gute Dienste. Die gemeinsame Nutzung bestehender Infrastruktur erspart den Unternehmen Kosten, den Bürgern Baustellen und der Umwelt belastende Eingriffe", betonte Kurth. 

Bis Ende 2010 wurden 291 Anträge auf Nutzung des Infrastrukturatlas gestellt, etwa die Hälfte davon stammt aus den Ländern Sachsen, Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen. Die Bundesnetzagentur erstellte dabei Übersichten über die in der jeweiligen Region gemeldete Infrastruktur.  

Mobiler Breitbandausbau - Deutschland ist führend "Im Rahmen der Versteigerung der Frequenzen der sog. Digitalen Dividende im Frühjahr 2010 wurde den Unternehmen, die 800-MHz-Frequenzen ersteigert haben, die Auflage gemacht, mit diesen Frequenzen zuerst auf dem Lande die weißen Flecken in der Internetversorgung zu schließen. Deutschland ist führend bei dem Ausbau des mobilen Breitbands und neue Technologien - wie LTE - bieten vielversprechende Zukunftsentwicklungen. Schneller als erwartet und viel schneller als nach der Versteigerung der UMTS-Lizenzen im Jahr 2000 haben die Unternehmen damit begonnen, ihre Netze auszubauen und die ersten weißen Flecken zu schließen. Für Tausende von Antennen gingen bereits Anträge auf Genehmigung der technischen Funkparameter bei der Bundesnetzagentur ein. Diese wurden mit Hochdruck bearbeitet. In Erwartung dieser Flut von Anträgen haben wir sogar eigens ein automatisiertes elektronisches Antragsverfahren aufgebaut", erläuterte Kurth.  

Synergien nutzen

Der Strommarkt und der Telekommunikationsmarkt sind im Begriff zusammenzuwachsen. Die Stromnetze kommen ohne intelligente Steuerungs- und Überwachungsverfahren nicht mehr aus. Zudem sollen intelligente Zähler Industrie und Haushalte zunehmend zu unmittelbaren Reaktionen auf das Stromangebot befähigen. Die Vernetzung der unterschiedlichsten Lebensbereiche erreicht nun auch die Bereiche Energie und Telekommunikation. Das Heben von sektorübergreifenden Synergien gehört zu den Aufgaben eines für diese Märkte verantwortlichen Regulierers. "Insbesondere im ländlichen Raum stellt es ggf. eine ökonomisch plausible Option dar, die Synergie zwischen Stromnetzumbau und Telekommunikationsnetzausbau zu nutzen und gleichzeitig die Modernisierung beider Netze voranzubringen. Dies fügt sich nahtlos in das Ziel ein, die weißen Flecken der Breitbandversorgung so schnell wie möglich zu schließen", betonte Kurth.  

Steigende Sendungsmengen im Paketbereich

Die Wirkungen des anhaltenden strukturellen Wandels im Kommunikations- und Nutzungsverhalten waren im Jahr 2010 auch im Postmarkt sichtbar. Neben dem Angebot der neuen Hybriddienstleistungen im Briefbereich sind vor allem die zunehmende Nutzung des Internetversandhandels und das damit verbundene steigende Sendungsaufkommen im Paketbereich hervorzuheben. Dagegen wird im Briefbereich für das Jahr 2010 mit einer weiter fallenden Tendenz gerechnet. Im Jahr 2009 waren die Umsätze auf 9,2 Mrd. Euro zurückgegangen. 

Erholung im Schienengüterverkehr Aufgrund der konjunkturellen Erholung konnte der Schienengüterverkehr (SGV) im Jahr 2010 einen Großteil der Umsatzeinbrüche des Vorjahres ausgleichen. Der Umsatz stieg nach ersten Schätzungen um rund 15 Prozent auf 4,5 Mrd. Euro. Auf den Schienenpersonenverkehr hatte die konjunkturelle Belebung dagegen einen geringeren Einfluss. Während der Marktanteil der Wettbewerber im SGV bei 25 Prozent konstant blieb, konnten sie ihren Anteil im Schienenpersonennahverkehr leicht steigern. Hier erbrachten sie im Jahr 2010 rund 13 Prozent der Verkehrsleistung.      

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